Thema: Gesamtschule
05. März 16 | Autor: antoine favier | 0 Kommentare | Kommentieren
Diesen Leserbrief habe ich im Kölner Stadtanzeiger gefunden:
Zu "Bedauerliche Entscheidung" vom 22. Februar
Man kann dem Schuldezernenten der Stadt Frechen nur gratulieren. Mit Raffinesse wurde in der Anmeldephase zur Einrichtung der neuen Gesamtschule allzu große Aufmerksamkeit verhindert. War ja alles viel zu spät mit der Zulassung. Schwer auffindbare Informationen, sehr späte Infoabende. Am Ende hat niemand so richtig gewusst, warum und wieso die Schule eigentlich eingerichtet werden sollte. Vor allem die Eltern nicht. So blieb der Zustrom aus. Wie erhofft, wahrscheinlich sogar. Kein neue Gesamtschule, keine zusätzliche Arbeit für alle. Alles richtig gemacht. Das einstige, ach so wichtige Wahlkampfthema, einfach mal einschlafen lassen und kaltlächelnd abserviert. Spitzenpolitischer Unwillen in die Tat umgesetzt. Komisch nur, das überall dort, wo Kommunen Gesamtschulen wirklich einrichten wollen und sich darum bemühen, die Nachfrage das Angebot deutlich übertrifft. In Frechen haben die Verantwortlichen ihrer Stadt und ihren Bürgern dabei einen doppelten Bärendienst erwiesen. Erstens wurde verpasst, das schulische Angebot auf das attraktive Niveau der umliegenden Städte zu heben. Zweitens wurde verhindert, dass Eltern ihre Kinder an den umliegenden Gesamtschulen anmelden konnten, da alle Gesamtschulverfahren gleichzeitig stattfanden - und nach dem Scheitern in Frechen alle anderen Wege zu einer Gesamtschule im Umkreis - allein zeitlich betrachte - unmöglich waren. Ein Schuldezernat, das von der Spitze weg gegen seine Bürger arbeitet. Schon skurril. Insgesamt kann die Note eigentlich nur lauten: Setzen, Sechs!
JENS KORALEWSKI, FRECHEN
Zu "Bedauerliche Entscheidung" vom 22. Februar
Man kann dem Schuldezernenten der Stadt Frechen nur gratulieren. Mit Raffinesse wurde in der Anmeldephase zur Einrichtung der neuen Gesamtschule allzu große Aufmerksamkeit verhindert. War ja alles viel zu spät mit der Zulassung. Schwer auffindbare Informationen, sehr späte Infoabende. Am Ende hat niemand so richtig gewusst, warum und wieso die Schule eigentlich eingerichtet werden sollte. Vor allem die Eltern nicht. So blieb der Zustrom aus. Wie erhofft, wahrscheinlich sogar. Kein neue Gesamtschule, keine zusätzliche Arbeit für alle. Alles richtig gemacht. Das einstige, ach so wichtige Wahlkampfthema, einfach mal einschlafen lassen und kaltlächelnd abserviert. Spitzenpolitischer Unwillen in die Tat umgesetzt. Komisch nur, das überall dort, wo Kommunen Gesamtschulen wirklich einrichten wollen und sich darum bemühen, die Nachfrage das Angebot deutlich übertrifft. In Frechen haben die Verantwortlichen ihrer Stadt und ihren Bürgern dabei einen doppelten Bärendienst erwiesen. Erstens wurde verpasst, das schulische Angebot auf das attraktive Niveau der umliegenden Städte zu heben. Zweitens wurde verhindert, dass Eltern ihre Kinder an den umliegenden Gesamtschulen anmelden konnten, da alle Gesamtschulverfahren gleichzeitig stattfanden - und nach dem Scheitern in Frechen alle anderen Wege zu einer Gesamtschule im Umkreis - allein zeitlich betrachte - unmöglich waren. Ein Schuldezernat, das von der Spitze weg gegen seine Bürger arbeitet. Schon skurril. Insgesamt kann die Note eigentlich nur lauten: Setzen, Sechs!
JENS KORALEWSKI, FRECHEN
Thema: Flüchtlinge
29. Februar 16 | Autor: antoine favier | 1 Kommentar | Kommentieren
In der kommenden Sitzung des Rates am 08.03.2016 wird zentral über die weitere Unterbringung von Flüchtlingen in Frechen beraten.
In der städtischen Vorlage wird darüber unterrichtet, wo zukünftig Flüchtlinge untergebracht werden können und sollen.
Nun müssen bis Ende 2016, davon geht die Stadt derzeit aus, rund 1.600 Flüchtlingen dauerhaft untergebracht werden.
Festgezurrt ist im Grunde folgende Situation:
600 Flüchtlinge kommen auf dem Herbertkaul unter. 80 in Habbelrath, 220 in der Turnhalle des Gymnasiums und 180 Flüchtlinge in der Georg-Berger-Halle in Königsdorf. Weitere 450 Flüchtlinge seien dezentral untergebracht.
