Im Herbst vergangenen Jahres hat sich der Schulausschuss (23.11.2011) ein erstes Mal intensiver mit dem Thema „Gesamtschule“ auseinandergesetzt, nachdem ein von 129 Eltern unterstützter Bürgerantrag den Wunsch nach einer Gesamtschule öffentlich machte.
Die AG der Schulpflegschaften forderte daher, dass eine Elternbefragung durchgeführt werden sollte. Der Schulausschuss konnte sich dazu nicht durchringen, da seine Mitglieder einhellig der Meinung waren, vor einer Entscheidung sollte der Schulentwicklungsplan aktualisiert werden. Ein dementsprechender Auftrag erging an die Stadtverwaltung. Das Gutachten sollte dabei die aktuelle Schullandschaft beschreiben und unter Berücksichtigung von Schülerzahl und Raumangebot mögliche Alternativen aufzeigen.



In der sich anschließenden Ratssitzung vom 13.12.2011 wurden diese Entscheidungen des Schulausschusses bestätigt aber an einem Punkt substantiell erweitert. Bündnis 90 / die Grünen baten den Rat um Zustimmung zu folgendem Antrag:
“Der Rat beauftragt die Verwaltung, durch eine förmliche Elternbefragung das Bedürfnis nach der Einrichtung einer Gesamtschule schnellstmöglich festzustellen.“
Der Stadtrat folgte dem Antrag mit 41 Stimmen bei Enthaltung der 3 FDP-Vertreter mit einer kleinen Ergänzung, die den Bezug zur Aktualisierung der der Schulentwicklungsplanung herstellte:
“Gemäß des Antrags der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen beauftragt der Rat die Verwaltung, durch eine förmliche Elternbefragung das Bedürfnis nach der Einrichtung einer Gesamtschule festzustellen, sobald alle dazu notwendigen Daten vorliegen.“
Es liegt also ein von fast allen Parteien und dem Bürgermeister der Stadt unterstützter Beschluss des Rates vor, nach Vorliegen der Aktualisierung der Schulentwicklungsplanung „schnellstmöglich“ eine förmliche Elternbefragung einzuleiten, um das Bedürfnis nach Einrichtung einer Gesamtschule festzustellen.

Am 12.Juni 2012 wurde dem Schulausschuss die Fortschreibung der Schulentwicklungsplanung für die Sekundarstufen 1 und 2 durch das Gutachterbüro Komplan vorgestellt (Komplangutachten). Der in den Beschlüssen formulierte Vorbehalt „Vorliegen der notwendigen Daten“ ist seit dem 12. Juni 2012 erfüllt.

So stellt sich nun die Frage, bis wann die Stadtverwaltung die Eltern nach ihrem konkreten Wunsch nach der Einführung einer Gesamtschule befragt.
Das Aktionsbündnis Gesamtschule für Frechen berichtet von einer extrem hohen Zustimmung bei allen bisher befragten Eltern.

Nachdem nun die SPD sich klar zur Gesamtschule bekennt, sind wir gespannt, wie sich die CDU in der Schulausschusssitzung am 20. November 2012 positionieren wird. Will sie sich nicht selber Lügen strafen, dann hat sie nur sehr wenig Spielraum.