die Berichterstattung im Frechener Wochenende zur ersten Podiumsdiskussion unserer beiden Bürgermeisterkandidaten ist mehr als eine Offenbarung.
Die Hälfte des Berichts ist den Werbefilmchen der Kandidaten gewidmet, deren Ästhetik gewürdigt wird. Sicherlich, auch darüber läßt sich trefflich philosophieren, aber man hätte sich denn doch über die extrem unterschiedlichen Positionen der beiden erhofft.

Aber immerhin, in der zweiten Hälfte des Berichts wurde es noch etwas inhaltlich.

Und was dürfen wir alle druckfrisch lesen:

Beide wollen, dass Frechen nicht weiter wächst. Aber keiner der beiden hat erklärt, dass das Baugebiet Grube Carl nicht weiterentwickelt werden soll. Vielmehr wollen beide, dass dort weitergebaut wird, denn das sei ja bereits entschieden. Damit ist doch städtisches Wachstum bereits angelegt.

Beide wollen die Stadtverwaltung mit einem weiteren Dezernenten, dem technischen beglücken. Eine gleichförmige Reaktion auf ein erkennbares Problem: städtische Baumaßnahmen haben einen langen Vorlauf und auch die Umsetzung scheint nicht immer optimal. Man sollte aber vorher geklärt haben, ob es sich um ein Führungsproblem handelt oder ob das entsprechende Fachdezernat nicht einfach unterbesetzt ist. Im zweiten Falle bräuchte es keinen neuen Häuptling sondern einfach ein paar Indianer, die die Fachaufgaben erledigen können.



Beide wollen einen neuen Wirtschaftsförderer einstellen

Beide schließen Steuererhöhungen nicht aus. Nun ja, die Jamaikakoalition hat den entsprechenden Vorratsbeschluss bereits gefasst und der laute Protest von Ferdi Huck war denn wohl auch nur eine unwesentliche Formalie.

Also auch hier: unsere beiden Kandidaten sind einer Meinung.



Spannend aus Sicht eines Aussenstehenden im Rahmen einer ums Wirtschaftliche zentrierten Diskussion wären die Fragen nach dem geplanten Gewerbegebiet an der Krankenhausstraße gewesen oder auch die Frage, ob und welche weiteren Flächen in Frechen für Gewerbeansiedldungen angedacht sind und wie das mit dem Verkehr so laufen soll, wenn weiteres Gewerbe angesiedelt wird.

Extrem unterschiedlichen Positionen? Fehlanzeige!

Aber hören wir zum Schluss noch den Worten von S.Stupp:
"Eigentlich ist diese Wahl für Frechener Bürger extrem spannend. Es gibt zwei sehr unterschiedliche Kandidaten mit sehr unterschiedlichen Positionen! Da müsste dem Bürger die Wahl odch leicht fallen."
Echt?
Bisher ist nichts erkennbar von "extrem unterschiedlichen Positionen" und die Spannung tendiert gegen Null.

Aber wie sagt Frau Stupp im gleichen Interview:
Die Hoffnung stirbt zuletzt.


Aber sie stirbt.