Mittwoch, 10. Oktober 2012
Thema: Inklusion
Bereits im Schulentwicklungsplan des Rhein-Erft-Kreises aus dem Jahr 2010 war ein erster Ausblick auf die kommenden Jahre gewagt worden:
Im Rhein-Erft-Kreis ist die Integration behinderter Kinder (Gemeinsamer Unterricht) in das Regelschulwesen bisher noch kaum realisiert. Die zukünftige Entwicklung kann mit dem Klagerecht der Eltern jedoch eine dramatisch schnelle Wendung nehmen.

Ob dann allerdings die Tragfähigkeit und damit der Erhalt aller bestehenden Förderschulstandorte in kommunaler Trägerschaft zukünftig noch gewährleistet bleibt, wird angesichts der demographischen Entwicklung mehr als fraglich sein.
Diese Vermutung aus dem Jahr 2010 scheint sich nun zu bestätigen, denn das NRW-Bildungsministerium hat eine Verordnung über die Schulgrößen der Förderschulen in der Mache, die dazu führen wird, dass zumindest eine Förderschule in Frechen in den kommenden Jahren auslaufen muss.

Es betrifft die sich in kommunaler Trägerschaft befindliche Anne-Frank-Schule, die mit ihren Förderschwerpunkten Lernen, emotionale und soziale Entwicklung
und Sprache, rund 100 Kinder hat. (lt. Schulstatistik der Stadt Frechen v. 15.10.2011: 94)

Die neue Richtlinie bestimmt für Schulen, die verschiedene Förderschwerpunkte unter einem Dach abdecken, eine Mindestschülerzahl von 144 Kindern. Diese Mindestschülerzahl erreicht die Anne-Frank-Schule sicherlich nicht.
Es ist auch nicht zu erwarten, dass die SchülerInnenzahl sich an der Anne-Frank-Schule stark erhöhen wird, denn derzeit verlassen in den Abgangsklassen mehr Kinder die Schule als in den Eingangsklassen neu aufgenommen werden.

Für diese Schulen bestimmt die Richtlinie in §2 Abs. 3:
Förderschulen, die die Mindestgröße nach § 1 Absatz 1 nicht erreichen, dürfen spätestens zum 1. August 2014 keine Schülerinnen und Schüler mehr aufnehmen. Sie werden ab dann jahrgangsweise abgebaut, soweit der Schulträger nicht beschließt, sie vollständig aufzulösen.
Mit anderen Worten: entweder der Schulträger, also die Stadt Frechen löst die Schule zu einem bestimmten Stichtag einfach auf, oder die Schule wird sukzessive abgewickelt.

Bereits 2010 hat der Rhein-Erft-Kreis diese Entwicklung in seinem Schulentwicklungsplan beschrieben. Bis heute jedoch hat sich der Frechener Schulausschuss keine Sekunde mit diesem Thema beschäftigt.
Wir dürfen gespannt sein, wann und wie Stadtverwaltung und Politik auf dieses Problem reagieren wollen.




Samstag, 6. Oktober 2012
Der arme Direktkandidat der SPD muss leider, leider kandidieren und, es ist schon wirklich schlimm bestellt um die Demokratie, muss deshalb auf seine ihm zustehenden Herbstferien verzichten.

Unser gesamtes Mitgefühl gehört dem Direktkandidaten der SPD im Wahlkreis Rheinerft Nord.

Echt.
Fundstelle: Sonntagspost v. 06.10.2012




Montag, 1. Oktober 2012
Was an dieser Stelle schon mehrfach geschrieben wurde, von den hiesigen Verantwortlichen aber weit von sich gewiesen wird, bestätigt sich in Bergheim auf’s Neue: im Stadtteil Niederaussem wird die Hauptschule vermutlich bis spätestens 2020 zu wenige SchülerInnen für die notwendige Zweizügigkeit haben. Spätestens dann gibt es eine Hauptschule weniger. Vielleicht aber auch schon früher.

Das wir in Frechen natürlich nicht passieren. Nein, hier nicht. Aus diesem Grund haben sich die Verantwortlichen ja bereits im letzten Sommer über die Sekundarschule kundig gemacht. Rein zufällig und ohne jeden Hintergedanken. Und es war natürlich auch nur dem Zufall geschuldet, dass SPD und CDU zeitgleich im September 2011 Prüfaufträge zum Thema Sekundarschule formulierten.

Und wie es der Zufall so will, sind beide Parteien von der Sekundarschule in dem Moment wieder abgerückt, als Eltern diese Anträge zum Anlaß nahmen, statt der Sekundarschule eine Gesamtschule zu fordern.

Zwischenzeitlich verteidigen beide Parteien gemeinsam, zufällig, klar wie auch anders, die Hauptschule. Denn die Frechener Hauptschule steht über dem gesellschaftlichen Wandel und wird, zufälligerweise, als einzige Hauptschule in ganz NRW den Gezeitenwandel unverändert überstehen.

Ein zufälliges Zusammentreffen ursächlich nicht miteinander verbundener Ereignisse.

Doch, doch.