Mittwoch, 2. Mai 2018
Thema: Opposition
Nichts scheint die Stadt derzeit mehr zu beschäftigen als den Müll. Die lokale Berichterstattung weist uns fast täglich den Weg zu den Ecken des Unrats und damit auch zu unserem Verhältnis zu Sauberkeit und Ordnung.

Verlottert und ungepflegt so präsentiert sich die Stadt. Das Stadtbild spricht hier eine eindeutige Sprache. Ein Bummel durch die Stadt zeigt eine Unmenge an Ungepflegtheiten, die sich aufaddieren zu einem Gesamteindruck, nämlich dem einer lieblosen Stadt.

Müll wird an der Straße abgelegt und bleibt tagelang liegen, man muss nur genau hinschauen, keine Ecke, in der nicht alte Einmaltrinkbecher, Tüten oder anderer Müll liegt.
Es ist aber nicht nur der Müll. Fahrrad- und Fußwege, marode, von Wurzeln durchzogen, städtische Brunnen und Denkmale, die aussehen, als müssten sie dringen grundgereinigt werden.
Oder das städtische Grün. Bäume am Straßenrand sterben ab, werden abgesägt und dann verwahrlost die Baumscheibe über Monate und Jahre. Rad- und Fußwege wuchern zu aber ein regelmäßiger Rückschnitt findet nicht statt. Grün wuchert zwischen den Platten und wird nie beseitigt.

Beim Grün kann man nun sagen, es handle sich um Natur, der Müll aber fällt nicht vom Himmel. Es sind die Einwohnerinnen und Einwohner Frechens, die, so die sicherlich nicht vermessene Vermutung, diesen Müll produzieren und achtlos in die Ecke werfen.

In Bezug auf den Umgang von Schülerinnen und Schülern mit ihrer Schule weiß man, dass je verwahrloster eine Schule, desto unachtsamer der Umgang mit Gebäude und schulischem Interieur. Je gepflegter die Schule, desto besser auch der Umgang mit ihr. Es besteht ein Zusammenhang.
Der hierfür zentrale Begriff lautet Wertschätzung. Eine gepflegte Schule signalisiert Wertschätzung gegenüber den Schülerinnen und Schülern. Am Gebäude zeigen wir, dass wir unseren Kindern und ihrem Lernen eine hohe Wertschätzung entgegenbringen. Die Kinder vergelten es durch einen sorgsamen Umgang mit der ihr anvertrauten Schule.

Gleiches gilt wohl für das Stadtbild. Eine Verwaltung, die alles in ihrer Macht stehende unternimmt, um den Bürgern und Bürgerinnen eine saubere und gepflegte Stadt zu bieten, drückt ihre Wertschätzung gegenüber den Einwohner/-inne/n und Besucher/inne/n der Stadt aus. Eine Stadt, die hier wenig unternimmt, die nichts tut, bringt ihre mangelnde Wertschätzung zum Ausdruck.

Und wenn die Stadt wie eine kleine Müllkippe ausschaut, so kann man seinen Müll auch einfach fallen lassen. Wenn mir als Einwohner/in keine Wertschätzung entgegen gebracht wird, so muss ich auch keine Gegenleistung erbringen. Jedes Stück Müll beinhaltet die Botschaft der Gleichgültigkeit. Gleichgültigkeit des-/derjenigen, die ihn wegwirft aber auch Gleichgültigkeit einer Stadt, die den Müll liegen lässt.

Wer so handelt, muss sich über Ein-Euro-Shops in der Fußgängerzone nicht wundern. Diese sind der stimmige Ausdruck fehlender Wertschätzung und allgemeiner Gleichgültigkeit. Ware, die sofort zu Müll werden kann, Wegwerfware, deren Wert nicht einmal den Gang zu einem Mülleimer rechtfertigt.

Gleichgültige Ware für eine gleichgültige Stadt.

Ganz ungeschminkt: nur wer sich selber wertschätzt, kann von anderen Wertschätzung erfahren. Wer über die Aufwertung der Stadt nachdenkt, der sollte hier anfangen.

Und zwar sofort.




Mittwoch, 4. April 2018
eine ganze Spalte im Kölner Stadtanzeiger erhalten, um gekonnt Bürgernähe zu demonstrieren. Klasse.

Trotzdem, ist Ihnen aufgefallen, was so irgendwie falsch klingt in Ihrer Presseerklärung?
Nein? Na dann. Hilfestellung. UNGLEICHBEHANDLUNG, das ist Ihnen ein Begriff? Gut, genau darum geht es.

