Thema: Umwelt
29. Januar 23 | Autor: antoine favier | 0 Kommentare | Kommentieren
Nein, die KVB bekommt ihre Werkstatt in Frechen nicht. Es mag zwar der aktuell bestmögliche Platz für die Bedürfnisse der KVB gewesen sein, aber für Frechen ist die KVB kein attraktiver Arbeitgeber.
Man kann den ökonomischen Wert der Argumente, die für oder gegen eine Ansiedlung der KVB sprechen, sorgfältig abwägen. In der Tagespresse wurden die Argumente auch alle benannt.
Kann man also, muss man aber nicht, denn wir sind in Frechen.
Und hier gilt rund um Mobilität nur eine einzige Wahrheit, die besagt: ein Leben ohne Auto mag möglich sein, ist aber sinnlos.
Insofern ist es in sich folgerichtig und konsequent, dass der Frechener Stadtrat sich mit den Stimmen von CDU, SPD und Perspektive gegen die Ansiedelung der KVB ausgesprochen hat. (Jaja, es handelte sich um eine geheime Abstimmung, aber die Erklärungen dieser drei Fraktionen sind eindeutig: keine KVB auf Frechener Gemarkung.)
Frechen lebt weiterhin die seit den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts fest etablierte Sakralisierung des Autos als Symbol von Freiheit und Unabhängigkeit.
Unsere Frechener Freiheitsstatue streckt keine Fackel in den Himmel, sondern hat 4 Räder und einen Motor und das einzige was sich möglicherweise gen Himmel streckt, ist der Mittelfinger eines Autofahrers Und das richtet sich gegen Menschen, die sich auf der Straße festkleben oder die ein Tempolimit fordern.
Man redet hier über Fahrradwege und baut ein Parkhaus, man redet hier über ein anderes Mobilitätsverhalten und fordert weitere Parkplätze in Königsdorf, man redet hier, und das seit mehreren Legislaturperioden und immer pünktlich zum Wahltermin, über die Verlängerung der Linie 7 aber, hat man danach je wieder was davon gehört? Ach ja, doch, vier Jahre später, denn nach der Wahl ist vor der Wahl und man kann das Thema wieder aufwärmen. Man redet darüber, dass auch in Frechen die Menschen vermehrt auf das Auto verzichten sollten und an plant mal locker weitere Gewerbegebiete, die man am einfachsten mit dem Auto erreichen wird.
Das Auto und seine Straßen und Parkflächen sind in der Zwischenzeit weiterhin sakrosankt und damit tabu für bessere Nutzungen.
Weswegen der öffentliche Raum in Frechen immer noch nur für Autos attraktiv ist.
Auch hier gilt, was der französische Soziologe Grégory Salle geschrieben hat:
Nein, ein starker Anbieter von Dienstleistungen des öffentlichen Nahverkehrs ist hier in Frechen völlig deplatziert. Sozusagen ein Traditionsbruch. Dann doch lieber ein paar weitere Speditionen oder irgendwelche Unternehmen, die dem Auto eng verbunden sind.
Das passt zu Frechen und seiner politischen Kultur.
Man kann den ökonomischen Wert der Argumente, die für oder gegen eine Ansiedlung der KVB sprechen, sorgfältig abwägen. In der Tagespresse wurden die Argumente auch alle benannt.
Kann man also, muss man aber nicht, denn wir sind in Frechen.
Und hier gilt rund um Mobilität nur eine einzige Wahrheit, die besagt: ein Leben ohne Auto mag möglich sein, ist aber sinnlos.
Insofern ist es in sich folgerichtig und konsequent, dass der Frechener Stadtrat sich mit den Stimmen von CDU, SPD und Perspektive gegen die Ansiedelung der KVB ausgesprochen hat. (Jaja, es handelte sich um eine geheime Abstimmung, aber die Erklärungen dieser drei Fraktionen sind eindeutig: keine KVB auf Frechener Gemarkung.)
Frechen lebt weiterhin die seit den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts fest etablierte Sakralisierung des Autos als Symbol von Freiheit und Unabhängigkeit.
Unsere Frechener Freiheitsstatue streckt keine Fackel in den Himmel, sondern hat 4 Räder und einen Motor und das einzige was sich möglicherweise gen Himmel streckt, ist der Mittelfinger eines Autofahrers Und das richtet sich gegen Menschen, die sich auf der Straße festkleben oder die ein Tempolimit fordern.