Die weiteren Planungen besagen, dass 500 Flüchtlingen am Rosmarweg am Westende der Grube Carl untergebracht werden sollen und eine Handvoll in der alten Straßenmeisterei am Neuen Weg. 100 Flüchtlingen können neben der Willi-Giesen-Halle in Habbelrath untergebracht werden.
Als weitere Optionen werden der Parkplatz an der Matthiasstraße gehandelt, Flächen am Ende des Grefrather Wegs (Grube Carl) und ein Fläche an der Rosmarstraße.
Erstaunlich ist irgendwie, dass es Stadtteile gibt, die trotz gravierender Notlage von den neuen Planungen über die dauerhafte Unterbringung der Flüchtlinge rechtschaffen wenig mitbekommen:
Bachem,
Buschbell
und, wer hätte es gedacht: Königsdorf.
Nun lebt in Königsdorf knapp ein Viertel der städtischen Bevölkerung. Da sollte man meinen, dass entsprechend rund 25% der Flüchtlinge untergebracht werden sollten. Bei 1600 Flüchtlingen bis Ende 2016 müsste Königsdorf 400 Flüchtlinge unterbringen. Es sind aber bisher nur 180 in der Turnhalle.
In Bachem wohnen 10% der Frechener Einwohner. Welchen Anteil leistet Bachem? Die gleiche Frage kann man in Bezug auf Buschbell stellen.

Und nun nehmen wir mal als kleines Beispiel den Stadtteil Grube Carl. Aktuell leben vielleicht 40 Flüchtlinge am Rosmarer Weg. Das ist keine große Leistung bei einer Einwohnerzahl von gut 2.000 Einwohnern. Wird aber das Projekt Rosmarer Weg umgesetzt, dann besteht der Stadtteil zu knapp einem Viertel aus Flüchtlingen.
Vor einigen Tagen wurde im Hauptausschuss über den Flüchtlingsstandort Herbertskaul diskutiert. Dabei hat die Verwaltung diesen Standort in den Himmel gelobt, da es eine Vielzahl von sozialen Strukturen gäbe, um die Flüchtlingen zu integrieren. Wir lauschen ergriffen der Stimme der Verwaltung:
Schauen wir aber auf die Grube Carl, so stellen wir fest, dass es kein Sozialraumteam gibt, dass die vorhandenen Kindergärten heute bereits voll sind und die Lindenschule, hier schon oft beklagt, nur 3-zügig ausgebaut wird (wenn wir es überhaupt noch erleben …).
Bereits vorhandene Strukturen, auf denen aufbauend die Integration zielführend geleistet werden könnte, sind nicht vorhanden. Hier wird ein Ghetto am Rande der Stadt geplant.
So kann Integration nicht funktionieren!
In der städtischen Vorlage wird darüber unterrichtet, wo zukünftig Flüchtlinge untergebracht werden können und sollen.
Nun müssen bis Ende 2016, davon geht die Stadt derzeit aus, rund 1.600 Flüchtlingen dauerhaft untergebracht werden.
Festgezurrt ist im Grunde folgende Situation:
600 Flüchtlinge kommen auf dem Herbertkaul unter. 80 in Habbelrath, 220 in der Turnhalle des Gymnasiums und 180 Flüchtlinge in der Georg-Berger-Halle in Königsdorf. Weitere 450 Flüchtlinge seien dezentral untergebracht.
Die weiteren Planungen besagen, dass 500 Flüchtlingen am Rosmarweg am Westende der Grube Carl untergebracht werden sollen und eine Handvoll in der alten Straßenmeisterei am Neuen Weg. 100 Flüchtlingen können neben der Willi-Giesen-Halle in Habbelrath untergebracht werden.
Als weitere Optionen werden der Parkplatz an der Matthiasstraße gehandelt, Flächen am Ende des Grefrather Wegs (Grube Carl) und ein Fläche an der Rosmarstraße.
Erstaunlich ist irgendwie, dass es Stadtteile gibt, die trotz gravierender Notlage von den neuen Planungen über die dauerhafte Unterbringung der Flüchtlinge rechtschaffen wenig mitbekommen:
Bachem,
Buschbell
und, wer hätte es gedacht: Königsdorf.
Nun lebt in Königsdorf knapp ein Viertel der städtischen Bevölkerung. Da sollte man meinen, dass entsprechend rund 25% der Flüchtlinge untergebracht werden sollten. Bei 1600 Flüchtlingen bis Ende 2016 müsste Königsdorf 400 Flüchtlinge unterbringen. Es sind aber bisher nur 180 in der Turnhalle.
In Bachem wohnen 10% der Frechener Einwohner. Welchen Anteil leistet Bachem? Die gleiche Frage kann man in Bezug auf Buschbell stellen.

Und nun nehmen wir mal als kleines Beispiel den Stadtteil Grube Carl. Aktuell leben vielleicht 40 Flüchtlinge am Rosmarer Weg. Das ist keine große Leistung bei einer Einwohnerzahl von gut 2.000 Einwohnern. Wird aber das Projekt Rosmarer Weg umgesetzt, dann besteht der Stadtteil zu knapp einem Viertel aus Flüchtlingen.
