Da macht die CDU einen Mitmachwahlkampf. Genau, die mündige Bürgerin, der mündige Bürger darf darüber entscheiden, welche Schwerpunkte die CDU in den kommenden 6 Jahren für Grube Carl setzen soll.

Da wären schon so einige Punkte, die extrem wichtig sind:

Erweiterung und Neubau der Lindenschule auf bis zu 4 Züge. Sollte der Platz dafür im Oberdorf ausreichen, dann am alten Standort, reicht der Platz nicht, dann muss die Schule hoch auf Grube Carl.

Aber darüber will die CDU nicht reden. Dafür bietet sie uns ein Projekt an, das in dieser Form bereits entschieden ist:



Ja was soll denn das? Abriß und Neubau der Lindenschule inklusive Turnhalle ist entschieden. Es soll auch bei einer 2,5-zügigen Schule bleiben. Ist auch entschieden. Der Vorschlag ist ein schlechter Witz.

Der Stadtteil ist als Stadtteil der kurzen Wege geplant worden. Kurze Wege heißt: man macht alles im Stadtteil, man braucht für viele Dinge kein Auto. Zudem war geplant gewesen, die Linie 7 in den Stadtteil zu führen. Vor rund 10 Jahren hat sich die CDU-regierte Stadt von der Verlängerung der Linie 7 verabschiedet. Das mit den kurzen Wegen ging auch schief. Grube Carl ist ein Autostadtteil geworden. Die Stadtteilplanung wurdean diese Veränderungen nicht angepasst.

Ein ganzheitliches Verkehrskonzept, ein Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, die Verpflichtung, zumindest in den kommenden Baufeldern 2 Autostellplätze je Wohneinheit vorzuschreiben, das wären Ziele, über die es zu reden lohnt.
Umfassender hätte man darüber abstimmen können, ob der Stadtteil in der geplanten Form ausgebaut werden kann und soll oder ob ein Planungsstopp bis zur Lösung von Schul- und Verkehrsfrage nicht die bessere Alternative ist.

Und was schlägt die CDU vor?



Ja, was soll denn das? Ein Parkplatzkonzept? Also mal schnell zwischen der Brikettfabrik und der Straße „Zum Rinnenfeld“ eine größere Fläche asphaltiert und das Ganze zum Parkplatzkonzept geadelt? Ein schlechter Witz, dieser Vorschlag, denn die Grundsatzprobleme des Stadtteils werden nicht angefasst. Da wird noch nicht einmal an der Oberfläche gekratzt.

Und über den letzten Vorschlag sollten wir erst gar nicht mehr reden:



Ja was soll denn das? Die Beleuchtung ist inzwischen positiv entschieden und es ist die CDU gewesen, die einer Beleuchtung von Beginn weg ihre Zustimmung verweigert hat.

Man konnte es hier schon mal lesen, in Form eines offenen Briefs an die Fraktionsvorsitzende der CDU, S.Stupp:
ist ja irgendwie schon toll, wie Sie sich plötzlich mit dem Stadtteil Grube Carl beschäftigen. Hat aber nichts mit den Kommunalwahlen zu tun, oder? Es ist jedenfalls von besonderer Chupze, wie Sie sich mit fremden Federn schmücken, waren es doch die hiesigen Grünen, die 2010 den Fahrradweg gefordert haben. Inklusive einer ausreichenden Beleuchtung. Hat Ihre CDU aber die letzten vier Jahre nicht interessiert. Vor 3 Jahren hat Ihre Partei einer unbeleuchteten Ausbauvariante zugestimmt, weil das Geld für mehr nicht reiche. Dürfen wir Ihre Aussage „Außerdem birgt ein unbeleuchteter Weg ein zu großes Sicherheitsrisiko für Frauen. „Im Dunkeln würde ich den Weg nicht benutzen, so schaffen wir lediglich einen neuen Angstraum für Frauen“, als Schuldeingeständnis verstehen, dass Ihre Partei verantwortlich ist für die Schaffung von Angsträumen in Frechen?
So also stellt man sich in der CDU einen Mitmachwahlkampf vor. Die CDU wählt Projekte aus, die bereits positiv entschieden sind und erklärt sie zu wichtigen Wahlkampfthemen. Und zur Wahl in 6 Jahren werden wir einen Flyer bekommen auf dem steht „Versprochen – Gehalten“.
Ein lustiges Procedere aber trotzdem nicht mehr als eine Farce.