Thema: Mobilität
22. Juni 21 | Autor: antoine favier | 0 Kommentare | Kommentieren
"Parkplatz wird autofreies Quartier" schreibt der KStA heute über die geplante Bebauung der Wolf-Höfe (das Carré zwischen Rothkampstraße, Hauptstraße und Alte Straße).
Ein Projekt, das jeden Immobilienentwickler sicherlich in Verzückung versetzt hat. Eine große, weitestgehend als Parkplatz genutzte Fläche in der "historisch gewachsenen" Frechener Innenstadt, die nun großflächig mit mehreren 3- bis 4-geschossigen Häusern bebaut werden soll. Es werden 72 Wohneinheiten entstehen.
So weit, so gut, aber ein "autofreies Quartier", dabei handelt es sich doch bestenfalls um einen hübschen Marketing-Gag. Andernorts werden autofreie Quartiere oder Stadtteile ausgewiesen und wer dort Wohnraum erwerben will, der verpflichtet sich vertraglich, kein Auto auf seinen Namen zuzulassen.
Das ist aber nicht die Frechener Variante von "autofrei", autofrei heißt hier, dass der Raum zwischen den Häusern nicht durch parkende Autos zugestellt werden darf sondern für Gärten, Spielplätze und großzügigen Freiraum zur Verfügung steht.
Die Anwohner*innen der umliegenden Straßen dürfen jetzt nur hoffen, dass eine ausreichende Anzahl an Tiefgaragenplätzen je Wohneinheit zur Verfügung gestellt wird. Andernfalls werden nämlich die Zweit- und Drittautos der Bewohner*innen des "autofreien Quartiers" die umliegenden Straßen verstopfen. Oder wie sagen es die Autobesitzer*innen mit der ihnen gemäßen Offenheit: "Irgendwo muss das Auto ja stehen."
Die vermutlich finanziell gut ausgestatteten zukünftigen Besitzer*innen der mit einem Blockheizkraftwerk und Solarpaneelen bestückten Häuser werden ihren autofreien Innenraum auf Kosten der Bewohner*innen der umliegenden Straßen genießen, da bin ich mir sicher.
Und der Parkplatzsuchverkehr wird auch außerhalb stattfinden und man wird die eigenen Kinder ungestört im Hof spielen lassen können, ohne Angst, dass sie von einem Auto angefahren werden. Eine tolle Lösung. Halt nur für die Bewohner*innen der Wolf-Höfe.
Im Grunde wäre das nun die passende Gelegenheit gewesen, eine Lanze zu brechen für das kostenpflichtige Parken am Straßenrand. Das aber ist ja in Frechen nicht gewollt. Hier zahlt die Allgemeinheit mit ihren Steuergeldern und Abgaben die Privatisierung öffentlichen Straßenraums in Form des Abstellens privater PKWs. Und das Ganze vor dem Hintergrund, dass auch 2020 die Anzahl der zugelassenen PKWs in NRW (und der BRD) weiter gestiegen ist.
Und die Begüterten bekommen ihr kleines autofreies Paradies.
Ein Projekt, das jeden Immobilienentwickler sicherlich in Verzückung versetzt hat. Eine große, weitestgehend als Parkplatz genutzte Fläche in der "historisch gewachsenen" Frechener Innenstadt, die nun großflächig mit mehreren 3- bis 4-geschossigen Häusern bebaut werden soll. Es werden 72 Wohneinheiten entstehen.
So weit, so gut, aber ein "autofreies Quartier", dabei handelt es sich doch bestenfalls um einen hübschen Marketing-Gag. Andernorts werden autofreie Quartiere oder Stadtteile ausgewiesen und wer dort Wohnraum erwerben will, der verpflichtet sich vertraglich, kein Auto auf seinen Namen zuzulassen.
Das ist aber nicht die Frechener Variante von "autofrei", autofrei heißt hier, dass der Raum zwischen den Häusern nicht durch parkende Autos zugestellt werden darf sondern für Gärten, Spielplätze und großzügigen Freiraum zur Verfügung steht.
Die Anwohner*innen der umliegenden Straßen dürfen jetzt nur hoffen, dass eine ausreichende Anzahl an Tiefgaragenplätzen je Wohneinheit zur Verfügung gestellt wird. Andernfalls werden nämlich die Zweit- und Drittautos der Bewohner*innen des "autofreien Quartiers" die umliegenden Straßen verstopfen. Oder wie sagen es die Autobesitzer*innen mit der ihnen gemäßen Offenheit: "Irgendwo muss das Auto ja stehen."
Die vermutlich finanziell gut ausgestatteten zukünftigen Besitzer*innen der mit einem Blockheizkraftwerk und Solarpaneelen bestückten Häuser werden ihren autofreien Innenraum auf Kosten der Bewohner*innen der umliegenden Straßen genießen, da bin ich mir sicher.
Und der Parkplatzsuchverkehr wird auch außerhalb stattfinden und man wird die eigenen Kinder ungestört im Hof spielen lassen können, ohne Angst, dass sie von einem Auto angefahren werden. Eine tolle Lösung. Halt nur für die Bewohner*innen der Wolf-Höfe.
Im Grunde wäre das nun die passende Gelegenheit gewesen, eine Lanze zu brechen für das kostenpflichtige Parken am Straßenrand. Das aber ist ja in Frechen nicht gewollt. Hier zahlt die Allgemeinheit mit ihren Steuergeldern und Abgaben die Privatisierung öffentlichen Straßenraums in Form des Abstellens privater PKWs. Und das Ganze vor dem Hintergrund, dass auch 2020 die Anzahl der zugelassenen PKWs in NRW (und der BRD) weiter gestiegen ist.
Und die Begüterten bekommen ihr kleines autofreies Paradies.