Genossinnen und Genossen, mit mir wird es keinen Siedlungsbau auf Deubel komm raus geben, hier gilt es mit Augenmaß zu handeln, auf die Schaffung einer Infrastruktur zu achten, die vor allem eines sichert: Lebensqualität. .
Eine ganz kurze Passage aus der Bewerbungsrede des SPD-Bürgermeisterkandidaten Ferdi Huck, jedoch eine, die einige Fragen aufwirft:

1. Wo in Frechen kann es noch „Siedlungsbau auf Deubel komm raus geben“?
2. Was versteht Ferdi Huck unter „Augenmaß“?
3. Von welcher Infrastruktur spricht Ferdi, auf die zu achten sei, die Lebensqualität sichert?

Die Möglichkeiten für weiteren (größeren) Siedlungsbau in Frechen sind überschaubar. Aktuell steht nur noch die Grube Carl zur Verfügung, auf der „auf Deubel komm raus“ gebaut werden kann.

Die bisherigen Planungen, vor dem Hintergrund ungelöster Fragen der Verkehrsinfrastruktur des neuen Stadtteils, entsprechen wohl am ehesten dem Huckschen Siedlungsbau „auf Deubel komm raus.“ Da dem Stadtteil jegliche Infrastruktur (Schule / Einkaufen) fehlt, können die bisherigen Erfahrungen im jetzt schon bebauten Teil prognostisch verlängert werden. Was dann etwa bedeutet, dass fast jeder Haushalt über 2 Autos verfügen wird und dass die meisten Wege mit dem Auto zurückgelegt werden. Wie auch anders, befinden sich doch alles, was der Mensch so braucht, am Fuße des Bergs.

Planerisch ein Fiasko, denn weder sind ausreichend Stellplätze für die vielen Autos geplant, noch ist das stadtteilinterne Straßennetz auf diese Belastung hin konzipiert worden. Die Lebensqualität bleibt da auf der Strecke.

Wollte Ferdi Huck mit obigem Statement also ausgedrücken, dass die bisherigen Planungen für Grube Carl zu ambitioniert sind und dringend überarbeitet werden müssen, so wäre es an der Zeit, dies noch etwas deutlicher zu sagen.

Auch das Thema Infrastruktur (Schule / Einkaufen) lässt sich am Beispiel der Grube Carl sauber durchdeklinieren: zu fragen ist dabei, was ein neuer Stadtteil an Infrastruktur benötigt, um lebenswert für seine BewohnerInnen zu werden.

Derzeit ist nur ein infrastrukturelles Thema wirklich im Fokus. Debattiert wird darüber, wie viele Züge / Klassen die Lindenschule haben muss, um den Bedarf eines neuen Stadtteils decken zu können. Die Stadt denkt darüber nach, die Schule auf 3,5 Züge zu erweitern, aber noch weiß keiner, ob das am Standort der Lindenschule überhaupt möglich ist.

Was aber, Ferdi Huck, wird passieren, sollte die Lindenschule 2,5-zügig bleiben? Es war die SPD, die bei der letzten Kommunalwahl erklärte, dass sie für eine schulische Grundversorgung der Stadtteile stehe. Der dazugehörende Slogan lautete: Kurze Wege für kurze Beine.

Wollte Ferdi Huck uns zu verstehen geben, dass der weitere Ausbau des Stadtteils Grube Carl auf Eis gelegt wird, sollte die Lindenschule nicht auf mindestens 3,5 Züge erweitert werden? Auch das hätte er dann gerne eine Spur deutlicher sagen dürfen.

Zum Abschluss und zum Träumen ein Link zu einem Stadtteil, der im Hinblick auf Lebensqualität und Infrastruktur zeigt, was in einem „neuen“ Stadtteil mit rund 5.000 EinwohnerInnen so alles möglich ist.