Thema: Frechener Wasserspiele
16. Juni 16 | Autor: antoine favier | 1 Kommentar | Kommentieren
Die FDP – Frechen reitet weiterhin das Thema „Trinkwasser“, als hätte Frechen keine wichtigeren Probleme. (Wir haben hier schon über die Kampagne berichtet: Ein Stürmchen im Wasserglas)
Eine weitere Bürgerversammlung wurde im Mai von der Partei beantragt.
Zeitgleich aber hat die FDP eine Powerpointpräsentation eingestellt, in der die Rheinenergie dargestellt hat, welche Konsequenzen eine Umstellung der Wasserversorgung hätte.
Eine Umstellung der Wasserversorgung bedeutet, dass Frechen aus dem Wasserverbund der Rheinenergie ausscheidet und sein Wasser entweder aus dem Wasserwerk Dirmerzheim oder dem Wasserwerk Türnich erhält. Im Versorgungsgebiet der Rheinenergie wäre das eine Insellösung für Frechen.
Eine Insellösung aber ist immer teurer als eine Verbundlösung. Die Rheinenergie belegt nachdrücklich, dass der Wasserpreis in Frechen ein günstiger ist. Und dies schon seit vielen Jahren.

Der von der FDP geforderte Wechsel des Trinkwasserbezugs hätte preislich extrem negative Folgen. Je nachdem, welches Wasserwerk den Zuschlag erhielte, würde sich die durchschnittliche Wasserrechnung um 29 bis 47% erhöhen.

Nun wurde zu Beginn der Kampagne immer argumentiert, dass das Wasser der Rheinenergie deutlich mehr Kalk enthalte / härter sei als das Wasser, das man früher aus Dirmerzheim erhalten habe. Das „Kalkargument“ trägt aber nicht.
Die Frechener Bürger_innen müssten mit einer deutlich höheren Wasserrechnung leben, wobei wir hier über Preissteigerungen von bis zu 50% reden, das bisherige Wasser der Rheinenergie hat Trinkwasserqualität und alle negativen Dinge, die dem Wasser nachgesagt wurden, lassen sich wissenschaftlich nicht belegen.
Wem also ist durch einen Wechsel der Trinkwasserbezugsquelle gedient?
Uns Bürgerinnen und Bürgern, die wir die Rechnung zu zahlen haben, sicherlich nicht.
Warum wurde diese FDP-Kampagne inzwischen nicht öffentlich beerdigt - nachdem es sich um ein Luxusproblemchen handelt, das wohl mehrheitlich nur FDP-Wähler_innen umtreibt?
Aber vielleicht gilt hier wie andernorts in den besseren Kreisen: Man gönnt sich ja sonst nichts.
Eine weitere Bürgerversammlung wurde im Mai von der Partei beantragt.
Zeitgleich aber hat die FDP eine Powerpointpräsentation eingestellt, in der die Rheinenergie dargestellt hat, welche Konsequenzen eine Umstellung der Wasserversorgung hätte.
Eine Umstellung der Wasserversorgung bedeutet, dass Frechen aus dem Wasserverbund der Rheinenergie ausscheidet und sein Wasser entweder aus dem Wasserwerk Dirmerzheim oder dem Wasserwerk Türnich erhält. Im Versorgungsgebiet der Rheinenergie wäre das eine Insellösung für Frechen.
Eine Insellösung aber ist immer teurer als eine Verbundlösung. Die Rheinenergie belegt nachdrücklich, dass der Wasserpreis in Frechen ein günstiger ist. Und dies schon seit vielen Jahren.

Der von der FDP geforderte Wechsel des Trinkwasserbezugs hätte preislich extrem negative Folgen. Je nachdem, welches Wasserwerk den Zuschlag erhielte, würde sich die durchschnittliche Wasserrechnung um 29 bis 47% erhöhen.

