Freitag, 24. Januar 2014
Am 29. Januar 2014 debattiert der Schulausschuss über die Raumsituation an den Frechener Schulen.
Im Vordergrund steht die Situation an der Johannes-Schule in Königsdorf und vermutlich die Situation am Gymnasium.

In Königsdorf ist eine Erweiterung der Grundschule in Planung, die, so scheint es, sich bereits in der Planungsphase als zu klein erweist und das Gymnasium steht vor massiven Problemen, da immer mehr Frechener Kinder auf’s Gymnasium drängen. Es fehlen aber die notwendigen Klassenräume. Alternativen, so die Eröffnung einer Gesamtschule, wie von Gutachtern 2012 vorgeschlagen, wurden im Schulausschuss immer abgelehnt.

Daneben gibt es aber eine Erklärung der SPD-Frechen, dass zukünftig keine Baugebiete mehr mit der Zustimmung der SPD rechnen können, wenn nicht die notwendige soziale Infrastruktur vorgehalten werde.

Diese Erklärung entstand vor dem Hintergrund der Lage in Königsdorf und angesichts des neuen Baugebiets in Habbelrath (Ammerweg). Hier droht nämlich perspektivisch eine mit Königsdorf vergleichbare Situation: die Gemeinschaftsgrundschule Grefrath ist 2-zügig ausgelegt. Sie darf nur 46 Kinder neu aufnehmen. In Habbelrath und Grefrath hat der Generationenwechsel begonnen. Junge Familien ziehen zu. Schon in diesem Schuljahr haben die Kinder der beiden Stadtteile ausgereicht, um die beiden vorhandenen Klassen zu füllen. Kommt das Neubaugebiet so droht die Überfüllung.

Für den Stadtteil Grube Carl bedeutet das, dass auf absehbare Zeit keines unserer Kinder in Grefrath zur Schule zu gehen kann.

Der Stadtteil ist auf die innerstädtischen Grundschulen angewiesen, in erster Linie also auf die Lindenschule, daneben kommen noch Burg- und Ringschule in die nähere Auswahl.

Die Situation ist derzeit etwas unübersichtlich. Von 88 Kindern im Einzugsbereich der Lindenschule wurden nur 48 Kinder hier angemeldet. Das ist nicht erstaunlich, da die Lindenschule abgerissen und neu gebaut werden soll. Da sprießen die Ängste, da entstehen Gerüchte. Da die Stadtverwaltung sich extrem schweigsam verhält, ist noch nicht einmal bekannt, wann denn die Kinder ins „Containerdorf auf dem Gelände der Burgschule“ umziehen werden, geschweige denn weiß man, wann die neue Lindenschule bezugsfertig sein soll.
Die neue Lindenschule soll 2,5-zügig gebaut werden, das heißt, im ersten Jahr hat die Schule 2 Eingangsklassen, im folgenden Jahr 3, dann wieder 2 usw. Legt man aber die aktuelle Zahl von 88 Kindern im Einzugsbereich zugrunde, so ergibt sich an der Lindenschule ein Bedarf von vier Zügen.

Gleichzeitig wurde Planungsstopp für den Stadtteil 2011 aufgehoben und ein Planungsbeirat ins Leben gerufen, der die weitere Bebauung der Grube Carl planerisch vorbereiten soll.

Man muss also annehmen, dass in den kommenden 2 bis 3 Jahren im Stadtteil wieder die ersten Häuser gebaut werden sollen – und dann ziehen junge Familien ein und die jungen Familien haben junge Kinder und die Kinder sollen auf der Lindenschule eingeschult werden ………….. und dann?

Genau, dann gibt e vielleicht eine neue Lindenschule, die aber nur 2,5-zügig ist und viel mehr Kinder als die Schule vernünftigerweise fassen kann.

Aus diesem Grund wurde die Stadtverwaltung aufgefordert, in der oben genannten Sitzung nachfolgende Fragen zu beantworten:

- Noch fehlt eine konkrete und belastbare Planung für den Neubau der Lindenschule. Wird die weitere Ausbauplanung der Grube Carl mit der Bau- / Sanierungsplanung der Lindenschule Parallelisiert, soll heißen: kein Ausbau des Stadtteils vor Fertigstellung der schule? Wird hierzu ein Beschluss von Schulausschuss / Rat angestrebt?
- Bisher gehen weniger als 60% aller Kinder im Einzugsbereich der Lindenschule auf diese Schule. Auf Grube Carl gehen bisher viele Kinder nach Grefrath, im Unterdorf zieht die Ringschule. Sind die Planungen der Stadt darauf angelegt, dass ein Neubau am alten Standort solche Schulwahlpräferenzen ändern, soll heißen, ist die Zügigkeit der neuen Lindenschule darauf angelegt, dass zukünftig 80 oder gar 90% aller Kinder im Einzugsbereich die Lindenschule besuchen?
- In diesem Zusammenhang ist das Baugebiet Ammerstraße (Habbelrath) zu thematisieren: bisher konnten Kinder von Grube Carl nach Grefrath abwandern / ausweichen. Beim aktuellen Planungsstand ist davon auszugehen, dass Grefrath in den kommenden Jahren keine Kinder von Grube Carl mehr wird aufnehmen können, da es ausreichend Habbelrather / Grefrather Kinder geben wird. Sind diese Effekte in den Planungen der Lindenschule berücksichtigt?
- -- oder ist die Frage zu stellen, ob die Ausbaupläne Grube Carl nicht zeitlich noch stärker gestreckt werden müssen, da eine 2,5 zügige Lindenschule bereits ohne einen Ausbau des Stadtteils komplett ausgelastet ist?

Es wird spannend sein zu beobachten, welche neuen Erkenntnisse und Zahlen uns die Stadtverwaltung präsentieren wird. Nachdem in Königsdorf alle städtischen Vorhersagen über die Anzahl der Kinder über den Haufen geworfen wurden, gebietet es die menschliche Vernunft, die Pläne für Grube Carl kritisch zu überprüfen.

Nicht weniger spannend wird es für die SPD werden: wie Ernst war das denn gemeint mit der ausreichenden sozialen Infrastruktur – gilt das auch für den Stadtteil grube Carl?
Es ist doch immer was los in Frechen.