Thema: Zuckungen
Die Frechener Grünen wollen ein neues Projekt aus der Taufe heben, wobei die Intentionen noch nicht so richtig klar sind.

So hat die Fraktion einen Antrag gestellt, dass die Frechener Bürger*innen zukünftig Straßenbäume spenden können. Als Modell verweisen sie auf die Kölner Grünstiftung, die sich diesem Ziel schon seit mehreren Jahren widmet. Die Kölner Grünstiftung hat vor drei Jahren eine entsprechende Spendenaktion gestartet und kann nun 300 Bäume pflanzen lassen. Das heißt: im Jahr wurden rund 100 Bäume gestiftet. Nachdem Köln rund 1 Million Einwohner*innen hat, bedeutet das, dass man pro Jahr und Spendenbaum 10.000 Einwohner*innen benötigt.

Frechen hat rund 50.000 Einwohner*innen. Eine erfolgreiche Umsetzung in Frechen ergibt also je Jahr 5 Spendenbäume.
Ob das den Aufwand lohnt?

Mal ehrlich liebe Grünen, wäre es dann nicht sinnvoller, ihr würdet euch wieder auf euer altes Thema stürzen und die Wiedereinführung einer Baumschutzsatzung fordern und das als Teil der Jamaika-Koalition auch durchsetzen?
Dann wüßte man auch, warum ihr in dieser Koalition seid .....

Vermutlich könnte man damit jährlich den einen oder anderen Baum vor der Fällung schützen. Und ein „erwachsener“ Baum hat ja eine viel höhere CO2-Wirksamkeit als so eine Neupflanzung. Aber wem sage ich das? Ihr solltet das am besten wissen, kann man das ja in euren alten Anträgen zur Wiedereinführung der Baumschutzsatzung nachlesen.

Da fällt mir gerade ein: hat sich Herr Lindemann-Berk schon bei euch gemeldet und mit ihm die CDU? Man könnte ja die von ihm und seiner CDU-Fraktion geforderte Neubepflanzung der Frechener Fußgängerzone leicht im Rahmen einer durch Spenden finanzierten Aktion vorstellen.

Nicht Schwerter zu Pflugscharen aber CDU-Gelder zu Bäumen findet der Sparkommissar vom Blog.





5 uhr-teefix, Freitag, 26. August 2016, 14:37
Mal ehrlich liebe Grüne: Wer kann es sich denn leisten, einen Baum für einen höheren dreistelligen Eurobetrag zu spenden?
Das sind wohlhabendere Bevölkerungsschichten, vor deren Haustüre der Baumbestand noch in Ordnung ist. Dafür wohnen aber in den Gegenden des Stadtgebietes wo der Baumbestand gefährdet ist, in der Regel die Menschen, die sich keinen Spendenbaum leisten können, weil sie mit ihrem Geld. gerade so über die Runden kommen.
Aber das nur am Rande, was mich viel bedenklicher stimmt, ist der rasante Wandel der Grünen, weg von konkreten ökologischen Zielen hin zur Umweltkosmetik und damit Symbolpolitik. Das ist einfacher, netter und schürt keine Konflikte in der Koalition und ist dazu noch billiger, unverbindlicher.
Und das mit den Spendenbäumen, das gab es auch schon mal. Vor einigen Jahren, als die CDU die Diskussion um die Bäume in der Fußgängerzone losgetreten hatte, kam der CDU-Stadtverordnete Franken auf die Idee, man könne doch in der Fußgängerzone „Hochzeitsbäume“ anpflanzen. Nette Idee damals nur völlig unlogisch: Hochzeitpaare sollten Bäume spenden für die Fußgängerzone, als Ersatz versteht sich für die vorhandenen, die ja dezimiert werden sollen, damit die großen Buden für die Stadtfeste dazwischen passen……
Auf dieser Ebene sind die Grünen nun auch angekommen. Keine Baumschutzsatzung mehr zu fordern heißt, jeder Bauinvestor kann weiterhin auf seinem Grundstück jeden Baum fällen den er möchte, auch wenn sie über hundert Jahre alt sind. Das soll anscheinend so bleiben, jedenfalls haben die Grünen sich damit abgefunden.
Stattdessen präsentieren sie uns jetzt private Baumpatenschaften als Heilmittel für bessere Luft im Stadtgebiet. Was dabei wirklich auffällt, liebe Grüne, zum Ansinnen der CDU, etwa die Hälfte der Bäume in der Fußgängerzone abholzen zu wollen, habt ihr bisher keine eigene Meinung.
Den Vorsitzenden der CDU-Fraktion wird´s freuen, wenn ihr jetzt mit solchen Vorschlägen kommt.