Man redet hier über Fahrradwege und baut ein Parkhaus, man redet hier über ein anderes Mobilitätsverhalten und fordert weitere Parkplätze in Königsdorf, man redet hier, und das seit mehreren Legislaturperioden und immer pünktlich zum Wahltermin, über die Verlängerung der Linie 7 aber, hat man danach je wieder was davon gehört? Ach ja, doch, vier Jahre später, denn nach der Wahl ist vor der Wahl und man kann das Thema wieder aufwärmen. Man redet darüber, dass auch in Frechen die Menschen vermehrt auf das Auto verzichten sollten und an plant mal locker weitere Gewerbegebiete, die man am einfachsten mit dem Auto erreichen wird.
Das Auto und seine Straßen und Parkflächen sind in der Zwischenzeit weiterhin sakrosankt und damit tabu für bessere Nutzungen.
Weswegen der öffentliche Raum in Frechen immer noch nur für Autos attraktiv ist.
Auch hier gilt, was der französische Soziologe Grégory Salle geschrieben hat:
Tatsächlich haben sich ökologische Bedenken seit Anfang der neunziger Jahre in Planungskonflikten als rhetorische Pflichtfigur durchgesetzt. Aber in den meisten Fällen, also wenn es sich nicht bloß um einen dahergesagten Kunstgriff handelt, bleiben sie der wirtschaftliche oder, um den Diskurs aufzupolieren "sozialen" (Stichwort: Rettung von Arbeitsplätzen) Argumentation untergeordnet."Grégory Salle, Superyachten. Luxus und Stille im Kapitalozän, Frankfurt 2022, S. 142/143)
Nein, ein starker Anbieter von Dienstleistungen des öffentlichen Nahverkehrs ist hier in Frechen völlig deplatziert. Sozusagen ein Traditionsbruch. Dann doch lieber ein paar weitere Speditionen oder irgendwelche Unternehmen, die dem Auto eng verbunden sind.
Das passt zu Frechen und seiner politischen Kultur.
Thema: Radschnellweg
16. November 22 | Autor: antoine favier | 0 Kommentare | Kommentieren
Ja, ich bin ja naiv und glaube immer noch, dass das was werden könnte mit dem Versprechen: "In 22 Minuten mit dem Fahrrad von Frechen nach Köln".
Darum habe ich mich mal wieder bei der Stadt Köln umgetan.
Und beschlossen mal nix zu schreiben, sondern nur den dort abgelegten Sachstand zu kopieren. Das alleine ist schon schlimm genug:
Und dazu den Text mit dem schönen Titel:
"Aktueller Stand"
Im 1. Halbjahr 2024 sollen entsprechend der BürgerInnen-Eingabe in Teilbereichen "Einbahnstraßenregelungen (für Fahrräder in beide Richtungen frei) oder mglw. auch schon das Ausweisen (von Teilstrecken) als Fahrradstraße" umgesetzt werden.
Also für die Naivlinge unter uns: nach mehr als 11 Jahren Planungs- und Genehmigungsprozess sollen erste Teilmaßnahmen in 2024 umgesetzt werden.
Und ja, wir sind in Köln, es kann also immer noch was dazwischen kommen.
Falls irgendjemand zufällig über den Begriff der Mobilitätswende stolpert .... nicht beachten. Ist nur Fake.
Darum habe ich mich mal wieder bei der Stadt Köln umgetan.
Und beschlossen mal nix zu schreiben, sondern nur den dort abgelegten Sachstand zu kopieren. Das alleine ist schon schlimm genug:
Und dazu den Text mit dem schönen Titel:
"Aktueller Stand"
Nachdem der Verkehrsausschuss im Dezember 2019 zahlreiche Ergänzungen, Prüfaufträge und Änderungen der Planung beschlossen hatte, haben wir die Prüfung dieser Punkte abgeschlossen und eine Beschlussvorlage in den Gremienlauf gebracht. In dieser Beschlussvorlage waren insgesamt acht Änderungen des ursprünglichen Planungsbeschlusses enthalten. Der Verkehrsausschuss ist mit Beschluss vom 1. September 2020 unseren Vorschlägen bis auf eine Ausnahme gefolgt.Zusammenfassend ist festzuhalten: am 21. März 2013 gab es im Kölner Verkehrsausschuss den Starschuss für das Projekt.
Wir haben die Vorplanung zwischenzeitlich gemäß dem gefassten Beschluss überarbeitet. Im Februar 2021 haben wir diese zur Genehmigung beim Land Nordrhein-Westfalen eingereicht. Das Bundesland wird hierbei durch den Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen vertreten. Dort wurden die Unterlagen geprüft und an das Ministerium für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen weitergeleitet.
