Montag, 27. Oktober 2014
Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Auch in Frechen. Hier im Blog wurde ja schon häufiger angemerkt, dass die lokale SPD ein eindeutiges und klares Bekenntnis zur Gesamtschule vermissen lässt. Oft genug entstand der Eindruck, dass die hiesige SPD dem formalen Bekenntnis zur Gesamtschule ein aufschiebendes „in weiterer Zukunft“ nachfolgen ließ. Man war zwar für die Gesamtschule aber bloß nicht konkret werden, besser kein Datum benennen, wann denn die Gesamtschule kommen soll, so stellte sich die SPD Frechen dar.

Am Samstag wurde Ferdi Huck in einer Mitgliederversammlung zum Bürgermeisterkandidaten für die Wahl im September 2015 gewählt. Und, man reibt sich verwundert die Augen, es geht auch anders.
Da erklärt der Ferdi seinen Genossinnen und Genossen:
Ihr wisst, dass ich mich für die Einrichtung einer Gesamtschule einsetze, eine Entscheidung, die schon lange überfällig ist und in anderen Kommunen längst zum selbstverständlichen Angebot schulischer Versorgung gehört. Frechener Eltern wollen ihre Kinder nicht länger auf Busse und Bahnen zwingen, um zur Schule zu gelangen. Frechener Eltern fordern die Einrichtung von Bildungsinstitutionen, die allen Kindern Chancen bieten. Hier sehe ich akuten Handlungsbedarf. (…) Ich fordere die Einrichtung einer Gesamtschule mit sechs Zügen! Der Standort Herbertskaul wäre eine finanzgünstige und vor allem machbare Lösung. Wir müssen handeln. Ich ganz persönlich sehe durchaus die Chance, dass wir 2016 mit einer Gesamtschule hier einziehen können. (…)Wir haben den Eltern der Schüler in den Grundschulklassen drei und vier genau zugehört, sie wollen die Gesamtschule, beantragen wir die Genehmigung, ich sehe den Eröffnungstermin 2016 im Bereich des Möglichen und Machbaren.
Und diese Botschaft findet die ungeteilte Zustimmung der Mitgliederversammlung, die Ferdi mit gut 95% der Stimmen zum Bürgermeisterkandidaten wählt. H.G. Eilenberger, Fraktionsvorsitzender legt noch einen drauf und erklärt, dass Ferdi die uneingeschränkte Unterstützung der SPD-Fraktion genieße und U.Lussem, Ortsvereinsvorsitzender, bestätigte bereits zu Beginn der Sitzung, dass die Eröffnung der Gesamtschule im Jahr 2016 zentrales Element des Huckschen Wahlkampfes sein wird. Die SPD steht „ohne Wenn und Aber“ zur Gesamtschule.

Das wird nicht nur die Eltern der jetzigen Drittklässler freuen, das ist im Grunde auch eine gute Botschaft für Realschule und Gymnasium. Immer mehr Kinder drängen in diese beiden Schulen. Das Aufstellen von Containern wird hier bereits zur (schlechten) Gewohnheit. Aber: übervolle Schulen bedeuten schlechte Raumverhältnisse, schlechte Lernverhältnisse, gro0e Klassen. Übervolle Schulen sind kein Qualitätsmerkmal, übervolle Schulen stehen für schlechte pädagogische Verhältnisse. Das schadet den Kindern und den Lehrkräften.

Jetzt muss das Bekenntnis zur Gesamtschule nur noch gelebt werden, damit aus der Willensbekundung auch Realität wird.