Donnerstag, 26. März 2015
So lautet die Inschrift auf dem Tor zur Hölle in Dantes „Göttlicher Komödie“.

Vielleicht sollte dieser Satz nicht nur über dem Tor zur Hölle eingemeißelt werden, sondern auch über dem Ratssaal, insbesondere dann, wenn der Schulausschuss tagt.
Da geht man in den Schulausschuss in der Hoffnung, den aktuellen Stand der Planungen für den Neubau der Lindenschule zu erfahren.

Man würde ja so gerne erfahren, wann denn die Lindenschule ihr aktuelles Gebäude verlässt um die Übergangsräumlichkeiten in der Anne-Frank-Schule zu beziehen, denn erst dann ist es gewiss, dass er kommt, der Neubau der Lindenschule.

Und mit welchen Informationen verlässt man den Saal?

Es wird länger dauern – na ja, wir sind in Frechen, man hätte es ahnen können – wie lange, das wurde nicht weiter ausgeführt. Es könnte Ostern 2016 werden…

oder später.

2011 wurde der Beschluss gefasst, die Lindenschule zweieinhalbzügig zu sanieren / neu zu bauen. Nach nun inzwischen vier Jahren Planung gibt es noch immer nicht einmal einen Bauantrag. Er ist noch nicht einmal gestellt. Sollte auch nur ein Anwohner etwas gegen den Neubau haben, so könnte er innerhalb einer bestimmten Frist gegen eine Baugenehmigung Widerspruch einlegen, aber erst, wenn die Genehmigung vorliegt. Je knapper der Bauantrag also vor dem geplanten Umzug der Schule gestellt wird, desto größer das Risiko, dass der Einspruch eines Nachbarn zur Verzögerung der ganzen Baumaßnahme führt. Aber: existieren die klagebereiten Anwohner überhaupt?

Vertrauenserweckend ist anders.

Erschwerend kommt nun aktuell hinzu, dass der neue Schulentwicklungsplan eindeutig eine dreizügige Grundschule favorisiert. Bereits im vergangenen Jahr hat die Schulpflegschaft der Lindenschule darauf hingewiesen, dass eine zweieinhalbzügige Lindenschule sich als eine Fehlplanung erweisen dürfte, da es zu viele Kinder für eine dann zu kleine Schule geben werde. Es soll Mitglieder im Schulausschuss geben, die von der Notwendigkeit der Dreizügigkeit bis heute nichts gehört haben..

Ohne Worte.

Nun weiß die Stadtverwaltung spätestens mit dem Schulentwicklungsplan vom erweiterten Raumbedarf der Lindenschule. Man hätte ja erwarten dürfen, dass bei einem laufenden Planungsverfahren von der Verwaltung darauf reagiert wird, die Verwaltung dem Schulausschuss also eine höhere Zügigkeit für die Lindenschule vorschlägt. Die Verwaltung darf das nämlich und sie hat auch das notwendige Fachwissen, um solche planerischen Defizite frühzeitig zu erkennen.
Es ist für ehrenamtliche PolitikerInnen, wie sie in unseren Räten sitzen nun mal deutlich schwieriger, alle Dossiers parat zu haben und an alte Beschlüsse zu denken. Aber wichtige Informationen zirkulieren manchmal erst nach der Sitzung auf dem Flur, so auch das Problem mit der Dreizügigkeit.

Also Pustekuchen.

Bisher hat die Verwaltung darauf noch nicht öffentlich reagiert. Es ist also an den im Rat vertretenen Fraktionen, mit Hilfe eines entsprechenden Beschlusses die Zügigkeit der Lindenschule auf drei Züge zu erhöhen und die Verwaltung mit der konkreten Planung zu beauftragen.

Es könnte also noch später werden.
Ergo, lasst alle Hoffnung fahren.

Jetzt hat die SPD beantragt, kurz nach Ostern im Rahmen einer Sondersitzung von Schul- und Bauausschuss die Lindenschulmalaise aufarbeiten zu lassen. Die Jamaika-Koalition stellte sich gegen diese Sondersitzung. Man könnte jetzt mal vermuten, die JamaikanerInnen wollen es nicht so genau wissen.
Hilft aber nichts, die Einberufung einer Sondersitzung ist ein durch die Mehrheitsfraktionen nicht zu beschneidendes Recht der Opposition.

