Gestern hat der Rat der Stadt Frechen entschieden, dass Frechen, wenn denn alles klappt, zum Schuljahr 2016/17 eine Gesamtschule erhalten soll.
Die SPD hatte einen entsprechenden Antrag eingereicht, die noch immer nicht fertig verhandelte Jamaika-Koalition kam mit einem eigenen Antrag, der mit allerlei Bedenken und Juristerei belastet, besagt, dass CDU und FDP umgefallen sind und sich nun ebenfalls für eine kurzfristige Einrichtung einer Gesamtschule aussprechen.
U.-S.Dahmen vom Frechener Wochenende schrieb gestern live in Facebook:


Und er hat Recht, wir erleben den Auftakt des Bürgermeisterwahlkampfes denn der Jamaika-Koalition ist es gelungen, das Thema Gesamtschule abzuräumen. Ferdi Huck als sozialdemokratischer Bürgermeisterkandidat hatte sich Ende Oktober klar zur Gesamtschule bekannt und wurde für diese Entscheidung von vielen Seiten gelobt. Damit hatte die SPD- so konnte es scheinen – erstmalig seit langer Zeit wieder ein Thema, um sich von der CDU ausreichend abzusetzen. Damit hätte man einen Wahlkampf gestalten können, denn …
… denn seit Jahren wehrten sich CDU und FDP mit Händen und Füßen gegen eine Gesamtschule, verschlossen die Augen vor der Realität, redeten sich die Zukunft der Hauptschule schön, und erklärten die Frechener Schullandschaft zur besten im Kreis.
Seit der Gutachter den Frechener SchulpolitikerInnen vor einer Woche die Leviten gelesen hat, ist nichts mehr wie es war. Selbst CDU und FDP ist wohl deutlich geworden, dass die Hauptschule keine Zukunft mehr hat. Mit dem Beschluss pro Gesamtschule hat der Rat erklärt, dass er die Hauptschule aufgibt.
Ob die Ungerechtigkeiten, die laut gutachterlicher Meinung Bestandteil der aktuellen Frechener Bildungslandschaft sind, bei der Entscheidung eine Rolle gespielt haben, sei mal dahingestellt. Die neue Gesamtschule wird jedenfalls helfen, diese Ungerechtigkeiten abzumildern.
Der wahlkampftaktisch sinnvolle interkommunale Konflikt um die zukünftige Ausrichtung der lokalen Schullandschaft dagegen ist entschärft.
Wenn Ferdi Huck und seiner SPD als Herausforderer nichts Spannendes mehr einfällt, so droht uns ein langweiliger, einschläfernder Bürgermeisterwahlkampf, bei dem sich alle ach so lieb haben. Der Wahlbeteiligung wird dies nicht gut tun.