Mittwoch, 20. August 2014
Thema: RWE
Heute findet sich ein längerer Artikel zum wachsenden Widerstand gegen die Ausweitung des Braunkohleabbaus in der Süddeutschen Zeitung.

Der vorletzte Absatz betrifft direkt das rheinische Revier:
Auch bei RWE wachsen offenbar die Zweifel, ob sich Braunkohlekraftwerke in Zukunft noch lohnen. Nach Angaben aus Konzernkreisen stellt das Unternehmen die ersten 300-Megawatt-Anlagen im rheinischen Revier auf den Prüfstand. Offenbar fürchtet RWE, dass sich Kraftwerke, die um den Tagebau herum angesiedelt sind, unter neuen Vorzeichen der Energiewende auf mittlere Sicht nicht mehr rentieren. Das Signal wäre klar: Tagebaue gigantischer Dimension würden nicht benötigt, wenn größere Kraftwerke vom Netz gingen. Es würden laufend alle Kraftwerke überprüft, sagte ein RWE-Sprecher.
Auf leisen Sohlen, aber immer deutlicher zeichnet sich ab, dass RWE sich aus der Braunkohleverstromung zurückzieht. Damit wird auch der Braunkohletagebau sein "natürliches" Ende finden.

Alle gegenteiligen Aussagen und Beteuerungen sind damit auch und zuförderst als politische Argumente zu werten: die betroffenen Konzerne werden bestrebt sein, sich das Ende dieser Form der Energeigewinnung möglichst teuer bezahlen zu lassen.

Die lokalen Auswirkungen werden gewaltig sein.




Mittwoch, 23. Juli 2014
Thema: Umwelt
An dieser Stelle eine Presseerklärung des BUND Rhein-Erft

Der Buschbeller Wald ist ein alter und ungewöhnlich naturnaher Laubwald im Rhein-Erft-Kreis. Er hat dem Frechener Ortsteil Buschbell seinen Namen gegeben. Jahrhunderte lang war er Mensch, Tier und Pflanze eine Heimat. Heute wird er durch den fortschreitenden Tagebau der Quarzwerke -Gruppe langsam aber stetig gerodet und abgebaggert. Er hätte nach den Meldekriterien der Europäischen Gemeinschaft unbedingt als FFH (Flora-Fauna-Habitat)-Gebiet gemeldet werden müssen. Dies ist jedoch aus wirtschaftlichen Gründen unterlassen worden. Bei der Prüfung der „Umweltverträglichkeit“ seiner Vernichtung sind dann viele europäisch geschützte Tier- und Pflanzenarten sowie Lebensraumtypen nicht berücksichtigt worden. Mindestens acht Fledermausarten nutzen den Wald. Er ist Lebensraum von Schwarz- und Mittelspecht, Waldohreule, Waldkauz, Uhu, Feuersalamander, Springfrosch, sowie einer Vielzahl weiterer streng geschützter Tier- und Pflanzenarten. Allen diesen ist gemeinsam, dass die auf Altwälder angewiesen sind. Damit ist er eine „Arche Noah“ für diese Arten im waldärmsten Kreis von NRW. Trotz der Evidenz von beispielsweise Fledermausvorkommen hat das Unternehmen ohne die rechtlich gebotenen Ausgleichsmaßnahmen für den Artenschutz jahrelang den wertvollen Altwald gerodet. Zudem wurden im vergangenem Jahr noch während der Schonzeit Bäume gefällt.

Wer mehr wissen will:

Buschbeller Wald

Zur Unterschriftensammlung




NIcht dass wir die Berichterstattung vernachlässigen würden.
Die Erftstädter Elternbefragung hat ein eindeutiges Ergebnis erbracht.
Eltern wollen Gesamtschule, so betitelte die Rundschau ihren Artikel. Und nun wird bereits über den Standort diskutiert. Mitten in den Ferien ....
Undenkbar in Frechen, oder ist der neue Rat der Stadt beweglicher als der alte?




Freitag, 4. Juli 2014
Thema: Inklusion
Die Gemeinschaftsgrundschule in Wolperath im Rhein-Siegkreis hat in diesem Jahr den Jakob Muth-Preis für vorbildliches inklusives Lernen ausgezeichnet worde.

Aus dem hier verlinkten Artikel habe ich einige Aussagen herausgezogen, die einzelne Aspekte der derzeitigen Inklusionsdiskussion in ein anderes Licht rücken könnten:
Denn ob der gemeinsame Unterricht überhaupt unter den jetzigen Bedingungen in Nordrhein-Westfalen sinnvoll ist, ist umstritten. Die Grundschule in Wolperath ist der beste Beweis, dass das klappen kann – und sogar sehr gut. Elisabeth Schmies betont, dass ihre Schule keine Sonderbehandlung bekommt. „Wir haben dieselben Rahmenbedingungen wie alle anderen auch.“
In der derzeitigen Debatte über Inklusion werde immer wieder lautstark nach Ressourcen gerufen. Mehr Lehrer, mehr Platz, mehr Geld. „Sicher braucht man für das gemeinsame Lernen auch Ressourcen. Aber ich glaube, das ist nicht das Wichtigste. Das Wichtigste ist das Wollen. Der feste Glaube daran, dass es geht. (…) Wenn ich immer nach dem Optimalen suche, werde ich nie zufrieden sein.“
Das alles ist nur deswegen möglich, weil das Kollegium sich verpflichtet hat, jeden Tag bis 16 Uhr in der Schule anwesend zu sein. „Ungewöhnlich“, gibt Schmies zu, „aber in meinen Augen unverzichtbar. Sonst könnten wir die Fülle der Aufgaben, die die Inklusion mit sich bringt, nicht stemmen. Denn das geht nur im Team, kein Lehrer kann das alleine.“ Für sie ist die gängige Arbeitsorganisation an Schulen „ein Relikt aus dem 19. Jahrhundert und den heutigen Aufgabenstellungen überhaupt nicht mehr angemessen.“
Natürlich gebe es immer wieder Herausforderungen, auch mit schwierigen Kindern. Aber am Ende sei das eine Frage der Haltung: „Frage nicht: Wie schaffen wir es, dass das Kind sich anpasst? Sondern: Wie können wir das System anpassen?“
Da könnte sich so manche Schule und die dort tätigen LehrerInnen noch die eine oder andere Scheibe abschneiden.