Nach Erteilung der Genehmigung durch das Land können wir den Antrag zur Förderung des städtischen Anteils für die nächsten Planungsstufen bei der Bezirksregierung Köln einreichen. Erst nach Bewilligung der Mittel können wir die Planung förderunschädlich fortsetzen.
Bis zum Vorliegen der Genehmigung des Landes veranlassen wir derzeit im Vorgriff Arbeiten, die in der Zwischenzeit bis zur Weiterplanung erledigt werden können. Dazu gehören zum Beispiel die Vorbereitungen für die Vergabe eines notwendigen Baugrundgutachtens oder die Prüfung von bereits bekannten Kampfmittelverdachtspunkten.
Im Vorgriff auf den Radschnellweg richten wir die Fahrradstraße auf der Bachemer Straße zwischen der Gleueler Straße und der Militärringstraße schon vorzeitig provisorisch ein. Damit folgen wir einer Bürgereingabe, die von der Bezirksvertretung Lindenthal im März 2021 beschlossen wurde. Die für die vorzeitige Fahrradstraße notwendigen Planungen haben wir beauftragt. Die Umsetzung soll im ersten Halbjahr 2024 erfolgen.
Im 1. Halbjahr 2024 sollen entsprechend der BürgerInnen-Eingabe in Teilbereichen "Einbahnstraßenregelungen (für Fahrräder in beide Richtungen frei) oder mglw. auch schon das Ausweisen (von Teilstrecken) als Fahrradstraße" umgesetzt werden.
Also für die Naivlinge unter uns: nach mehr als 11 Jahren Planungs- und Genehmigungsprozess sollen erste Teilmaßnahmen in 2024 umgesetzt werden.
Und ja, wir sind in Köln, es kann also immer noch was dazwischen kommen.
Falls irgendjemand zufällig über den Begriff der Mobilitätswende stolpert .... nicht beachten. Ist nur Fake.
Thema: Umwelt
30. August 22 | Autor: antoine favier | 0 Kommentare | Kommentieren
Wie hier schon des Öfteren geschrieben ist für die Frechener CDU ein Leben ohne Auto zwar denkbar aber sinnlos. Oder anders formuliert: einerseits hehre Erklärungen andererseits die reale Politik.
In dieser hier zur Debatte stehenden Frage gilt daher: es müssen immer und überall kostenlose Parkplätze in ausreichender Anzahl zur Verfügung stehen, andernfalls funktioniert das Leben nicht.
Das zeigt sich jetzt wieder, denn die bisher von CDU und Stadtverwaltung gemeinsam vorangetriebene Umgestaltung der "Königsdorfer Ortsmitte" soll auf Betrieben der CDU geändert werden. Sollte bisher nur die Hälfte der aktuell 52 vorhandenen Parkplätze erhalten bleiben, so möchte die CDU nun 10 weitere Parkplätze retten.
Amüsanter als die reine Sachverhaltsdarstellung ist aber das, was wir aus der Aussage des Vorsitzenden der CDU Königsdorf, Stefan Höss lernen können: ein "echter erlebbarer Ortsmittelpunkt" ist verknüpft ist "mit dem Erhalt einer Vielzahl von Parkplätzen". Es scheint sogar so zu sein, dass nur "mit dem Erhalt einer Vielzahl von Parkplätzen" ein "lebendiger Ortskern mit hoher Aufenthaltsqualität" geschaffen werden kann.
Es war zu erwarten.
In dieser hier zur Debatte stehenden Frage gilt daher: es müssen immer und überall kostenlose Parkplätze in ausreichender Anzahl zur Verfügung stehen, andernfalls funktioniert das Leben nicht.
Das zeigt sich jetzt wieder, denn die bisher von CDU und Stadtverwaltung gemeinsam vorangetriebene Umgestaltung der "Königsdorfer Ortsmitte" soll auf Betrieben der CDU geändert werden. Sollte bisher nur die Hälfte der aktuell 52 vorhandenen Parkplätze erhalten bleiben, so möchte die CDU nun 10 weitere Parkplätze retten.
Amüsanter als die reine Sachverhaltsdarstellung ist aber das, was wir aus der Aussage des Vorsitzenden der CDU Königsdorf, Stefan Höss lernen können: ein "echter erlebbarer Ortsmittelpunkt" ist verknüpft ist "mit dem Erhalt einer Vielzahl von Parkplätzen". Es scheint sogar so zu sein, dass nur "mit dem Erhalt einer Vielzahl von Parkplätzen" ein "lebendiger Ortskern mit hoher Aufenthaltsqualität" geschaffen werden kann.
Es war zu erwarten.