Thema: Grube Carl
20. Februar 15 | Autor: antoine favier | 0 Kommentare | Kommentieren
Als man in den 90er Jahren beschloss, mittelfristig die Grube Carl zu einem neuen Stadtteil zu entwickeln, da galt der Bau einer Grundschule im neuen Stadtteil als eine unumstößliche Tatsache.
Es war nicht vorstellbar, dass die kleine Lindenschule im Oberdorf in der Lage sein sollte, ausreichenden Klassenraum für die vielen Kinder der Neubürger zur Verfügung zu stellen.
Die Stadt plante mit der Schließung der „alten“ Lindenschule und einem Neubau auf Grube Carl. Dafür wurde in den frühesten Planungen ein zentraler Standort, mitten im Stadtteil fixiert (Feld 86.8: gegenüber der Danziger Straße)
Im Jahre 2007 wurde dieser Standort im Einvernehmen mit allen Beteiligten zugunsten des Standorts an der Philipp-Faßbender-Straße (86.4) aufgegeben. Die Grundschule wanderte an den östlichen Rand des neuen Stadtteils. Für dieses Grundstück gibt es einen Flächennutzungsplan, der das Grundstück für einen Schulbau reserviert. Dieses Grundstück ist jedoch nur in Teilen im städtischen Besitz.
Im Wahlkampf 2009 versprach der CDU-Bürgermeister schriftlich eine Grundschule auf Grube Carl bis zum Schuljahr 2012/13 im Feld 86.8, also in einem Bereich, der von der Stadt nur eineinhalb Jahre zuvor als Schulstandort aufgeben worden war. Der Bürgermeister versprach den Bewohnern des Stadtteils also eine Grundschule auf einem dafür nicht mehr vorgesehenen und nicht erschlossenen Grundstück ohne entsprechendes Planungsrecht innerhalb von 4 Jahren!
2010 dann entschied der Stadtrat, auf Empfehlung der Stadtverwaltung, das Grundstück an der Philipp-Faßbender-Straße umzuwidmen. Zukünftig sollen hier Wohnungen entstehen und die Grundschule, so erklärte die Verwaltung, solle zurück auf das frühere Grundstück (86,8).
Soweit so schlecht, denn zwischen 2007 und 2012 sind städtischerseits keinerlei Maßnahmen ergriffen worden, um eines der beiden Grundstücke baureif zu machen.
Im April 2012 dann wurde öffentlich, was man sich hätte denken können, nachdem ohne ersichtliche Gründe der Grundschulstandort von links nach rechts und wieder zurück geschoben wurde: der Grundschulstandort auf Grube Carl wurde endgültig aufgegeben, stattdessen sollte die Lindenschule saniert werden.
Die BI Grube Carl hat seit Jahren darauf hingewiesen, dass die Schulplanungen unter keinen Umständen aufgehen können. Die ehrgeizigen Ausbaupläne auf Grube Carl lassen erwarten, dass eine Lindenschule, egal ob 2,5-zügig oder 3-zügig, niemals ausreichen kann, um die Kinder der Neubürger ausreichend mit Grundschulplätzen zu versorgen.
Nun, im Rahmen des jetzt vorgestellten Schulentwicklungsplans erfolgt die Quittung für diese unselige Planungsgeschichte. Der Gutachter hat in aller Offenheit erklärt, dass die Lindenschule auch ohne den Ausbau der Grube Carl dreizügig ausgebaut werden müsse.
Aber noch viel gravierender, der Gutachter formuliert es höflich zurückhaltend:
Die Schlussfolgerungen sind eindeutig:
Die Bedenken der BI Grube Carl bezüglich der Grundschulsituation im Stadtteil wurden durch den Gutachter vollumfänglich bestätigt.
Er geht sogar noch einen Schritt weiter und empfiehlt einen Baustopp, bis sich der aktuelle Druck auf die Grundschulen reduziert – womit er ab 2025 rechnet.
Man kann also recht eindeutig formulieren: der Beschluss im Stadtteil Grube Carl keine Grundschule zu bauen fällt den Verantwortlichen jetzt auf die Füße, denn der Schulgutachter rät von einem Ausbau des Stadtteils ohne ausreichenden Grundschulplatz ausdrücklich ab.
Die BewohnerInnen der Grube Carl werden gespannt auf die hoffentlich klaren Worte der BürgermeisterkandidatInnen zu diesem Thema warten.
Es war nicht vorstellbar, dass die kleine Lindenschule im Oberdorf in der Lage sein sollte, ausreichenden Klassenraum für die vielen Kinder der Neubürger zur Verfügung zu stellen.
