Donnerstag, 3. September 2020
Thema: Mobilität
Die CDU bleibt sich treu auf Grube Carl. Vordergründig ergrünt die Partei in dem sie sich für eine Verlängerung der Linie 7 einsetzt, am Ende aber soll der vorhandene Verkehrsraum den Autos zugeschlagen werden.

Die BewohnerInnen des Industriedenkmals verfügen wohl inzwischen über mehr Autos als im hauseigenen Parkhaus unterkommen. Die unbewirtschafteten Parkflächen rund um?s Industriedenkmal sind auch voll und nun hat die Stadtratskandidatin der CDU noch etwas Platz gefunden:
Die abgesperrte Durchfahrt zwischen der von-Klespe-Straße und der Straße ?Zum Rosenhügel?, breit wie ein Wendehammer, soll zum offiziellen Parkplatz werden.

Die Begründung ist sehr speziell:
Die Situation rund um das alte Industriedenkmal ist höchst kritisch: Wegen des Parkplatzmangels sind regelmäßig Feuerwehrzufahrten zugeparkt. Hier muss Abhilfe geschaffen werden (?)
Da hat sie recht, die Kandidatin der CDU. Von der Partei der Ordnung könnte man aber erwarten, dass sie in diesem Fall die Stadtverwaltung auffordert, rund um das Industriedenkmal häufiger zu kontrollieren, denn bei Feuerwehrzufahrten gilt nach der StVO ein absolutes Halteverbot. Bei Verstößen sind entsprechend Bußgelder fällig.

Das aber ist nicht das Anliegen der Kandidatin vielmehr gilt für sie ganz klar das hier oben schon häufiger geäußerte bürgerliche Grundecht auf Parkraum:
Solange wir noch Auto fahren, brauchen wir auch ausreichend Parkplätze.
Genau! Und es ist Aufgabe der Stadtverwaltung, schnellstens diesem bürgerlichen Grundrecht auf ausreichenden Parkraum nachzukommen.

Man könnte alternativ auch über eine Parkraumbewirtschaftung nachdenken. Im bürgerlichen Verständnis gilt doch: Was nichts kostet ist nichts wert. Warum also sollte Parkraum kostenlos zur Verfügung gestellt werden?
Nur wenn ein angemessener Preis erhoben wird, merken wir doch, wie wertvoll Raum sein kann!
Vielleicht würde mit einer Bewirtschaftung des öffentlichen Raumes auch das eine oder andere Auto von selber verschwinden und es stünde mehr Raum für spielende Kinder zur Verfügung.
Denn, auch wenn es der Kandidatin bisher nicht aufgefallen sein sollte, die Straße ?Zum Rosenhügel? ist Spielstraße und die dort spielenden Kinder nutzen auch den von ihr als Parkplatz vorgesehenen ?Wendehammer?.

Es stellt sich doch die Frage, ob die Stadtverwaltung hier nicht besser deutlich sichtbare Parkverbotsschilder aufstellen sollte, um die spielenden Kinder zu schützen.
Eine häufigere Kontrollfrequenz des Ordnungsamtes im Stadtteil wäre sicherlich hilfreich und ganz im Sinne der Partei der Ordnung und Sicherheit im öffentlichen Raum.




Dienstag, 1. September 2020
Thema: Mobilität
Da trumpft die CDU aber auf.
Verlängerung der Linie 7 über Grube Carl nach Habbelrath und Grefrath und damit nicht genug: sie bringt die Verlängerung der Linie 1 nach Königsdorf oder alternativ zum Bahnhof Frechen ins Spiel ebenso eine Verlagerung der Linie 7 auf die Gleise der HBK.

Nun streichen wir gleich mal den letzten Punkt (Linie 7 auf die Gleise der HBK) von der Liste, eine hübsche Idee aber vermutlich ohne jegliche Realisierungschance.
Und die Verlängerung der Linie 1 nach Königsdorf oder zum Bahnhof Frechen, nun ja, für beide Varianten gibt es keine Planungen noch nicht einmal einen erkennbaren Trassenverlauf, mit anderen Worten, ein ?rheinländisches Projekt? ? wird frühestens in 30 Jahren in die Nähe einer Planungsreife kommen.

Bleibt die Linie 7, die verlängert werden soll.

Ältere Bürger*innen der Stadt werden sich vielleicht fragen wie es nur sein kann, dass die CDU sich 2020 für eine Verlängerung der Linie 7 einsetzt?

Tja, das geht nur, weil zu Zeiten des CDU-Bürgermeisters Hans Willy Meier die CDU aus Kostengründen die Verlängerung der Linie 7 in den Stadtteil Grube Carl abgelehnt und still und heimlich beerdigt hat.

Nun, knapp 20 Jahre nach dieser Entscheidung kommt sie wieder um die Ecke, die CDU mit der Verlängerung der Linie 7.