Nun wurde zu Beginn der Kampagne immer argumentiert, dass das Wasser der Rheinenergie deutlich mehr Kalk enthalte / härter sei als das Wasser, das man früher aus Dirmerzheim erhalten habe. Das „Kalkargument“ trägt aber nicht.
Ein Praxisversuch (Wasserkocher) hat bei allen drei Wasserquellen ähnliche Kalkablagerungen ergeben. Die Wässer in der rheinischen Tiefebene sind mehr oder weniger alle hart; die Unterschiede relativ gering.Auch das nachgeschobene Argument der deutlich höheren Nitratbelastung ist zumindest nicht wirklich stichhaltig:
Dirmerzheim hat ein nahezu nitratfreies Wasser, das Kölner Wasser liegt deutlich unter dem Grenzwert. Andere Standorte in NRW haben mit Nitrat ein Problem, Köln nicht (Stellungnahme des BUND).Es stellt sich daher die Frage, wer eigentlich davon profitieren könnte, wenn die Idee der FDP Frechen weiter verfolgt würde?
Die Frechener Bürger_innen müssten mit einer deutlich höheren Wasserrechnung leben, wobei wir hier über Preissteigerungen von bis zu 50% reden, das bisherige Wasser der Rheinenergie hat Trinkwasserqualität und alle negativen Dinge, die dem Wasser nachgesagt wurden, lassen sich wissenschaftlich nicht belegen.
Wem also ist durch einen Wechsel der Trinkwasserbezugsquelle gedient?
Uns Bürgerinnen und Bürgern, die wir die Rechnung zu zahlen haben, sicherlich nicht.
Warum wurde diese FDP-Kampagne inzwischen nicht öffentlich beerdigt - nachdem es sich um ein Luxusproblemchen handelt, das wohl mehrheitlich nur FDP-Wähler_innen umtreibt?
Aber vielleicht gilt hier wie andernorts in den besseren Kreisen: Man gönnt sich ja sonst nichts.
Thema: Zuckungen
13. Juni 16 | Autor: antoine favier | 1 Kommentar | Kommentieren
Die Frankfurter Hefte/Neue Gesellschaft, das Theorieorgan der SPD betitelt ihre aktuelle Ausgabe mit „Die Rückkehr der Verteilungsfrage“, eine Rückkehr die zumindest aus Sicht der SPD einigermaßen erstaunlich scheint, da man dort doch glaubte, die Verteilungsfrage sei weitestgehend gelöst.
Doch seit einigen Jahren fällt auf, dass wir wohl einer Illusion aufgesessen sind.
Die Zeit schrieb im Januar 2016:
Vermögen in Deutschland sind immer ungleicher verteilt. In Deutschland wächst die Kluft zwischen arm und reich. Laut einem Medienbericht verfügen zehn Prozent der Haushalte über mehr als die Hälfte des Vermögens im Land.
Im Spiegel konnte man im September 2015 lesen:
Bericht des Weltwirtschaftsforums: Soziale Ungleichheit lähmt Deutschland.
Und die Liste entsprechender Presseberichte ließe sich beliebig verlängern. Dazu kommen eine Vielzahl von Untersuchungen von Historikern, Soziologen, Politologen und Ökonomen.
Die SPD hätte es besser wissen können. Aber man vergisst ja die Erkenntnis der Altvorderen gerne.
Nur zur Erinnerung ein Zitat eines wichtigen Genossen aus dem Jahre 1909:
Abgesehen von der etwas altmodischen Begrifflichkeit, wesentlich Neues beinhalten die aktuellen Untersuchungen auch nicht.
Bedauerlich nur, dass es Sozialdemokaten wie Toni Blair und Gerhard Schröder waren, die durch die Befreiung des Finanzkapitalismus der Refeudalisierung der Vermögensstruktur massiv Vorschub geleistet haben.
Da gilt es, Widergutmachung zu leisten.
Schon 1905 schrieb er im Zusammenhang mit der damals die Partei umtreibenden „Massenstreikdebatte“ über den Zustand seiner Partei:
Andernfalls, so die Vermutung, hätte die SPD das Thema soziale Ungleichheit schon früher entdeckt.
Doch seit einigen Jahren fällt auf, dass wir wohl einer Illusion aufgesessen sind.
Die Zeit schrieb im Januar 2016:
Vermögen in Deutschland sind immer ungleicher verteilt. In Deutschland wächst die Kluft zwischen arm und reich. Laut einem Medienbericht verfügen zehn Prozent der Haushalte über mehr als die Hälfte des Vermögens im Land.
Im Spiegel konnte man im September 2015 lesen:
Bericht des Weltwirtschaftsforums: Soziale Ungleichheit lähmt Deutschland.
Und die Liste entsprechender Presseberichte ließe sich beliebig verlängern. Dazu kommen eine Vielzahl von Untersuchungen von Historikern, Soziologen, Politologen und Ökonomen.
Die SPD hätte es besser wissen können. Aber man vergisst ja die Erkenntnis der Altvorderen gerne.
Nur zur Erinnerung ein Zitat eines wichtigen Genossen aus dem Jahre 1909:
„Die kapitalistische Produktion hat zu einer gewaltigen Steigerung des gesellschaftlichen Reichtums geführt. Aber dieser wachsende Reichtum fließt nur zum geringsten Teil den arbeitenden Klassen zu. In den verschiedene Formen des Profits und der Bodenrente ziehen die Grundeigentümer und die kapitalbesitzenden Klassen immer größere Mengen von Mehrarbeit an sich. Es wächst immer mehr die Zahl derer, die auf Grund von Besitztiteln und arbeitsloses Einkommen genießen, und in noch höherem Grade als ihre Zahl wächst ihr Kapitalreichtum. Riesenvermögen, wie keine frühere Zeit sie gekannt, häufen sich in Einzelhänden an, ins Ungeheure wächst der Abstand zwischen den Einkommen der breiten Masse und der um Lohn oder ein Lohn ähnliches Gehalt sich Mühenden und dem Einkommen der Kapitalistenaristokratie, deren Luxus ins Unermessliche wächst und das öffentliche Leben korrumpiert.Eduard Bernstein, Der Reivisionismus in der Sozialdemokratie, Amsterdam 1909, S. 44ff.
Abgesehen von der etwas altmodischen Begrifflichkeit, wesentlich Neues beinhalten die aktuellen Untersuchungen auch nicht.
Bedauerlich nur, dass es Sozialdemokaten wie Toni Blair und Gerhard Schröder waren, die durch die Befreiung des Finanzkapitalismus der Refeudalisierung der Vermögensstruktur massiv Vorschub geleistet haben.
Da gilt es, Widergutmachung zu leisten.
Schon 1905 schrieb er im Zusammenhang mit der damals die Partei umtreibenden „Massenstreikdebatte“ über den Zustand seiner Partei:
„Wir sind wirklich, ich kann es nicht anders ausdrücken, in manchen Dingen etwas stumpf geworden!“Auch dieses Zitat hat wohl Gültigkeit für die heutige Zeit behalten.
Andernfalls, so die Vermutung, hätte die SPD das Thema soziale Ungleichheit schon früher entdeckt.
Thema: RWE
06. Juni 16 | Autor: antoine favier | 0 Kommentare | Kommentieren
Wer wissen will, wie schlecht es um die RWE bestellt ist, der sollte sich dieses Flugblatt der Gewerkschaft genau durchlesen.
Es geht an die Substanz.