Die Stadt plante mit der Schließung der „alten“ Lindenschule und einem Neubau auf Grube Carl. Dafür wurde in den frühesten Planungen ein zentraler Standort, mitten im Stadtteil fixiert (Feld 86.8: gegenüber der Danziger Straße)
Im Jahre 2007 wurde dieser Standort im Einvernehmen mit allen Beteiligten zugunsten des Standorts an der Philipp-Faßbender-Straße (86.4) aufgegeben. Die Grundschule wanderte an den östlichen Rand des neuen Stadtteils. Für dieses Grundstück gibt es einen Flächennutzungsplan, der das Grundstück für einen Schulbau reserviert. Dieses Grundstück ist jedoch nur in Teilen im städtischen Besitz.
Im Wahlkampf 2009 versprach der CDU-Bürgermeister schriftlich eine Grundschule auf Grube Carl bis zum Schuljahr 2012/13 im Feld 86.8, also in einem Bereich, der von der Stadt nur eineinhalb Jahre zuvor als Schulstandort aufgeben worden war. Der Bürgermeister versprach den Bewohnern des Stadtteils also eine Grundschule auf einem dafür nicht mehr vorgesehenen und nicht erschlossenen Grundstück ohne entsprechendes Planungsrecht innerhalb von 4 Jahren!
2010 dann entschied der Stadtrat, auf Empfehlung der Stadtverwaltung, das Grundstück an der Philipp-Faßbender-Straße umzuwidmen. Zukünftig sollen hier Wohnungen entstehen und die Grundschule, so erklärte die Verwaltung, solle zurück auf das frühere Grundstück (86,8).
Soweit so schlecht, denn zwischen 2007 und 2012 sind städtischerseits keinerlei Maßnahmen ergriffen worden, um eines der beiden Grundstücke baureif zu machen.
Im April 2012 dann wurde öffentlich, was man sich hätte denken können, nachdem ohne ersichtliche Gründe der Grundschulstandort von links nach rechts und wieder zurück geschoben wurde: der Grundschulstandort auf Grube Carl wurde endgültig aufgegeben, stattdessen sollte die Lindenschule saniert werden.
Die BI Grube Carl hat seit Jahren darauf hingewiesen, dass die Schulplanungen unter keinen Umständen aufgehen können. Die ehrgeizigen Ausbaupläne auf Grube Carl lassen erwarten, dass eine Lindenschule, egal ob 2,5-zügig oder 3-zügig, niemals ausreichen kann, um die Kinder der Neubürger ausreichend mit Grundschulplätzen zu versorgen.
Nun, im Rahmen des jetzt vorgestellten Schulentwicklungsplans erfolgt die Quittung für diese unselige Planungsgeschichte. Der Gutachter hat in aller Offenheit erklärt, dass die Lindenschule auch ohne den Ausbau der Grube Carl dreizügig ausgebaut werden müsse.
Aber noch viel gravierender, der Gutachter formuliert es höflich zurückhaltend:
Die Entwicklung der Stadt Frechen ist demnach weiter überaus dynamisch zu sehen – und vielleicht auch viel dynamischer, als dies die Schulen mit den Erwartungen an die notwendigen Klassenzahlen, an die Betreuung und den Ganztag und an die Inklusion umsetzen können.In seinem mündlichen Vortrag in der letzten Schulausschusssitzung wurde der Gutachter in dieser Hinsicht jedoch sehr deutlich. Er erklärte in aller Offenheit, dass die Frechener Schulen nicht in der Lage sind, alle die Kinder zu versorgen, mit denen zu rechnen ist, wenn die Stadt an ihrer bisherigen Ausbauplanungen festhalte. Die Stadt habe nur zwei Möglichkeiten: massiver und beschleunigter Ausbau der Schulen, beginnend bei den Grundschulen und mit zeitlichen Versatz dann auch bei den weiterführenden Schulen als Voraussetzung für weitere Wohnbebauung, oder aber so seine Worte: die Bagger müssen angehalten werden.
Die Schlussfolgerungen sind eindeutig:
Die Bedenken der BI Grube Carl bezüglich der Grundschulsituation im Stadtteil wurden durch den Gutachter vollumfänglich bestätigt.
Er geht sogar noch einen Schritt weiter und empfiehlt einen Baustopp, bis sich der aktuelle Druck auf die Grundschulen reduziert – womit er ab 2025 rechnet.
Man kann also recht eindeutig formulieren: der Beschluss im Stadtteil Grube Carl keine Grundschule zu bauen fällt den Verantwortlichen jetzt auf die Füße, denn der Schulgutachter rät von einem Ausbau des Stadtteils ohne ausreichenden Grundschulplatz ausdrücklich ab.
