Thema: RWE
Die Energiewende rückt näher und, wie die Süddeutsche Zeitung heute berichtet gefährdet sie mehr und mehr das rheinische Revier. Nun gibt wohl firmeninterne Szenarien, in denen eine Schließung des Tagebaus Garzweiler für 2017/18 erwogen wird. Braunkohle soll dort nur noch so lange abgebaut werden, bis die jetzt schon entvölkerten Gebiete ausgebeutet sind. Der Abriss weiterer Orte und neuer Investitionen in den Kohleabbau würde dann entfallen.

Als Grund wird angeführt, dass sich der Betrieb der Kohlekraftwerke rund um den Tagebau Garzweiler sich nicht mehr rentiere, da die Kohlekraftwerke sind immer seltener am Netz sind, da dank der Wind- und Sonnenenergie die Energiepreise stark gefallen sind.

Insgesamt hängen an der Braunkohle hier in der Region rund 35.000 Arbeitsplätze – im Tagebau, in den Kraftwerken, in der Kohleveredelung. Teile dieser Arbeitsplätze sind bei einem Ende des Tagebaus in Garzweiler akut gefährdet.

Andererseits: Für Garzweiler II sollen 18 Siedlungen und Weiler verschwinden und gut 7.500 Menschen umgesiedelt werden. Zudem gelten Kohlekraftwerke als extrem klimaschädlich weswegen sie, so der Spiegel, bei einer „Neujustierung der Energiewende“ keine führende Rolle spielen würden.

Vor Kurzem haben wir an dieser Stelle berichtet, dass RWE sich die letzte Entscheidung für den Bau des BoAplus-Kraftwerks offen halte, in einem anderen Beitrag haben wir über eine Spiegelmeldung berichtet, nach dem RWE den Verkauf seiner Kohlekraftwerke an einen Finanzinvestor plane. Noch scheint vieles im Fluss zu sein, eine eindeutige Strategie nicht erkenn-bar. Aber: wenn man alle Informationen, die in den vergangenen Wochen aus dem Unternehmen herausgesickert sind, zusammen liest, so gewinnt man den Eindruck, dass RWE sich aus der Energiegewinnung mit Kohlekraftwerken zurückziehen will. Und dann ist der Abschied aus dem einen oder anderen Großtagebau die wirtschaftlich logische Folge.