Donnerstag, 20. Februar 2014
Gestern wurde im Zusammenhang mit der Beauftragung eines Schulentwicklungsplans im Schulausschuss darüber diskutiert, wann denn die Grundschuleltern zu ihren Schulwünschen befragt werden sollen, also das alte Thema: wann dürfen die Eltern endlich dazu Stellung nehmen, ob sie mit dem bestehenden Schulangebot zufrieden sind oder ob sie, falls es zu einer Änderung der Frechener Schullandschaft kommt, eher an einer Sekundarschule oder an einer Gesamtschule interessiert sind?

Die AG der Schulpflegschaften ist der Meinung, die Eltern können sofort befragt werden. Ein entsprechender Antrag wurde gestellt, ein andernorts erfolgreich genutzter Fragebogen zur Verfügung gestellt.



Man hatte auf einen kleinen Erfolg gehofft, denn alle Parteien haben erklärt, dass einzig der Elternwille hierbei entscheidend sei. Ein kluger Gedanke, denn sowohl Pulheim als auch Bedburg mussten erfahren, dass breite Ratsmehrheiten bspw für eine Sekundarschule nicht zum Erfolg führen, wenn die Eltern diese Schulform nicht wollen. Die beiden Gemeinden hätten sich viel Zeit und Geld sparen können, hätten sie die Eltern lieber mal früher befragt.

Insbesondere die hiesige CDU hat den Elternwillen sehr hoch aufgehängt:
„Elternwille statt Ideologie!
Eltern wissen am Besten, was gut für Ihre Kinder ist. Es ist unsere feste Überzeugung, dass die Verantwortung für unsere nachfolgende Generation in der Familie und nicht im Ratssaal zu suchen ist. (…) Folgerichtig muss der nächste Schritt eine Elternbefragung sein. Hierbei sollen alle in Frage kommenden Schulformen abgefragt werden.“
Das schrieb die CDU-Fraktionsvorsitzende Susanne Stupp im CDU-Bürgerbrief im Juni 2013.

Elternbefragung und Fragebogen wurden von der CDU trotzdem abgelehnt. Im Gegensatz zur CDU-Fraktionsvorsitzenden waren die CDU-Vertreterinnen im Frechener Ratsaal weiterhin überzeugt, dass hier die schulpolitische Weisheit sitze und der Elternwille erst nach sorgfältigster Abwägung im Rat erfragt werden solle.

Zudem wurde erklärt, die Entscheidung über die von den Eltern für ihr Kind präferierte Schulform sei eine sehr komplexe Angelegenheit. Das sei den Eltern nicht so einfach zumutbar.
Es wirkt dann schon befremdlich, wenn man weiß, dass nur ein Tag zuvor der Erftstädter Rat eine Elternbefragung auf den Weg gebracht hat bei dem der umgekehrte Weg gegangen wird. Bevor der Schulentwicklungsplan fortgeschreiben werden soll, werden in Erftstadt die Eltern befragt.
Die der Fortschreibung des Schulentwicklungsplans vorgeschaltete Elternbefragung wird gemäß dem als Anlage beigefügten Fragebogen durchgeführt.
Noch viel erschreckender: der Fragebogen zum Thema Schulwahl umfasst 7 Fragen, die deutlich komplexer sind als die für Frechen vorgeschlagenen 3 Fragen.
Anscheinend wohnen in Erftstadt Intelligenzbestien, denn der Erftstädter Rat traut „seinen“ Eltern die Beantwortung solcher Fragen zu. Parteiübergreifend.

Frechener Eltern dagegen müssen erfahren, dass dieser Schulausschuss ihnen dieses Vertrauen nicht entgegen bringt.




Mittwoch, 19. Februar 2014
Thema: Grube Carl
Das würde uns denn doch so langsam interessieren.