In der Rosmarstraße wird gebaut. Seit Dezember 2017 und das dauert noch bis zum Jahresende 2018. Die Bushaltestelle Broichgasse kann nicht mehr angefahren werden, eine Ersatzbushaltestelle an der Dürener Straße stadteinwärts im Bereich der Einmündung Franzstraße kann aufgrund der beengten Verhältnisse nicht angelegt werden. Wer will da widersprechen?

Nur, an der Blindgasse könnte man eine Ersatzhaltestelle anlegen, wenn die Verwaltung willens wäre, einige der dortigen Parkplätze wegfallen zu lassen.
Nachdem Sie von vielen Bürgerinnen und Bürgern angesprochen wurden, scheint das ja ein echten Bedürfnis zu sein.
Nur, „geht ebenfalls nicht, da diese Parkplätze als Ausweichparkplätze für die Anwohner der Rosmarstraße ausgewiesen sind“, schreiben Sie ganz lapidar.

Ach so, verstehe, die Parkplätze für die Autofahrerinnen und Autofahrer, die in der Rosmarstraße wohnen sind einfach wichtiger als eine Ersatzhaltestelle für die Menschen, die den ÖPNV nutzen.

Erinnern Sie sich noch an Ihren Koalitionsvertrag?
Bei lokalen Verkehrsprojekten werden wir die Bürgerinnen und Bürger beteiligen. Uns ist an einem funktionsgerechten ÖPNV gelegen.“
Da haben sich Bürgerinnen und Bürger bei Ihnen gemeldet und den Anspruch auf einen funktionsgerechten ÖPNV angemeldet und …. Je nun, wenn der ÖPNV in Konflikt mit dem Individualverkehr kommt, dann hat der ÖPNV zurückzustehen. Das ist es doch, oder?

Mal drüber nachgedacht, wie vielen Menschen mit dieser Bushaltestelle geholfen wäre und wie wenige Menschen / Autos einen Nutzen von den Parkplätzen haben?

ÖPNV-Nutzerinnen und Nutzer sind aber flexibel und beweglich, weswegen die CDU Frechen sich auch traut, mit solchen Vorschlägen um die Ecke zu kommen:
„Bleibt als Alternative – an der Haltestelle Mühlengasse in die Linie 7 einsteigen und an der Haltestelle Rathaus aus- und im ZOB in die 965 einsteigen. Oder an der Franzstraße einen anderen Bus nutzen und dann im ZOB umsteigen.“
Und nun sind wir wieder ganz am Anfang: das nennt sich Ungleichbehandlung und Ihnen ist es nicht einmal aufgefallen. Aber so steht es ja auch im Grundgesetz: „Die Parkplätze der Menschen sind unantastbar“, oder so. Jedenfalls wird in Frechen genau so gehandelt, zu Lasten all derjenigen, die nicht mit dem Auto unterwegs sind.




Dienstag, 3. April 2018
Thema: Umwelt
Ach, da hat der Blogger die CDU-Königsdorf am 24. März 2018 aufgefordert, sich weiter für die Gesundheit ihrer Mitbürgerinnen und Mitbürger einzusetzen und sofortiger Vollzug ist zu vermelden.

Ein gemeinsamer Antrag von CDU, FDP und Grünen, doch endlich die Schadstoffbelastung an der Aachener Straße in Königsdorf zu messen ist Ausdruck dieser Bemühungen. Ein bisschen seltsam, dass die CDU auf ihrer Homepage darüber nicht berichtet, dafür aber die Grünen.

Vermutlich ist der CDU selber nicht wohl bei diesem Antrag, könnte er doch zu unliebsamen Konsequenzen führen. Im schlimmsten Falle müsste man sich mit Fahrverboten auseinandersetzen. FAHRVEROTE? Spätestens dann aber wird die CDU vor der eigenen Courage zurückschrecken.

Im Zusammenhang mit diesem Antrag aus dem Jahre 2018 sei aber auf die Begründung der Grünen hingewiesen, die belegt, wie nachlässig und desinteressiert unsere Ratsfraktionen mit der Gesundheit der Frechener Bürgerinnen und Bürger umgehen:
“Auch sind wir vorgewarnt, weil nur wenige Kilometer weiter westlich an der Aachener Straße in Höhe des Einkaufszentrums in Weiden permanent signifikante Überschreitungen der Stickoxid-Grenzwerte auftreten, obwohl die Aachener Straße an dieser Stelle einen relativ hohen Straßenquerschnitt aufweist und gut belüftet erscheint“
…. Und seit wann weiß die Verwaltung, wissen die Ratsfraktionen von den permanent erhöhten Messwerten in Weiden? Und haben jahrelang nichts unternommen? Und jetzt wird auf Bedeutung gemacht. Als Konigsdorfer/-in würde ich mich jetzt nur ein bisschen verschaukelt fühlen.