Pech gehabt.

Vielleicht gibt es ja noch Hoffnung.




Donnerstag, 19. März 2015
... aber schnell.
Doch so schnell wird es wohl nichts werden mit dem Abriss der Lindenschule. Ursprünglich hieß es mal, die Lindenschule werde in den Herbstferien 2015 umziehen und anschließend erfolge der Abriss. Der Herbsttermin war den Eltern der Lindenschule als frühest möglicher Termin mit allem Vorbehalt kommuniziert worden. Erste Ideen für eine Auszugs-/ Abrissparty kursierten bereits.

In der letzten Sitzung des Frechener Stadtrates wurde die Verwaltung auf diese Terminplanung angesprochen und man erntete …. Schweigen. Man wolle darüber in einer Planungsrunde die kommenden Tage reden. Die im Rat verbliebenen Oppositionsparteien (SPD, Linke und Perspektive) waren wohl etwas überrascht, denn diese Reaktion der Verwaltung lässt erwarten, dass der Herbsttermin nicht gehalten wird. Nun sind die Eltern der Lindenschule ja leidgeprüft, und warten sicherlich gerne noch Monate oder Jahre bis Abriss und Sanierung über die Bühne gehen.

Aber was darf der geneigte Interessierte im aktuellen Schulentwicklungsplan lesen, der in den städtischen Gremien diskutiert wird?
Der Schulträger muss mit einer exakten Zeitplanung, einer Transparenz bei den Entscheidungen und Notwendigkeiten und mit eingehaltenen Rahmen der Umsetzung bei den Bauten Sorge dafür tragen, dass die Eltern der jeweils betroffenen Grundschüler die Um-, die An- und die Neubauten (…) akzeptieren.
Das klingt gut, aber vermutlich gilt für die Lindenschule ein falsch verstandener „Bestandsschutz“. Die Eltern der Lindenschulkinder wurden die vergangenen Jahre schon systematisch schlecht informiert, das muss nun in den kommenden Monaten und Jahren nicht besser werden. Das käme ja einem Systemwechsel gleich. Man kann den betreffenden Eltern daher nur empfehlen, nicht zu viel Energie in eine Abrissparty zu investieren. Wer weiß, ob das eigene Kind noch die Lindenschule besucht, sollte es endlich so weit sein …

Die SPD hat dazu einen Antrag für den kommenden Schulausschuss gestellt, der Licht ins Dunkel bringen soll.

Es wäre daher mehr als angemessen, wenn die Stadtverwaltung in der kommenden Schulausschusssitzung am 25. März 2015 ausführlich zu den Gründen der Verzögerung Stellung bezieht und einen nachvollziehbaren und glaubwürdigen Fahrplan für die weiteren Bauschritte vorlegt.

Gab es da nicht mal eine Projektplanerin, die genau dafür eingestellt wurde? Oder hat diese bereits die Flucht ergriffen? Wenn nicht, dann sollte ja ein Fahrplan vorliegen.




Mittwoch, 11. März 2015
Die Lindenschule soll abgerissen und neu gebaut werden.
Dafür muss die Schule als Ganzes stadtintern umziehen. Die Schule soll für 2 Jahre in den Räumen der ab kommendem Schuljahr leerstehenden Anne-Frank-Schule unterkommen. Die Anne-Frank-Schule liegt an der Burgstraße gegenüber der Turnhalle Herbertskaul.

Die Kinder der Lindenschule wohnen im Schwerpunkt im neuen Stadtteil Grube Carl, im Bereich der Sandstraße und im Bereich der Alte Straße rauf zum Wasserturm.

Einen rechtlichen Anspruch auf eine kommunal subventionierte Beförderung um Rahmen des Schülerspezialverkehrs gibt es im Grundschulbereich erst, wenn der einfache Weg zwischen Schule und Wohnadresse über 2 Kilometern liegt. Das trifft wohl nur für gut 30 Kinder der Schule zu.
Die Kinder die auf Grube Carl wohnen, haben zum Auswiechstandort Anne-Frank-Schule bspw. einen Schulweg der knapp an die 2 Kilometergrenze heranreicht. Also muss die Stadt nicht bezahlen. Sie könnte aber, auf freiwilliger Basis.
Die Wegstrecken werden sich gegenüber heute für fast alle Kinder, die die Lindenschule besuchen, verdoppeln.