Die Monopolgewinne der Energieerzeugung sind weg, seitdem Photovoltaik und Wind Monat für Monat höhere Anteile an der Stromerzeugung beitragen und die Stromerzeugung dadurch dezentraler wird.
Zu lange auf Großkraftwerke gesetzt, zu lange an der Atomkraft festgehalten und immer geglaubt, der Staat würde ein Unternehmen wie die RWE schützen. Das ging wohl gewaltig in die Hose.
Und für die Fehler der Vergangenheit müssen nun die Arbeitnehmer_innen herhalten.
An die Adresse der Gewerkschaft ein kleiner Hinweis: auf die verfehlte Strompolitik zu schimpfen, wird euch nicht helfen. Die Stromwende ist im Grunde durch. Ihr liefert hier eure letzte Abwehrschlacht.
Und vermutlich endet der Tagebau im rheinischen Revier innerhalb der kommenden 15 Jahre. Ihr solltet daher das Thema Konversion in den Vordergrund stellen. Ausser plakativer Veranstaltungen passiert mir da bisher nämlich zu wenig mit Substanz und das mit der Kohleverflüssigung, das war schon unter Adolf ein Zuschussgeschäft, das lief nur, da das 3. Reich alles gezahlt hat, Hauptsache man konnte Panzer unf Flieger damit betanken. Da steckt keine Zukunft drin.
Aber aktuell wollt ihr das vermutlich nicht hören.

Es geht an die Substanz.

Die Monopolgewinne der Energieerzeugung sind weg, seitdem Photovoltaik und Wind Monat für Monat höhere Anteile an der Stromerzeugung beitragen und die Stromerzeugung dadurch dezentraler wird.
Zu lange auf Großkraftwerke gesetzt, zu lange an der Atomkraft festgehalten und immer geglaubt, der Staat würde ein Unternehmen wie die RWE schützen. Das ging wohl gewaltig in die Hose.
Und für die Fehler der Vergangenheit müssen nun die Arbeitnehmer_innen herhalten.
An die Adresse der Gewerkschaft ein kleiner Hinweis: auf die verfehlte Strompolitik zu schimpfen, wird euch nicht helfen. Die Stromwende ist im Grunde durch. Ihr liefert hier eure letzte Abwehrschlacht.
Und vermutlich endet der Tagebau im rheinischen Revier innerhalb der kommenden 15 Jahre. Ihr solltet daher das Thema Konversion in den Vordergrund stellen. Ausser plakativer Veranstaltungen passiert mir da bisher nämlich zu wenig mit Substanz und das mit der Kohleverflüssigung, das war schon unter Adolf ein Zuschussgeschäft, das lief nur, da das 3. Reich alles gezahlt hat, Hauptsache man konnte Panzer unf Flieger damit betanken. Da steckt keine Zukunft drin.
Aber aktuell wollt ihr das vermutlich nicht hören.