Vor einigen Tagen wurde im Hauptausschuss über den Flüchtlingsstandort Herbertskaul diskutiert. Dabei hat die Verwaltung diesen Standort in den Himmel gelobt, da es eine Vielzahl von sozialen Strukturen gäbe, um die Flüchtlingen zu integrieren. Wir lauschen ergriffen der Stimme der Verwaltung:
Von Seiten der Verwaltung wird der Sozialraum Burgstraße entgegen der geäußerten Bedenken als in Bezug auf Soziale- sowie Bildungsinfrastruktur besonders gut ausgestatteter Sozialraum gesehen. Sowohl die nahe Versorgung mit Kindergartenplätzen, die unmittelbare Grundschule sowie andere, bereits vorhandene Strukturen, ermöglichen ad hoc eine bessere soziale Versorgung (…) Des Weiteren bietet der direkt angrenzende Abenteuerspielplatz Optionen für die Betreuung von Kindern sowie die Freizeitgestaltung von Kindern und Jugendlichen. Über den Abenteuerspielplatz und das Sozialraumteam hat sich in den letzten Jahren ein sehr aktives Quartiersmanagement etabliert, das bereits seit 2014 verschiedenste Events und Angebote rund um die Burgstraße durchführt. (…)Dieser Darstellung wurde zu Recht widersprochen, denn der Herbertskaul ist ein sozialer Brennpunkt in der Stadt und alle bisherigen sozialen Maßnahmen sind notwendig, um den jetzt schon vorhandenen sozialen Problemen Herr zu werden. Die zusätzlichen Integrationsfolgen der Flüchtlingsunterbringung sind im Rahmen dieser Projekte kaum zu leisten.
Schauen wir aber auf die Grube Carl, so stellen wir fest, dass es kein Sozialraumteam gibt, dass die vorhandenen Kindergärten heute bereits voll sind und die Lindenschule, hier schon oft beklagt, nur 3-zügig ausgebaut wird (wenn wir es überhaupt noch erleben …).
Bereits vorhandene Strukturen, auf denen aufbauend die Integration zielführend geleistet werden könnte, sind nicht vorhanden. Hier wird ein Ghetto am Rande der Stadt geplant.
So kann Integration nicht funktionieren!
Thema: Schulpolitik
26. Februar 16 | Autor: antoine favier | 1 Kommentar | Kommentieren
Die Pulheimer Grünenpolitikerin Anja von Mahrenholz macht den Uttecht. Auch sie findet, dass eine Umlandgemeinde nicht die Probleme der Kölner Schulmisere lösen muss. Folglich darf das Abteigymnasium, wie schon vergangenes Jahr angekündigt, nur noch vier Eingangsklassen bilden. So hat es der Pulheimer Rat jetzt beschlossen. Also können nur noch rund 100 Kinder aufgenommen werden. Was ja auch für Pulheim reicht, denn von den 160 Anmeldungen kommen nur 60 aus Pulheim. Der große Rest entstammt den Umlandgemeinden. So kommen 60 Anmeldungen aus Köln aber auch 29 aus Frechen.
Die Pulheimer Entscheidung hat daher nicht nur Folgen für Köln sondern auch für Frechen. Denn es ist kaum anzunehmen, dass alle angemeldeten Kinder aus Frechen am Abteigymnasium auch angenommen werden. Zwangsläufig werden die am Abteigymnasium abgelehnten Frechener Kinder nun am Frechener Gymnasium angemeldet.
Der Druck im Kessel steigt. Wie viele Kinder werden an der Realschule angemeldet, wie viele am Gymnasium und wo kommen all die Klassenzimmer her, die jetzt plötzlich benötigt werden?
Vielleicht hätte man doch mehr Herzblut und mehr Geld in die Gesamtschule investieren sollen. Aber wenn die eigenen Eltern der lokalen Schulpolitik misstrauen, dann muss man sich nicht wundern. Und wer aktuell den Umgang mit der Lindenschule erlebt oder die jahrzehntelange Nichtsanierung der Realschule beobachtet, der wird zwangsläufig bösgläubig.
Die Pulheimer Entscheidung hat daher nicht nur Folgen für Köln sondern auch für Frechen. Denn es ist kaum anzunehmen, dass alle angemeldeten Kinder aus Frechen am Abteigymnasium auch angenommen werden. Zwangsläufig werden die am Abteigymnasium abgelehnten Frechener Kinder nun am Frechener Gymnasium angemeldet.
Der Druck im Kessel steigt. Wie viele Kinder werden an der Realschule angemeldet, wie viele am Gymnasium und wo kommen all die Klassenzimmer her, die jetzt plötzlich benötigt werden?
Vielleicht hätte man doch mehr Herzblut und mehr Geld in die Gesamtschule investieren sollen. Aber wenn die eigenen Eltern der lokalen Schulpolitik misstrauen, dann muss man sich nicht wundern. Und wer aktuell den Umgang mit der Lindenschule erlebt oder die jahrzehntelange Nichtsanierung der Realschule beobachtet, der wird zwangsläufig bösgläubig.