Die SPD hat nach Hinweisen aus der Elternschaft der Lindenschule, den Antrag gestellt, auf freiwilliger Basis einen Schülerspezialverkehr einzurichten, solange die Kinder der Lindenschule täglich zu ihrer Ersatzschule pendeln müssen.
Die Verwaltung rechnet hier mit Kosten von 120.000 bis 150.000 Euro verteilt auf die Bauzeit von 2 Jahren.

Doch die Jamaika-Koalition hat es abgelehnt, für die Bauphase der Lindenschule einen Schülerspezialverkehr einzurichten.
Das sei zu teuer, so das zentrale Argument, dafür gebe es in Frechen keinen Präzedenzfall.

Dem ist zwar nicht so, denn Präzedenz hin oder her, die Stadt Frechen hat jahrelang den Königsdorfer Kindern, die das Frechener Gymnasium besuchten, ein Schülerticket zugebilligt, mit der Begründung, der Schulweg sei, ob zu Fuß oder mit dem Rad, ein gefährlicher. Und bei Gefahr, so das Argument, müsse die Stadt, auch außerhalb aller rechtlicher Verpflichtung, den Schülertransport unterstützen. Dafür hatten die Parteien der heutigen Jamaika-Koalition sehr großes Verständnis und förderten die Schülertickets für die Königsdorfer GymnasiastInnen mit mehreren 10.000 Euro jedes Jahr.

Aber wer den Schaden hat braucht für den Spott nicht zu sorgen, dafür hat man dann ja die grüne Fraktionsvorsitzende M.Erbacher, die, wie 2010 bereits, eine Lanze für das zu Fuß gehen gebrochen hat.
So erklärte sie 2010 den Kindern der Lindenschule, dass der Weg von der Lindenschule zur Turnhalle neben der Realschule, rund 900 Meter, doch gut zu Fuß zurückgelegt werden könne. Das sei gesund. Die unnötige Verkürzung der Schulsportzeiten waren ihr dabei egal.

Nun sollen die Kinder laut Frau Erbacher auch den Weg zur Ersatzschule halt zu Fuß zurücklegen.

Wir wollen hier nicht allzu tief in die Details gehen, aber 150 bis 200 Kinder, darunter Erst- Und Zweitklässler, im schlimmsten Berufsverkehr morgens zu Fuß im Bereich Dürener Straße / Franzstraße / Burgstraße zur Schule laufen zu lassen, scheint nicht von überbordender politischer Fürsorge zu zeugen. Angesichts des dort herrschenden Verkehrs und vor dem Hintergrund, dass kleine Kinder bereits physiologisch nicht in der Lage sind, Gefahrenpotentiale korrekt einzuschätzen, kommt dies einer Aufforderung zur Gefährdung der eigenen Kinder gleich.

Die wenigsten Eltern werden daher dem grünen Vorschlag folgen.




Montag, 29. September 2014
Am 22. September 2014 fand in der Lindenschule eine Veranstaltung zur Einführung des Offenen Ganztages statt. Im Rahmen dieser Veranstaltung erklärte der Fachbereichsleiter Schulen der Stadt Frechen, dass laut den aktuellen Planungen des Neubauprojekts Lindenschule ein Umzug der Lindenschule in die Behelfsräumlichkeiten in den Winterferien 2015/16 avisiert sei.

Nun wissen wir alle, dass Planungen in Frechen bis zur offiziellen Abnahme der Gebäude nur als unverbindliche Wasserstandsmeldungen zu betrachten sind. Es kann also auch alles noch ganz anders kommen, aber irgendwie verstärkt sich der Eindruck, dass es mit dem Umzugstermin doch langsam ernst werden könnte.

Dazu trägt natürlich auch bei, dass die Anne-Frank-Schule ab Sommer 2015 leer steht und deren Räumlichkeiten möglicherweise Bestandteil der Behelfsschule werden können. Da auch die alte Förderschule in einem sanierungsreifen Gebäude untergebracht ist, scheint eine kleine Auffrischung des Gebäudes unumgänglich. Das kann man aber vermutlich innerhalb eines halben Jahres schaffen.