Dass man sich in der Stadt überhaupt noch an die Option der Verlängerung der Linie 7 erinnert, das verdanken wir einerseits den Grünen, die wohl als einzige Frechener Partei immer wieder die Verlängerung thematisiert hat, andererseits verschiedener Bürgerinitiativen (BI Grube Carl und BI Planungsstopp), die zwischen 2009 und 2017 immer wieder darauf hingewiesen haben, dass ein Ausbau des Stadtteils Grube Carl ohne Straßenbahn sich zur Verkehrskatastrophe auswachsen dürfte.
Und seit 2017 haben die ?Perspektive für Frechen? und die SPD den Ball wiederaufgenommen und im Rat der Stadt die Verlängerung der Linie eingefordert.

2020 hat nun also die CDU die Verlängerung der Linie 7 als ihr Topthema im Frechener Westen für den Kommunalwahlkampf entdeckt.

Das alles wäre deutlich glaubwürdiger, wenn nicht zumindest ältere Bürgerinnen und Bürger nicht wüssten, welche Partei es zu verantworten hat, dass die Linie 7 bis heute in Benzelrath endet. Nämlich die Partei, die eben diese Verlängerung um das Jahr 2000 herum beerdigt hat.

Aber was interessiert mich mein Geschwätz von gestern?
Eben, nichts. Jetzt ist Klimawandel und da braucht man dringend ein Thema auf der Agenda, das mit breiter Zustimmung rechnen und das auch noch als Bestandteil eines Konzepts gegen den Klimawandel verkauft werden kann.
Nachdem die CDU vor 20 Jahren alles dafür getan hat, dass vorzugsweise klimazerstörende Autos in Frechens Westen die alles beherrschende Form der Fortbewegung darstellen.




Montag, 31. August 2020
Jetzt zwingt mich diese Partei echt noch dazu, über sie zu schreiben…..

Da fehlen dem Lindentheater aufgrund einer Baumaßnahme die direkt anliegenden Parkplätze. Der typische Frechener, so die FDP, parke nun in den umliegenden Wohnstraßen.
Um das zu vermeiden, solle die Stadt doch bitte den Pausenhof der Realschule in den Abendstunden als Parkraum freigeben.
Die Stadtverwaltung hat diesem Ansinnen eine Absage erteilt, da in einer Entfernung von 400 Metern ausreichend Parkplätze vorhanden seien.

Empörend findet die die Autofahrerpartei FDP:
Hat die Stadt aus der Diskussion über den von ihr geplanten Abriss des Parkhauses Josefstraße nichts gelernt?“ so v. Rothkirch. „Auch damals hatte die Verwaltung unterstellt, man könne den Bürgern längere Wege in die Fußgängerzone zumuten. Prompt war das Vorhaben von Politik und Bürgern eingestampft worden. Die Bürger bevorzugen nun einmal kurze Wege und im Fall des Lindentheaters hätte man unbürokratisch helfen können. Aber das muss man natürlich auch wollen!“
Aus dieser Passage können wir mehreres lernen:

a.) Die FDP ist eine männerzentrierte Partei, denn in ihrer Pressemitteilung spricht sie nur vom Bürger. Auf Nachfrage wird sie behaupten, es handle sich um das generische Maskulinum und alle Frauen seien mit gemeint. Aber frau sollte den Satz so nehmen wie er da steht. Die Männer, für die die FDP behauptet zu sprechen, wollen mit dem Auto am liebsten bis vor die Türe fahren. Alles andere ist für Männer eine Zumutung.
b.) Die FDP kennt die Frechener Männer. Alles muss mit dem Auto funktionieren. Alternativen sind undenkbar. Und eine Wegstrecke von 400 Metern Fußweg ist für Männer zu weit, sagt die FDP.

Wer die Frechener Topographie kennt, der weiß, dass das Lindentheater für die Mehrzahl aller Einwohner*innen mit dem Fahrrad hervorragend erreichbar ist. Die Fahrradständer vor dem Lindentheater aber sind veraltet und hätten eine Überdachung verdient. Das zu fordern wäre ein Hinweis darauf gewesen, dass die FDP die Zeichen der Zeit erkannt hat. Noch schöbner wär's natürlich gewesen, ein der FDP verbundener Unternehmer hätte dem Lindentheater ein entsprechend großen Radunterstand spendiert ....

Die Zeit dieser von der FDP immer noch gefrönten Form der Autozentriertheit sollte in Zeiten von Klimawandel und Verkehrswende eigentlich passé sein.

Die FDP als autofkusierte (Männer-)Partei, sozusagen der ADAC unter den Parteien, hält, vom Zeitgeist unbefleckt, am Althergebrachten fest. Sie ist damit für die unbelehrbaren autofahrenden Männer Frechens die Partei erster Wahl. Aber hoffentlich nur für diese.

Aber mein Optimismus ist ungebrochen. Die Anzahl der unbelehrbaren Männer in Frechen wird von der FDP stark überschätzt.