Thema: Schulpolitik
06. September 12 | Autor: antoine favier | 0 Kommentare | Kommentieren
Passend zu den aktuell laufenden Diskussionen über die Schullandschaft in Frechen hat das Unternehmen Jako-O seine zweite Bildungsstudie veröffentlicht.
Einige dieser Ergebnisse sollten unsere SchulpolitikerInnen sich zu Herzen nehmen, denn die befragten Eltern haben klare Signale gesetzt, was ihnen wichtig ist:
1. 79% aller befragten Eltern wünschen eine Rückkehr zum G9-Gymnasium, nur 17% würden freiwillig G8 wählen.
Nachdem in NRW eine Rückkehr zum G9-Gymnasium derzeit nicht erkennbar ist, sind die Bildungspolitikerinnen aufgerufen, Gesamtschulen zu fördern, da in den Gesamtschulen G9 praktiziert wird.
2. Die Eltern haben ebenso klar erkannt, dass das deutsche Schulsystem in erster Linie dem Leistungsprinzip folgt, denn 74% erklärten, dass „Leistung“ im Vordergrund stehe. Dabei wünschen sich Eltern viel mehr, dass das Sozialverhalten dder Kinder gefördert wird, dass alle Kinder die gleichen Bildungschancen erhalten und dass schwache Kinder besonders gefördert werden.
3. Ebenso eindeutig ist der Wunsch der Eltern, Kinder längeres gemeinsames Lernen zu ermöglichen, wobei der Wunsch bei den Eltern am ausgeprägtesten ist, die eine Chancengleichheit im Bildungssystem nicht realisiert sehen.
Ebenso ist erkennbar, dass Eltern mit hohen Bildungsabschlüssen in hohem Maße für längeres gemeinsames Lernen plädieren. D.h.: Eltern, die selber das Gymnasium besucht haben, wünschen für ihre Kinder längeres gemeinsames Lernen.
Dieser Wunsch ist bisher nur im Rahmen einer Gesamtschule umsetzbar.
4. Lernbedarf dagegen haben alle Beteiligten noch beim Thema Inklusion, denn Eltern können sich mehrheitlich Inklusion für körperbehinderte Kinder vorstellen, ebenso bei Kindern mit Lernschwierigkeiten. Aber aktuell kann nur eine Minderheit unter den Eltern sich vorstellen, dass geistig behinderte oder auch verhaltensauffällige Kinder im Regelschulbetrieb unterrichtet werden.
Ebenso auffällig dabei, dass dem gemeinsame Unterricht von nichtbehinderten und behinderten Kindern nachgesagt wird, das Sozialverhalten der nichtbehinderten Kinder zu verbessern. Trotzdem glaubt eine Mehrheit der Eltern, dass behinderte Kinder auf Förderschulen besser gefördert würden.
Die Geschäftsführerin von Jako-O, Frau Bettina Preetz formuliert treffend den inneren Zusammenhang von Chancengleichheit, längerem gemeinsamem Lernen und Inklusion:
Einige dieser Ergebnisse sollten unsere SchulpolitikerInnen sich zu Herzen nehmen, denn die befragten Eltern haben klare Signale gesetzt, was ihnen wichtig ist:
1. 79% aller befragten Eltern wünschen eine Rückkehr zum G9-Gymnasium, nur 17% würden freiwillig G8 wählen.
2. Die Eltern haben ebenso klar erkannt, dass das deutsche Schulsystem in erster Linie dem Leistungsprinzip folgt, denn 74% erklärten, dass „Leistung“ im Vordergrund stehe. Dabei wünschen sich Eltern viel mehr, dass das Sozialverhalten dder Kinder gefördert wird, dass alle Kinder die gleichen Bildungschancen erhalten und dass schwache Kinder besonders gefördert werden.
3. Ebenso eindeutig ist der Wunsch der Eltern, Kinder längeres gemeinsames Lernen zu ermöglichen, wobei der Wunsch bei den Eltern am ausgeprägtesten ist, die eine Chancengleichheit im Bildungssystem nicht realisiert sehen.
4. Lernbedarf dagegen haben alle Beteiligten noch beim Thema Inklusion, denn Eltern können sich mehrheitlich Inklusion für körperbehinderte Kinder vorstellen, ebenso bei Kindern mit Lernschwierigkeiten. Aber aktuell kann nur eine Minderheit unter den Eltern sich vorstellen, dass geistig behinderte oder auch verhaltensauffällige Kinder im Regelschulbetrieb unterrichtet werden.
Die Geschäftsführerin von Jako-O, Frau Bettina Preetz formuliert treffend den inneren Zusammenhang von Chancengleichheit, längerem gemeinsamem Lernen und Inklusion:
„die von den Eltern geforderte Chancengleichheit für alle Kinder, lassen sich meiner Meinung nach auf eine Kernaussage herunterbrechen: Unser Schulsystem muss insgesamt flexibler werden. Es ist nicht gut, die Kinder durch Druck an die Schule – egal welcher Schulform – anpassen zu wollen. Dazu kommt, dass ein modernes Schulsystem seine Schüler nicht aussieben sollte. Im Gegenteil: Es nimmt alle Schüler so an wie sie sind und fördert ihre Stärken. Wie dies gelingen kann, habe ich auch erst gelernt als ich mich mit dem Thema Inklusion beschäftigt habe. Inklusion – das gemeinsame Unterrichten behinderter und nicht behinderter Kinder in einer Klasse – kann der Katalysator für unser gesamtes Schulsystem sein. Denn eine Schule, in der unterschiedlich leistungsstarke Kinder gemeinsam lernen, kann nur mit modernen Unterrichtsmethoden funktionieren, mit Lehrern, die das ganze Kind sehen und es individuell fördern können. Das Gute ist: Deutschland hat sich vertraglich zur flächendeckenden Einführung der Inklusion verpflichtet. Das heißt in letzter Konsequenz, dass in vielen Schulen kaum ein Stein auf dem anderen bleiben dürfte und die von vielen Eltern formulierten Wünsche nach individueller Förderung, neuen Unterrichtsmethoden und weniger Leistungsdruck kommen müssen.“