Es gibt aber zwei Themen, die angesichts der immer konkreter werdenden Planungen dringend beantwortet werden müssen.

Zu aller erst: wenn die Lindenschule in 15 Monaten raus ist aus dem alten Gebäude, dann wird abgerissen und neu gebaut. Die Planungen hierfür laufen sicherlich bereits auf Hochtouren. Nur, laut altem Beschluss aus dem Jahre 2011 plant die Stadt eine 2,5-zügige Grundschule obwohl ein hinreichend großes Risiko besteht, dass bei einem Ausbau von Grube Carl eine 2,5-zügige Grundschule niemals ausreicht.
Die Schulpflegschaft der Lindenschule hat darauf im Frühsommer 2014 nochmals aufmerksam gemacht. Aber das Verwaltungshandeln ist aus Sicht einer Schulpflegschaft ein Blackbox-Verfahren. Man schmeißt was rein in die Box, aber was in der Box passiert, das entzieht sich jeder Kenntnis.
Insofern ist zu befürchten, dass eine Erweiterung der Lindenschule auf 3, vielleicht sogar 3,5 Züge in den Planungen auch heute noch nicht berücksichtigt wird. Was, wenn die Schule schon bei Neueröffnung zu klein sein wird? Wer übernimmt dafür die Verantwortung?

Ein zweites Thema ist die Frage, wie die Kinder denn zur Behelfsschule kommen sollen. Zumindest von der Grube Carl runter reden wir über Fußwege von rund einer halben Stunde und Streckenlängen von 1,8 bis deutlich über 2 Kilometer. Wenn es keine vernünftigen Busanbindungen für Hin- und Rückweg geben wird, ist damit zu rechnen, dass die Kinder mittels eines Autokorsos jeden Tag zur Behelfsschule gebracht und wieder abgeholt werden.

Im November dieses Jahres werden die I-Dötzchen an den Grundschulen angemeldet. Es wäre sicherlich wünschenswert, wenn die Lindenschule bereits bei der Anmeldung darauf verwiesen könnte, dass ein Schülerspezialverkehr zur Behelfsschule eingerichtet wird.
Eltern lieben Planungssicherheit …. Damit ist die Lindenschule in den vergangenen Jahren nicht übermäßig verwöhnt worden, es könnte ja mal anders werden.




Montag, 27. Januar 2014
Am 23. März 2011 stellte das Architekturbüro Nattler dem Schulausschuss mehrere Entwürfe für eine Grundschule im Innenstadtbereich vor. Damals dachte die Stadtverwaltung intensiv über eine 2-zügige Grundschule auf dem Gelände der Realschule (Kukental) nach. Wie immer basierte diese Planung auf Zahlen eines Schulentwicklungsplanes, die sich Jahr für Jahr weiter von der Realität entfernt hatten. Als Zahlen und Realität endgültig nicht mehr in Deckung zu bringen waren, wurde die Schule im Kukental storniert und im Gegenzug die Sanierung der Lindenschule beschlossen.
Auf Basis der altbekannten 2,5-Zügigkeit. Und auf dieser Basis wird auch heute noch geplant.*

Damals erklärte der Gutachter dem Schulausschuss:
er verfüge über Informationen, dass Frechen bestenfalls eine 1,5-zügige Grundschule (zusätzlich) benötige, da die Anzahl der Schulkinder in der Innenstadt geringer ausfalle, als angenommen. Eine 1,5-zügige Grundschule sei aber nicht wirtschaftlich zu führen. Implizit empfahl er daher den Ausbau der Lindenschule (inklusive Turnhalle) bei einer Anpassung des Baukörpers an den zu erwartenden Bedarf.
Unter Zuhilfenahme meiner Finger addiere ich: Lindenschule: 2,5 Züge plus 1,5 Züge, die der Gutachter als Zusatzbedarf festgestellt hat ergibt: eine 4-zügige Grundschule im Bereich Unterdorf.
Wie wird die Lindenschule geplant: 2,5-zügig.
Grundlage des Raumprogramms und das zukünftige pädagogische Konzept der Lindenschule gefasst. Die zum Betrieb der Schule nach diesem Konzept erforderlichen Raumflächen sind im Raumprogramm gemäß Beschluss SchA v. 15.02.12 und des Rates vom 20.03.2012 dargestellt. Das Raumprogramm basiert auf der Annahme einer dauerhaften 2,5 Zügigkeit.
Und der Rest? Der fehlt.