Die BewohnerInnen der Grube Carl werden gespannt auf die hoffentlich klaren Worte der BürgermeisterkandidatInnen zu diesem Thema warten.
Thema: Buergermeisterwahl 2015
19. Februar 15 | Autor: antoine favier | 1 Kommentar | Kommentieren
"Aber er hat ja gar nichts an!" sagte endlich ein kleines Kind. "Hört die Stimme der Unschuld!" sagte der Vater; und der eine zischelte dem andern zu, was das Kind gesagt hatte.
So spricht das Kind in Hans Christian Andersens Märchen vom Kaiser und seinen neuen Kleidern.
Jetzt ist der SPD-Bürgermeisterkandidat Ferdi Huck weder Kaiser noch wird er „so ungeheuer viel auf neue Kleider halten, daß er all sein Geld dafür ausgibt, um recht geputzt zu sein“.
Politisch aber hat er, seit gestern der Koalitionsvertrag der Jamaika-Koalition veröffentlicht wurde, nicht mehr viel an.
Zwar hatte F.Huck einen fulminanten Wahlkampfauftakt, als er für sich und die SPD erklärte, dass Frechen jetzt schnellstens eine Gesamtschule benötige. Damit hat er den politischen Gegner wohl auf dem falschen Fuß erwischt, denn CDU respektive Jamaika benötigten einige Wochen um Ordnung in den eigenen Reihen zu schaffen. Mit dem Gesamtschulbeschluss aus dem Dezember 2014 und der gestrigen Sitzung des Schulausschusses scheint es aber so zu sein, dass alle politischen Parteien einstimmig für die Gründung einer Gesamtschule sind.
Die politische Karawane kann als weiterziehen.
Und so zieht sie möglicherweise in die Frechener Problemzone, den Frechener Westen mit seinen ungeklärten Infrastruktur- und Verkehrsproblemen.
Und da kann sich nun die Bürgermeisterkandidatin der CDU, S.Stupp, zurücklehnen und im Wahlkampf auf die Beschlüsse der Jamaikakoalition verweisen:
Dass damit der „Perspektive für Frechen“ möglicherweise der Lebensfaden durchgeschnitten wird, sei’s drum. Viel entscheidender ist, dass der Bürgermeisterkandidat der SPD nun ohne politische Kleider dasteht.
Was hat er denn konkret für den Frechener Westen geboten?
Wie es scheint unheimlich wenig, denn seine Ansage in seiner Bewerbungsrede vor dem SPD-Ortsverein: „mit mir wird es keinen Siedlungsbau auf Deubel komm rausgeben (…)“ ist kein Pfund zum Wuchern. Man kann aus ihr auch rauslesen, dass es mit Ferdi Huck Siedlungsbau geben wird, sagte er doch in der gleichen Rede:
* La Brass Banda
So spricht das Kind in Hans Christian Andersens Märchen vom Kaiser und seinen neuen Kleidern.
Jetzt ist der SPD-Bürgermeisterkandidat Ferdi Huck weder Kaiser noch wird er „so ungeheuer viel auf neue Kleider halten, daß er all sein Geld dafür ausgibt, um recht geputzt zu sein“.
Politisch aber hat er, seit gestern der Koalitionsvertrag der Jamaika-Koalition veröffentlicht wurde, nicht mehr viel an.
Zwar hatte F.Huck einen fulminanten Wahlkampfauftakt, als er für sich und die SPD erklärte, dass Frechen jetzt schnellstens eine Gesamtschule benötige. Damit hat er den politischen Gegner wohl auf dem falschen Fuß erwischt, denn CDU respektive Jamaika benötigten einige Wochen um Ordnung in den eigenen Reihen zu schaffen. Mit dem Gesamtschulbeschluss aus dem Dezember 2014 und der gestrigen Sitzung des Schulausschusses scheint es aber so zu sein, dass alle politischen Parteien einstimmig für die Gründung einer Gesamtschule sind.
Die politische Karawane kann als weiterziehen.
Und so zieht sie möglicherweise in die Frechener Problemzone, den Frechener Westen mit seinen ungeklärten Infrastruktur- und Verkehrsproblemen.
Und da kann sich nun die Bürgermeisterkandidatin der CDU, S.Stupp, zurücklehnen und im Wahlkampf auf die Beschlüsse der Jamaikakoalition verweisen:
Die Koalitionspartner vereinbaren, erst nach Klärung der Infrastrukturfragen wie Schule und Verkehr eine Beschlussfassung des Bebauungsplanes zur Satzung des Gebietes „Grube Carl“ zu erlassen („erst planen und Infrastrukturfragen klären, dann bauen“).Nun gut, niemand weiß, wie lange Jamaika funktioniert, niemand kennt die durchschnittliche Haltedauer der Versprechungen dieser Koalition, aber im Bürgermeisterwahlkampf wird gelten: Jamaika und damit die Bürgermeisterkandidatin dieser Koalition stehen für ein Moratorium auf Grube Carl und gegen den Ausbau des verlängerten Freiheitsrings.