Da hat der Fraktionsvorsitzende der SPD in seiner Haushaltsrede erklärt, es gäbe keine Zustimmung der SPD zu Neubaugebieten, wenn nicht die soziale Infrastruktur vorhanden sei. Damit gemeint hat er Kindertagesstätten und Schulen.

So viele noch zu entwickelnde Neubaugebiete gibt es aber in Frechen nicht mehr. Für den Westen geht es um die Ammerstraße in Habbelrath, die Nordseite der Sandstraße in Benzelrath und die großen Flächen auf Grube Carl.
Diese Gebiete werden wohl in den kommenden Jahren entwickelt, da die Planungen für Ammerstraße und die Baufelder 5 und 6 der Grube Carl schon weit fortgeschritten sind.

Nun wissen wir aus Köngisdorf, dass der Ausbau der dortigen Grundschule deutlich hinter den Anforderungen herhinkt. Die Baugebiete Rotental und Atrium waren schneller belegt als geplant und anscheinend leben dort auch mehr junge Kinder als erwartet. Daher ist die Johannesschule deutlich zu klein.

Wir dürfen also befürchten, dass wir hier auf Grube Carl nicht besser behandelt werden als die Königsdorfer.
Schneller Ausbau, viele Familien mit jungen Kindern und zu wenig Platz in der Lindenschule.

Die Schulpflegschaft der Lindenschule hat deshalb nachgefragt, mit wie vielen Kindern die Verwaltung je Ausbaustand der Grube Carl rechnet. Leider hat die Verwaltung die Fragen bis heute nicht beantwortet.

Sind die Ergebnisse so erschreckend, dass man damit nicht an die Öffentlichkeit will? Müsste die SPD, wenn denn die Aussagen ihres Fraktionsvorsitzenden Ernst gemeint sind, ihre Zustimmung zum Ausbau der Grube Carl verweigern?

Lauter spannende Fragen …..

Da hoffen wir doch, dass alle Beteiligten uns noch vor der Kommunalwahl reinen Wein einschenken.
Wann soll es hier oben weitergehen? Und mit wievielen Kindern muss in der ersten Zeit gerechnet werden?
Und stehen den dann zuziehenden jungen Familien genügend Grundschulplätze zur Verfügung?

An der Lindenschule? Oder sollen die Eltern ihre Kinder an irgendwelche anderen Schulen im Stadgebiet kutschieren?

Im letzten Kommunalwahlkampf haben alle Parteien in der Schulfrage erklärt, sie stünden hinter der Idee: „Kurze Wege für kurze Beine“.

Gilt diese Ausasge auch heute noch?

Wir freuen uns über sachkundige Hinweise aus allen Parteien, die sich zur Wahl stellen!




Montag, 17. Februar 2014
Da habe ich doch gelesen, dass Ihr eure Grundstücke von einer karitativen Einrichtung kauft. Heißt RWE und schenkt Euch und dem Stadtteil einen dritten Zug an der Grundschule.

Ach, Ihr glaubt nicht, dass RWE ein karitativer Wohltäter ist? Ihr glaubt, dass Ihr den dritten Zug der Grundschule selber zahlt? Über einen entsprechend höheren Quadratmeterpreis? Echt? Und dann soll die Schule nicht nur Euren Kindern nutzen sondern die Schule soll auch fehlende Schulplätze für den Stadtteil Grube Carl zur Verfügung stellen? Und Ihr fragt Euch, warum Ihr dafür zahlen sollt?

Ach, Ihr fühlt euch ein bisschen veräppelt?

Willkommen in Frechen.




Nur kurz, damit wir in Frechen den Schmerz so richtig spüren:

1. Hürth hat es geschafft. Die Gesamtschule kommt!
2. Elsdorf hat es geschafft. Die Gesamtschule kommt!
3. In Bedburg gab es eine Klatsche - für die Sekundarschulbefürworter. - die Eltern haben ihre Kinder dort nicht angemeldet - die Sekundarschule kommt nicht!

.... und Frechen: wartet und wartet und wartet.