Aber schon dieses Jahr leben Im Einzugsbereich der Schule 88 Kinder, die eingeschult werden. Würden alle an der Lindenschule eingeschult, müsste es an der Lindenschule 4 Eingangsklassen geben.

Wie es ausschaut, lag der Gutachter richtig. Und nun denkt die Stadt darüber nach, den Stadtteil Grube Carl weiter zu entwickeln. Spricht nicht dafür, dass es absehbar wieder weniger Kinder werden. Sagt zumindest der gesunde Menschenverstand.
Was aber dringend beantwortet werden sollte: wenn im März 2011 ein Gutachter eine vierzügige Grundschule für notwendig erachtet, warum wird die Sanierung der Lindenschule dann auf Basis einer unzureichenden 2,5-Zügigkeit beschlossen und warum widerspricht der Schulausschuss diesem Vorschlag nicht? Haben alle geschlafen? Hat es niemanden interessiert?


* da zu fällt mir gerade ein: einen kleinen Jubel im Schulausschuss löste vor einiger Zeit die FDP-Vertreterin aus, als sie erklärte, wenn man denn eine Schule wolle, dann wolle man eine ordentliche Planung und Finanzierung und kein solches Chaos wie in Hürth. Nur zum Vergleich: 2012 hat Hürth entschieden, eine Gesamtschule zu benötigen. In 2013 fiel der Beschluss eines Neubaus. Inzwischen gibt es beschlussfähige Pläne und Kostenschätzungen. Man kann erwarten, dass die Schule spätestens 2016 bezugsfertig ist. Hürth baut eine vierzügige Gesamtschule und schafft das innerhalb von 4 Jahren. Die deutlich kleinere Lindenschule ist heute bestenfalls im Konzeptstadium. Wie wäre es: Von Hürth lernen heißt bauen lernen?




Freitag, 24. Januar 2014
Am 29. Januar 2014 debattiert der Schulausschuss über die Raumsituation an den Frechener Schulen.
Im Vordergrund steht die Situation an der Johannes-Schule in Königsdorf und vermutlich die Situation am Gymnasium.

In Königsdorf ist eine Erweiterung der Grundschule in Planung, die, so scheint es, sich bereits in der Planungsphase als zu klein erweist und das Gymnasium steht vor massiven Problemen, da immer mehr Frechener Kinder auf’s Gymnasium drängen. Es fehlen aber die notwendigen Klassenräume. Alternativen, so die Eröffnung einer Gesamtschule, wie von Gutachtern 2012 vorgeschlagen, wurden im Schulausschuss immer abgelehnt.

Daneben gibt es aber eine Erklärung der SPD-Frechen, dass zukünftig keine Baugebiete mehr mit der Zustimmung der SPD rechnen können, wenn nicht die notwendige soziale Infrastruktur vorgehalten werde.

Diese Erklärung entstand vor dem Hintergrund der Lage in Königsdorf und angesichts des neuen Baugebiets in Habbelrath (Ammerweg). Hier droht nämlich perspektivisch eine mit Königsdorf vergleichbare Situation: die Gemeinschaftsgrundschule Grefrath ist 2-zügig ausgelegt. Sie darf nur 46 Kinder neu aufnehmen. In Habbelrath und Grefrath hat der Generationenwechsel begonnen. Junge Familien ziehen zu. Schon in diesem Schuljahr haben die Kinder der beiden Stadtteile ausgereicht, um die beiden vorhandenen Klassen zu füllen. Kommt das Neubaugebiet so droht die Überfüllung.

Für den Stadtteil Grube Carl bedeutet das, dass auf absehbare Zeit keines unserer Kinder in Grefrath zur Schule zu gehen kann.

Der Stadtteil ist auf die innerstädtischen Grundschulen angewiesen, in erster Linie also auf die Lindenschule, daneben kommen noch Burg- und Ringschule in die nähere Auswahl.