Zur Vermeidung des Ausbaus „verlängerten Freiheitsring“ als Anbindung des Gebietes „Grube Carl“ werden die Stärkung der ÖPNV-Anbindung, eine Ausweitung des AST-Angebotes (Anrufsammeltaxi) sowie die Umsetzung eines Mobilitätskonzeptes vereinbart.
Dass damit der „Perspektive für Frechen“ möglicherweise der Lebensfaden durchgeschnitten wird, sei’s drum. Viel entscheidender ist, dass der Bürgermeisterkandidat der SPD nun ohne politische Kleider dasteht.
Was hat er denn konkret für den Frechener Westen geboten?
Wie es scheint unheimlich wenig, denn seine Ansage in seiner Bewerbungsrede vor dem SPD-Ortsverein: „mit mir wird es keinen Siedlungsbau auf Deubel komm rausgeben (…)“ ist kein Pfund zum Wuchern. Man kann aus ihr auch rauslesen, dass es mit Ferdi Huck Siedlungsbau geben wird, sagte er doch in der gleichen Rede:
Für Familien mit Kindern müssen wir die Möglichkeit schaffen, sich den Traum vom eigenen Haus zu erfüllen, wir brauchen Wohnungen für Singles, für Senioren und auch für Menschen mit Handicap. Wir leben Vielfalt, wir in Frechen wollen Platz für alle bieten.Es scheint so, als müsse Ferdi Huck schnellstens nachlegen, denn machen wir uns nichts vor – bei der aktuellen Stimmungslage auf Grube Carl ist ein Moratorium allemal mehr wert als ein Sack voll leerer Worte – selbst dann, wenn der Glaube an die Haltbarkeit koalitonärer Versprechungen vor dem Hintergrund der Frechener politischen Kultur nicht übermäßig ausgeprägt sein muss.
* La Brass Banda
Thema: Buergermeisterwahl 2015
12. Februar 15 | Autor: antoine favier | 0 Kommentare | Kommentieren
Ja da werden sich die Genossen aber die Augen gerieben haben.
Da hat man als SPD schon im Oktober 2014 einen Kandidaten gekürt, der hieß Ferdi Huck. Wie formulierte man es damals so schön in der Pressemitteilung:
… dabei: auf seiner Homepage in einem als Interview aufgemachten Beitrag findet sich diese Sätze:
Und nun sein neues Autodesign … das spricht dafür, dass diese alte Liebe Rost angesetzt hat, dass er auf dem Ticket des „Frechener Jung“ Bürgermeister werden will und nicht als Sozialdemokrat.
Ob seine Genossen das schon wissen?
Ich könnte mir vorstellen, die Zustimmungsquote von anno dunnemals ist in den letzten Tagen rapide gesunken.

Da hat man als SPD schon im Oktober 2014 einen Kandidaten gekürt, der hieß Ferdi Huck. Wie formulierte man es damals so schön in der Pressemitteilung:
Geschlossenheit zeigten die Frechener Sozialdemokraten bei der Wahl ihres Kandidaten für das Bürgermeisteramt. Mit der überwältigenden Mehrheit von 91,3 Prozent stimmten sie während der Mitgliederversammlung für Ferdi Huck.Und nun macht der Ferdi also auf unabhängig, eine Bürgermeisterwahlkampfkarosse und kein Hinweis auf seine Partei, auf seine SPD:
… dabei: auf seiner Homepage in einem als Interview aufgemachten Beitrag findet sich diese Sätze:
Die SPD ist meine politische Heimat! Ohne Wenn und Aber. In ihr finde ich den Raum, meine Lebensvorstellungen, den Menschen Ferdi Huck, am besten zu verwirklichen, hier kann ich leben, was ich denke und fühle.(…) Und wenn ich wirklich etwas bewegen will, geht das nur in der Politik, in der Sozialdemokratie.Das klang noch echt, authentisch, der Frechener Jung aus dem alten Rheinbraun-Arbeitermilieu.
Und nun sein neues Autodesign … das spricht dafür, dass diese alte Liebe Rost angesetzt hat, dass er auf dem Ticket des „Frechener Jung“ Bürgermeister werden will und nicht als Sozialdemokrat.
Ich könnte mir vorstellen, die Zustimmungsquote von anno dunnemals ist in den letzten Tagen rapide gesunken.