Thema: SPD
Vor einiger Zeit habe ich hier berichtet, dass die Stadtverwaltung den freiwilligen Fahrkostenzuschuss für Königsdorfer Kinder, die die weiterführenden Schulen in Frechen besuchen, zurücknehmen will. Die Stadt ist rechtlich verpflichtet, Fahrkostenzuschüsse zu zahlen, sobald Kinder mehr als 3,5 Kilometer von der Schule entfernt wohnen. Alleine die Königsdorfer Kinder erhalten seit gut 24 Jahren diese Förderung schon ab einer Distanz von 3 Kilometern.
Im letzten Haupt-, Personal- und Finanzausschuss wurde dieser Kürzungsvorschlag diskutiert. Die Grünen plädierten für eine generelle Gleichbehandlung aller Frechener Kinder: entweder bekommen alle Frechener Kinder, die 3 Kilometer von der weiterführenden Schule entfernt wohnen den Fahrkostenzuschuss, oder aber, die Stadt zahlt, wozu sie rechtlich verpflichtet ist, also ab einer Distanz von 3,5 Kilometern.

Vor dem Hintergrund eines drohenden Haushaltsicherungskonzepts war die Bereitschaft der Ausschussmehrheit Zusatzausgaben zu befürworten überschaubar gering, nämlich: nicht vorhanden. CDU, FDP, Perspektive und Grüne stellten sich daher hinter den Kürzungsvorschlag der Verwaltung.

So blieb es der SPD überlassen, die Sonderbehandlung der Königsdorfer Kinder zu verteidigen.

Wenn sie denn wenigstens den Vorschlag der Grünen aufgegriffen hätte! Aber anscheinend ist der Frechener SPD weniger an der Gleichbehandlung aller Frechener Kinder gelegen als an einer Sonderbehandlung der Köngisdorfer Eltern.

Die Partei scheint ihren sozialpolitischen Kompass komplett verloren zu haben.





maddock, Montag, 25. März 2013, 19:23
Sie haben das Konzept der Gefährdung auf dem Schulweg nicht verstanden.


antoine favier, Montag, 25. März 2013, 22:40
Doch, doch. auch hier unterscheidet sich Königsdorf grundlegend von den übrigen Stadtteilen. Nur der Königsdorfer Schulweg ist gefährlich. Ist schon klar.


john locke, Montag, 25. März 2013, 23:17
Hallo Maddock! Eine Nachfrage zum Konzept der Gefährdung des Schulweges: Der Schul(fuß)weg ist wohl nach 1989er-Aktenlage keine Gefahr. Bleibt also der Radweg - nutzen eigentlich Königsdorfer Schulkinder den Radweg über Käthe-Kremer-Weg -> Buschbell usw.? Wenn ja: Sollte dieser Weg so gefährlich oder ungeeignet sein, dann müßten doch eigentlich alle SchülerInnen konsequenterweise nur den ÖPNV nutzen!?!? Wer gefährdet sich schon freiwillig? Dann nutzt man doch lieber den Bus!
Und was mich auch verwundert: Bisher habe ich nicht gehört, dass die Königsdorfer Elternschaft am Gymnasium bzw. an der Realschule die Streichung der freiwilligen Kostenübernahme besonders thematisiert. Scheinbar setzt die geplante Streichung der Kostenübernahme dort keine große Betroffenheit nach sich!