Die Situation ist derzeit etwas unübersichtlich. Von 88 Kindern im Einzugsbereich der Lindenschule wurden nur 48 Kinder hier angemeldet. Das ist nicht erstaunlich, da die Lindenschule abgerissen und neu gebaut werden soll. Da sprießen die Ängste, da entstehen Gerüchte. Da die Stadtverwaltung sich extrem schweigsam verhält, ist noch nicht einmal bekannt, wann denn die Kinder ins „Containerdorf auf dem Gelände der Burgschule“ umziehen werden, geschweige denn weiß man, wann die neue Lindenschule bezugsfertig sein soll.
Die neue Lindenschule soll 2,5-zügig gebaut werden, das heißt, im ersten Jahr hat die Schule 2 Eingangsklassen, im folgenden Jahr 3, dann wieder 2 usw. Legt man aber die aktuelle Zahl von 88 Kindern im Einzugsbereich zugrunde, so ergibt sich an der Lindenschule ein Bedarf von vier Zügen.

Gleichzeitig wurde Planungsstopp für den Stadtteil 2011 aufgehoben und ein Planungsbeirat ins Leben gerufen, der die weitere Bebauung der Grube Carl planerisch vorbereiten soll.

Man muss also annehmen, dass in den kommenden 2 bis 3 Jahren im Stadtteil wieder die ersten Häuser gebaut werden sollen – und dann ziehen junge Familien ein und die jungen Familien haben junge Kinder und die Kinder sollen auf der Lindenschule eingeschult werden ………….. und dann?

Genau, dann gibt e vielleicht eine neue Lindenschule, die aber nur 2,5-zügig ist und viel mehr Kinder als die Schule vernünftigerweise fassen kann.

Aus diesem Grund wurde die Stadtverwaltung aufgefordert, in der oben genannten Sitzung nachfolgende Fragen zu beantworten:

- Noch fehlt eine konkrete und belastbare Planung für den Neubau der Lindenschule. Wird die weitere Ausbauplanung der Grube Carl mit der Bau- / Sanierungsplanung der Lindenschule Parallelisiert, soll heißen: kein Ausbau des Stadtteils vor Fertigstellung der schule? Wird hierzu ein Beschluss von Schulausschuss / Rat angestrebt?
- Bisher gehen weniger als 60% aller Kinder im Einzugsbereich der Lindenschule auf diese Schule. Auf Grube Carl gehen bisher viele Kinder nach Grefrath, im Unterdorf zieht die Ringschule. Sind die Planungen der Stadt darauf angelegt, dass ein Neubau am alten Standort solche Schulwahlpräferenzen ändern, soll heißen, ist die Zügigkeit der neuen Lindenschule darauf angelegt, dass zukünftig 80 oder gar 90% aller Kinder im Einzugsbereich die Lindenschule besuchen?
- In diesem Zusammenhang ist das Baugebiet Ammerstraße (Habbelrath) zu thematisieren: bisher konnten Kinder von Grube Carl nach Grefrath abwandern / ausweichen. Beim aktuellen Planungsstand ist davon auszugehen, dass Grefrath in den kommenden Jahren keine Kinder von Grube Carl mehr wird aufnehmen können, da es ausreichend Habbelrather / Grefrather Kinder geben wird. Sind diese Effekte in den Planungen der Lindenschule berücksichtigt?
- -- oder ist die Frage zu stellen, ob die Ausbaupläne Grube Carl nicht zeitlich noch stärker gestreckt werden müssen, da eine 2,5 zügige Lindenschule bereits ohne einen Ausbau des Stadtteils komplett ausgelastet ist?

Es wird spannend sein zu beobachten, welche neuen Erkenntnisse und Zahlen uns die Stadtverwaltung präsentieren wird. Nachdem in Königsdorf alle städtischen Vorhersagen über die Anzahl der Kinder über den Haufen geworfen wurden, gebietet es die menschliche Vernunft, die Pläne für Grube Carl kritisch zu überprüfen.

Nicht weniger spannend wird es für die SPD werden: wie Ernst war das denn gemeint mit der ausreichenden sozialen Infrastruktur – gilt das auch für den Stadtteil grube Carl?
Es ist doch immer was los in Frechen.




