Dienstag, 30. Oktober 2012
Das Thema Gesamtschule verbindet. Vor einem Jahr legten SPD und CDU gemeinsam den Grundstein für dieses Bündnis, indem sie die Stadtverwaltung beauftragten, die Effekte des sogenannten „Schulfriedens NRW“ auf lokaler Ebene auszuloten.
Diese Initiative der großen Koalition fand ihren Ausdruck in ziemlich gleichlautenden Anträgen der beiden Fraktionen, die implizit durchscheinen ließen, dass die beiden Großen eine Sekundarschule wünschten. Die Tatsache, dass neben den Schulpolitikerinnen der beiden Fraktionen es auch noch Kinder und Eltern gibt, die da ein gewichtiges Wort mitreden wollten, das hatten die beiden Fraktionen in ihrem frechentypischen patriarchalen Politikverständnis nicht im Kalkül.
So bedurfte es einer Unterschriftensammlung engagierter Eltern für eine Gesamtschule (und damit impizit gegen eine Sekundarschule) und einiger Anträge aus den Schulpflegschaften der Grundschulen, um eine Vorentscheidung ganz ohne Beteiligung der Eltern zu verhindern. (Eine kurze Erläuterung, warum eine Sekundarschule keine Lösung darstellt, findet sich im Kölner Stadtanzeiger v. 31.10.2012 für entsprechende Planungen in Köln.)

Eine Aktualisierung des Frechener Schulentwicklungsplans, der den weiteren Beratungen vorgeschaltet worden war, kam zu einer eindeutigen Empfehlung. Er stellte fest, dass der Wunsch nach einem hochwertigen Schulabschluss zu einer Verstärkung der Schülerströme hin zum Gymnasium führen wird, während gleichzeitig die Hauptschule wegen akuten SchülerInnenmangels auf Sicht wohl abgewickelt werden muss.

Die von den Parteien der großen Koalition angedachte Sekundarschule löst jedoch nur das Hauptschulproblem. Die Raumnot des Gymnasiums wird dadurch nicht kleiner.
Beide Probleme lassen sich gleichzeitig nur mit einer Gesamtschule lösen, die alle Kinder aufnehme und entsprechend der jeweiligen Möglichkeiten die Kinder zu einem Schulabschluss führe und zwar ohne Schulwechsel und das bis zum Abitur.
Da Frechen dann über zwei Schulen mit einer gymnasialen Oberstufe verfüge, werden sich die OberstufenschülerInnen auf zwei Schulen verteilen und der Raumdruck auf das Frechener Gymnasium wird abnehmen.
Das Gutachten erklärte die Gesamtschule zur besten Lösung für Frechen!

Zwischenzeitlich haben zwei weitere Informationsveranstaltungen stattgefunden bei denen der Schulauschuss und interessierte Eltern sich einerseits über die Modelle Gesamtschule und Sekundarschule informieren konnten, andererseits die Frechener weiterführenden Schulen (unter Ausschluss der Förderschulen, sind diese nicht weiterführend?) ihre pädagogischen Konzepte vorstellen konnten.

Nachdem nun aber fast ein halbes Jahr mit Informationsveranstaltungen ins Land gegangen ist und sich an den gesellschaftlichen Grundstrukturen immer noch nichts verändert hat: Aber, aus den Fraktionen der großen Koalition kommen bestenfalls hinhaltende Signale und hinter vorgehaltener Hand wird geflüstert, dass man doch eigentlich gar nichts ändern wolle.

Aus diesem Grund haben Eltern, die eine Gesamtschule für eine substantielle Verbesserung des Schulstandorts Frechen halten, sich auf die Suche nach Unterstützung im politischen Raum gemacht.

Folgende Parteien / Fraktionen / Organisationen unterstützen aktuell den Wunsch nach einer Gesamtschule:
  • SJD-Die Falken Rhein-Erft-Kreis
  • Bündnis 90/Die Grünen OV Frechen
  • Junge Alternativen (JA!)
  • Fraktion Soziales Bündnis Frechen
  • Die Linke SV Frechen
  • Arbeitsgemeinschaft der Schulpflegschaften der Grundschulen
  • BI Grube Carl
Und als Einzelperson der Ortsvereinsvorsitzende der SPD, Stadtrat und Mitglied im Schulausschuss, Herr Uli Lussem.
(Wir haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass die Mitarbeit von Herrn Lussem stilbildend für die Frechener SPD wird, die sich ja 2009 in ihrem kommunalpolitischen Programm für eine Gesamtschule ausgesprochen hatte.)




Mittwoch, 24. Oktober 2012
Gesamtschule zum Schuljahr 2014/2015 eröffnen!

