Thema: Zuckungen
26. März 12 | Autor: antoine favier | 0 Kommentare | Kommentieren
Nachtrag v. 27.03.2012
Das Ganze begann mit der Badezimmerepisode und es endete in Kerpen. Im Badezimmer, so Gabi Frechen, habe sie spontan beschlossen, sich für die Landtagswahl im Wahlkreis Rhein-Erft 2 aufstellen zu lassen. Sie stand damit in direkter Konkurrenz zu Brigitte D’Moch-Schweren, der Kandidatin, die vor 2 Jahren wegen gerade mal 120 Stimmen den Sieg verpasst hatte.
Als Aussenstehender hatte man da ja angenommen, Gabi Frechen, eine altgediente und kampferprobte Genossin, die vor wenigen Wochen angekündigt hatte, 2013 für den Bundestag kandidieren zu wollen, würde dieses Wagnis nur eingehen, wenn das Projekt ordentlich vorbereitet ist, Unterstützung bereit steht, das Risiko, zu verlieren also überschaubar ist.
Aber weit gefehlt. Die Kandidatur wirkte unvorbereitet, die Vorstellungsrede auf dem Parteitag uninspiriert. Keine kämpferische Rede, kein Aufbruch, nein, „Unmutsbezeugungen“ im Publikum notiert die Kölnische Rundschau.
Die Entscheidung für D’Moch war denn auch eindeutig: 197 Stimmen für sie, nur 119 für Gabi Frechen.
Im Anschluss verkündete Gabi Frechen ihren kompletten Rückzug aus der überregionalen Politik. Die SPD Rhein-Erft benötigt für den Südkreis also einen neuen Kandidaten.
Soweit die kurze Geschichte einer gescheiterten Kandidatur. Aber auf zwei kleine Unstimmigkeiten sei hier noch verwiesen, die uns zurückführen zur Badezimmerepisode:
Die „Kölnische Rundschau“ formuliert inzwischen deutlich im Konjunktiv: „Dort [im Badezimmer] will Gabi Frechen spontan die Idee gekommen sein (…)“, mit anderen Worten, da glaubt einer nicht mehr so richtig an die Episode. Und aus dem Munde von Gabi Frechen klingt es dann so:
Da stellt sich natürlich die Frage: wer hat Gabi Frechen überredet und mit welchen Hintergedanken? Warum wurde sie in die Schlacht mit D’Moch-Schweren geschickt, obwohl sie, ihre uninspirierte Rede auf dem Parteitag spricht Bände, wohl weniger Lust auf Düsseldorf hatte als behauptet?
Aber das dürfen die Hürther Genossinnen und Genossen untereinander ausmachen. Sie sollten daraus aber lernen, das solche „Spontankandidaturen“ wohl vorbereitet werden wollen. Andernfalls ist’s entweder Kamikaze oder Demontage.
Nachtrag
Es bestätigt sich, dass die Hürther SPD sich nicht uneingeschränkt hinter Gabi Frechen gestellt hat.
Das Ganze begann mit der Badezimmerepisode und es endete in Kerpen. Im Badezimmer, so Gabi Frechen, habe sie spontan beschlossen, sich für die Landtagswahl im Wahlkreis Rhein-Erft 2 aufstellen zu lassen. Sie stand damit in direkter Konkurrenz zu Brigitte D’Moch-Schweren, der Kandidatin, die vor 2 Jahren wegen gerade mal 120 Stimmen den Sieg verpasst hatte.
Als Aussenstehender hatte man da ja angenommen, Gabi Frechen, eine altgediente und kampferprobte Genossin, die vor wenigen Wochen angekündigt hatte, 2013 für den Bundestag kandidieren zu wollen, würde dieses Wagnis nur eingehen, wenn das Projekt ordentlich vorbereitet ist, Unterstützung bereit steht, das Risiko, zu verlieren also überschaubar ist.
Aber weit gefehlt. Die Kandidatur wirkte unvorbereitet, die Vorstellungsrede auf dem Parteitag uninspiriert. Keine kämpferische Rede, kein Aufbruch, nein, „Unmutsbezeugungen“ im Publikum notiert die Kölnische Rundschau.
Die Entscheidung für D’Moch war denn auch eindeutig: 197 Stimmen für sie, nur 119 für Gabi Frechen.
Im Anschluss verkündete Gabi Frechen ihren kompletten Rückzug aus der überregionalen Politik. Die SPD Rhein-Erft benötigt für den Südkreis also einen neuen Kandidaten.
Soweit die kurze Geschichte einer gescheiterten Kandidatur. Aber auf zwei kleine Unstimmigkeiten sei hier noch verwiesen, die uns zurückführen zur Badezimmerepisode:
Die „Kölnische Rundschau“ formuliert inzwischen deutlich im Konjunktiv: „Dort [im Badezimmer] will Gabi Frechen spontan die Idee gekommen sein (…)“, mit anderen Worten, da glaubt einer nicht mehr so richtig an die Episode. Und aus dem Munde von Gabi Frechen klingt es dann so:
„Für mich war’s das jetzt. Ehrenamtliche Politik auf kommunaler Ebene mache ich natürlich weiter, aber die Berufspolitik ist für mich kein Thema mehr. Und niemand soll versuchen, mich noch mal zu irgendwas zu überreden.“Schaut man auf die politische Karriere von Gabi Frechen, so scheint es nur eine einzige Entscheidung gegen zu haben, zu der man sie hat überreden müssen: die Kandidatur für diesen Landtag.
Da stellt sich natürlich die Frage: wer hat Gabi Frechen überredet und mit welchen Hintergedanken? Warum wurde sie in die Schlacht mit D’Moch-Schweren geschickt, obwohl sie, ihre uninspirierte Rede auf dem Parteitag spricht Bände, wohl weniger Lust auf Düsseldorf hatte als behauptet?
Aber das dürfen die Hürther Genossinnen und Genossen untereinander ausmachen. Sie sollten daraus aber lernen, das solche „Spontankandidaturen“ wohl vorbereitet werden wollen. Andernfalls ist’s entweder Kamikaze oder Demontage.
Nachtrag
Es bestätigt sich, dass die Hürther SPD sich nicht uneingeschränkt hinter Gabi Frechen gestellt hat.
„Mir haben 20 Stimmen aus Hürth gefehlt“, bilanziert sie, „außerdem 20 Stimmen, weil die Hürther Stimmung gegen mich gemacht haben.“Es hat sicherlich mehr als ein Telefonat stattgefunden, bevor Gabi Frechen mit ihrem Plan zur Kandidatur an die Öffentlichkeit ging, von einem berichtet sie aber:
Doch nach der Auflösung des Landtags meldete sie telefonisch von einem Kurztripp in die Türkei aus ihr Interesse an einem Landtagsmandat beim Hürther Parteichef Michael Kleofasz an. Da hatte Kleofasz aber bereitsD’moch-Schweren Unterstützung zugesichert.Das spricht alles für einen internen Machtkampf in der Hürther SPD - Gabi Frechen hat man dabei über die Klinge springen lassen.