Dienstag, 27. März 2012
Von der Hompage der BI-Grube Carl übernommen

Am 28.03.2012 wird sich der Schulausschuss mit der Bauplanung der Lindenschule beschäftigen. Dabei zeichnet sich folgendes Vorgehen ab: Alle Bestandsgebäude werden abgerissen werden und die Lindenschule erhält einen komplett neuen Baukörper. Das ist sicherlich vernünftig, da der Altbau unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten kaum vernünftig zu sanieren ist. Auch sind die im Gebäude vorhandenen Raumgrößen kaum sinnvoll mit den Raumanforderungen einer modernen Grundschule in Übereinstimmung zu bekommen. Für die Lindenschule bedeutet das, dass sie eine befristete Zeit an einem anderen Standort unterkommen muss. Das ist unter Sicherheitsaspekten zu begrüßen, denn eine Bautätigkeit bei laufenden Schulbetrieb stellt eine hohe Gefährdung für die Kinder dar und ob das Lernen Spass macht, wenn im Hintergrund die Baumaschinen dröhnen, ist doch in Frage zu stellen. Die Planungen der Stadtverwaltung besagen nun, dass auf dem Gelände der Burgschule Übergangsbauten für die Lindenschule errichtet werden. Zum Schuljahresbeginn 2014/15 würde die Lindenschule dann für 1,5 Jahre auf dem Gelände der Burgschule residieren, bevor sie sozusagen als Weihnachtsgeschenk im Herbst / Winter 2016 an den alten Standort, aber in die neuen Räumlichkeiten zurückkehren wird.

Diese Planung ist logische Konsequenz der Entscheidungen von Schulausschuss und Rat. Diese haben im Herbst 2009 entschieden, dass der Schulneubau auf Grube Carl ersatzlos gestrichen wird. Danach hat sich der Schulausschuss weitere 18 Monate mit der Totgeburt Ersatzbau im Kuckental beschäftigt, um im Mai 2011 die Grundsatzentscheidung zur Sanierung der Lindenschule am alten Standort zu treffen. Ein einfacher Blick auf das Schulgelände, ein Blick auf das alte Schulgebäude und etwas Phantasie hätten schon damals genügt, um zu wissen, dass der Beschluss, am alten Standort zu bleiben, dazu führen wird, dass die Lindenschule zeitweilig umziehen muss.

Anscheinend aber fehlte es sowohl im Schulausschuss als auch im Rat an der dafür notwendigen Phantasie, denn die Probleme der Bauphase wurden nie thematisiert. Für die Kinder der Lindenschule und alle Eltern hat die Bauphase nun den sehr unangenehmen Effekt, dass der ursprünglich zugesagte Termin der Fertigstellung der neuen Lindenschule sich vom Schuljahresbeginn 2014/15 auf den Winter 2016 verschieben wird (Unter der Voraussetzung, dass alles wie geplant klappt ……). Zudem stehen wir alle in diesem Zeitraum vor dem Problem, wie die Schulwege zu bewältigen sind. Seit diesem Schuljahr gibt es eine Laufgruppe für die Kleinen, unsere größeren Kinder von Grube Carl laufen zwischenzeitlich fast alle zur Lindenschule - die Wege zur Burgschule sind hierfür nicht mehr geeignet. Wir können daher nur hoffen, dass die Stadt sich frühzeitig ein Transportkonzept überlegt und dies nicht den Eltern überlässt.

Als 2011 der Beschluss fiel, nun doch am Standort Lindenschule zu bleiben haben wir darauf hingewiesen, dass ein Neubau auf Grube Carl vermutlich preiswerter wird als die Sanierung am alten Standort, wir haben darauf hingewiesen, dass der Altbau der Lindenschule kaum je behindertengerecht saniert werden kann. Wir haben damals vorgeschlagen, die Kosten einer Sanierung / Neubau am alten Standort den Kosten eines Neubaus auf Grube Carl gegenüber zu stellen. Weder im Schulausschuss noch im Rat wurden unsere Hinweise aufgenommen, geschweige denn diskutiert.

Wir sind daher gespannt, wie der Schulausschuss sich im Hinblick auf diese Vorlage positionieren wird. Schlussendlich muss aber gesagt werden, dass die Stadtverwaltung hier eine in sich saubere und logische Umsetzung der Ratsbeschlüsse vorgenommen hat. Die Unzulänglichkeiten hat sich der Schulausschuss selber zuzuschreiben. Man hätte auf uns hören sollen: ein Neubau auf Grube Carl wäre die bessere Lösung gewesen.