- Unterschriftenkampagne -

Liebe Eltern,

Sie fragen sich vielleicht, auf welcher weiterführenden Schule Ihr Kind gut zurechtkommen wird und wo es die besten Bildungschancen hat. Ihr Kind sollte so lange wie möglich die Chance haben, einen optimalen Bildungsabschluss zu erreichen. Die Frechener Schullandschaft bietet dazu derzeit nicht alle Möglichkeiten. Rund ein Viertel aller Frechener Schülerinnen und Schüler, die weiterführende Schulen besuchen, pendelt an Pulheimer und Kölner Gymnasien oder an Gesamtschulen im Umland. Das Frechener Gymnasium muss trotzdem mit weiter steigenden Anmeldezahlen rechnen – das Raumangebot an der Schule ist dafür unzureichend. Im aktuellen Schulentwicklungsplan wird von den Gutachtern empfohlen, die Hauptschule zu schließen, die Realschule zu verkleinern und eine Gesamtschule einzurichten. Dieser Forderung möchten wir mir dieser Unterschriftenaktion Nachdruck verleihen.

Gute Argumente für eine Gesamtschule in Frechen

Es gibt viele gute Argumente für die Einrichtung einer Gesamtschule.

Längeres gemeinsames Lernen
Die Kinder lernen bis zum 10. Schuljahr gemeinsam. Alle Kinder werden mitgenommen, es gibt kein Sitzenbleiben. Die individuelle Förderung wird ernst genommen. Alle Abschlüsse stehen den Schülerinnen und Schülern lange offen, die endgültige Entscheidung für den Berufsbeginn oder eine weitere schulische Orientierung fällt erst im 10.Schuljahr.

Inklusion
Alle Schülerinnen und Schüler, behinderte und nicht behinderte Kinder, lernen möglichst lange zusammen im gemeinsamen Unterricht.

Alle Abschlüsse möglich
Alle Abschlüsse bis zum Abitur können in der Schule erreicht werden, Hauptschulabschluss, Realschulabschluss, Fachabitur, Allgemeine Hochschulreife.

G 9 statt G 8
Bis zum Abitur haben die Kinder auf der Gesamtschule wieder neun Jahre Zeit (G9). Auf dem Frechener Gymnasium müssen die Schülerinnen und Schüler denselben Stoff in acht Jahren (G8) bewältigen.

Durchlässigkeit von unten nach oben
In Gesamtschulen erreichen weit mehr Schülerinnen und Schüler höhere Bildungsabschlüsse als im dreigliedrigen Schulsystem. Qualifizierte Berufswahlorientierung hat genauso ihren Platz wie die Studienvorbereitung.

Koordination und Information: SJD-Die Falken Rhein-Erft-Kreis (Michelle Schmitz) - Dr.-Tusch-Straße 4 - 50226 Frechen - Tel.: 02234/56095 - E-Mail: falkenerftkreis@t-online.de

Aufruf als Flugblatt

Unterschriftenliste




Samstag, 20. Oktober 2012
Thema: Benzelrath
Ein Blick in die Unterlagen des Ausschusses für Bau- und Vergabeangelegenheiten offenbart Seltsamkeiten ungeahnten Ausmaßes und führt zu der Frage, ob die Frechener Parteien bewußt hinter's Licht geführt wurden.

In der Sitzung dieses Ausschusses vom 29. September 2011 wurde dem Ausschuss ein Bauvorbescheid der Quarzwerke für die Sandstraße 7 zur Kenntnis gebracht. Gebaut werden sollten 6 Einfamilienhäuser.
In der Folgesitzung vom 01. Dezember 2011 gab die Verwaltung bekannt, dass auf dem Grundstück Sandstraße 7 2 Mehrfamilienhäuser mit 22 und 16 Wohnungen gebaut werden sollten (mit Tiefgarage). Es wurde erklärt, dass das Bauvorhaben sich in die Umgebung einpasse und dass der Weg zum Park erhalten bleibe.

Mit diesen Informationen winkte der Ausschuss den Bauvorbescheid durch.

Als der Investor zu bauen begann, wurde deutlich, dass der Weg zum Rosmarpark nicht mehr existiert. Daraufhin erklärte unser aller Bürgermeister:
Die Stadt Frechen war bisher davon ausgegangen, dass der Weg ihr gehört, wie Bürgermeister Hans-Willi Meier im Hauptausschuss einräumte.
Diese Aussage ist bei dieser Vorgeschichte nun mal überhaupt nicht glaubwürdig. Die Verwaltung wußte von dem Weg, die Fortexistenz des Weges wurde bei der Prüfung der Bauvoranfrage positiv beschieden.

Nun ist er weg, der Weg ... und es ist zu vermuten, dass dieser Verlust den massigen Baukörpern der Bauklötze zu verdanken ist, die der Investor aktuell baut. Vermutlich benötigte er den Streifen Land, um den Mindestabstand zur Grundstücksgrenze einzuhalten. Andernfalls hätte der Baukörper kleiner ausfallen müssen.

Das kann dem Bauamt nicht entgangen sein.

So stellt sich nun die Frage, ob die Verwaltung Auschuss und Rat angelogen hat.

Dies ist insbesondere dann zu hinterfragen, wenn man weiß, dass der Investor einer Anwohnerin gegenüber geäußert haben soll, dass er "freundschaftliche Beziehungen zu Herrn Meier pflege" und diese Aussage eher wie eine Drohung klang.