Donnerstag, 21. Februar 2013
Die Stadt Pulheim wirbt in der Sonntagspresse für ihre Sekundarschule und die Freunde der Brauweiler Realschule bekleben alle freien Flächen im Kreis mit Gegenpropaganda.

Wenn man die übrigen Äußerungen zu diesem Thema verfolgt, so kann man nur feststellen:
Wer Sekundarschule sagt erntet Schulkrieg.
In Pulheim jedenfalls sitzen die Beteiligten in ihren Schützengräben und beschießen sich aus allen Rohren.

Wir erleben hier ein Musterbeispiel politischer Unkultur und je genauer man hinschaut, desto deutlich wird, dass die sogenannten Volksparteien CDU und SPD alles, aber auch alles getan haben, um zu demonstrieren, dass die Interessen der Bevölkerung sie keinen Deut interessieren.
Schulkrieg!
Nun ja, bei der CDU verwundert das ja nicht, bereits 1981 hat Kurt Biedenkopf der damaligen SPD-Landesregierung einen "neuen Schulkrieg" angedroht. Vielleicht ist die Pulheimer CDU im Jahr 1981 hängen gebleiben. Dass aber die SPD in Pulheim auch den Stahlhelm aufgezogen hat, das erstaunt immer wieder.




Dienstag, 19. Februar 2013
Eine Weisheit der Dakota-Indianer besagt: „Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, steig ab!”
Die Pulheimer Politik kennt diese Weisheit wohl nicht. Für ihre, wie es ausschaut, zum Scheitern verurteilte Sekundarschule sucht sie verzweifelt nach einer Lösung:

Am Wochenende hat die Verwaltung für einen vierstelligen Betrag kreisweit eine Werbung geschaltet, mit der sie aufzeigte, was das Pferd könnte, wenn es noch leben würde.

Ziel dieser kurzfristigen Marketingkampagne: Von ausserhalb Leute einkaufen, die angeblich tote Pferde reiten können.

Aktuell hat sie nun wohl beschlossen, die Kriterien dafür zu ändern, ab wann ein Pferd tot ist:
Per Dringlichkeitsentscheidung, so berichtet ein Eintrag bei Brauweilerblog, habe die Pulheimer Verwaltung das Anmeldeverfahren mal schnell um eine Woche verlängert.
Der Beitrag endet mit einem deutlichen Aufruf:
Als ob eine Verlängerung der Anmeldefrist um eine Woche den Bürgern plötzlich vorgaukeln würde, die Sekundarschule wäre mehr als sie ist. Wieder einmal werden die Brauweiler Bürger von CDU, FDP und SPD verraten und verkauft.
Bürger nehmt Eure demokratischen Rechte wahr, eure gewählten Ratsmitglieder tun das schon lange nicht mehr!
Es gibt aber noch eine weitere Option, die man in Pulheim erwägen könnte: Sendet jemandem das tote Pferd als Geschenk. Geschenke darf man nicht zurücksenden. In Frechen gibt es bei CDU und FDP wohl ein gewisses Interesse.

Und hier in den wohlgesetzten Worten der Presse zum Weiterlesen:

Kölnische Rundschau v. 20.02.2013
Kölner Stadtanzeiger v. 20.02.2013




Montag, 18. Februar 2013
So stellt man sich doch eine interkommunale Zusammenarbeit vor. Da wirbt die Stadt Pulheim in der Sonntagspost dieses Wochenende für ihre Sekundarschule in Brauweiler. In den Ausgaben für Bergheim, Frechen, Hürth und Pulheim.
Mit anderen Worten, da wird bewußt ausserhalb der eigenen Kommune für die eigene Sekundarschule geworben.

Werbung für eine Schule – in der Zeitung – wann hat es das schon gegeben. Klar kenne ich aus der „ZEIT“ – Schule Schloss Salem und so. Eliteinternate für die „Ich glaub’ ich bin Elite-Fraktion“ dieser Gesellschaft.

Aber für eine Sekundarschule – in Pulheim? Wenn das Schule macht, das wird lustig:

„Wir machen den Weg frei – Abitur an der Gesamtschule Kerpen.“

Oder

„Bist du zu schwach sind wir zu stark – das schnelle Abitur am Frechener Gymnasium“

Die in Gründung befindliche Brauweiler Sekundarschule benötigt 75 Anmeldungen um überhaupt eröffnet zu werden. Diese Anmeldezahl scheint sie bisher noch nicht erreicht zu haben.

Also macht man Werbung für, auch in den Nachbargemeinden. Sollten sich nun viele Frechener Hauptschüler und Hauptschülerinnen angesprochen fühlen, dann hat die Stadt Frechen ein Problem. Dann fehlen möglicherweise der eigenen Frechener Hauptschule ausreichend Kinder für den Fortbestand.

Ob das so zwischen den Kommunen abgesprochen war? So im Sinne von: wir werben für unsere Sekundarschule und wenn alles klappt, dann seid ihr eure Hauptschule los? Erfolgreiche interkommunale Zusammenarbeit halt ….




Freitag, 16. November 2012
Nein, nicht der Grandprix-Siegersong von 1974 ist gemeint, auch nicht die Niederlage Napoleons 1814. Aber aus dieser Niederlage hat sich die Redenswendung entwickelt, man „erlebe sein Waterloo.“ Momentan geht es der Stadt Pulheim und den beiden großen Parteien CDU und SPD so.
Diese beiden Parteien stehen hinter dem Plan, die Brauweiler Realschule in eine Sekundarschule umzuwandeln.
Die Pulheimer Eltern dagegen haben sich schon vor 2 Jahren für eine Gesamtschule ausgesprochen. Bei einem vom Pulheimer „Familiennetzwerk“ angestoßener Bürgerentscheid sprach sich die Mehrheit der Abstimmenden für eine Gesamtschule aus, da aber das Qurom, also die Mindestteilnahme an der Abstimmung nicht erreicht wurde, war der Pulheimer Rat nicht an das Ergebnis gebunden.
Und so hat die Politik lockerflockig am Elternwunsch vorbei geplant. Denn der Rat weiß, was Eltern wollen, doch, sogar besser als die Eltern selbst. Und deshalb entschied sich der Rat in seiner unendlichen Weisheit gegen eine Gesamtschule und für eine Sekundarschule am Standort Brauweiler. Und er entschied, die dortige Realschule zugunsten der Sekundarschule aufzulösen.

Und dann stellten die Protagonisten fest, dass die Eltern kein Interesse an einer Sekundarschule zeigen. Na ja, dachte die Stadt da wohl, ist ein Marketingproblem, müssen wir mehr Werbung machen. Und was passiert jetzt: der Widerstand formiert sich. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass da mal wieder ein Schuss nach hinten losging. Ist aber nur so ein erster Eindruck … Das Lehrerkollegium rebelliert, die Schulkonferenz votiert gegen die Auflösung der Schule und nun hat sich ein Elternbündnis formiert, das ein einziges Ziel verfolgt: Keine Sekundarschule in Brauweiler. Jetzt hat die Stadt nicht nur ein „Marketingproblem“, jetzt hat sie ein richtiges Problem. Jetzt steht das gesamte Schulkonzept zur Disposition.

My my, at Waterloo Napoleon did surrender
Oh yeah, and I have met my destiny in quite a similar way
The history book on the shelf
Is always repeating itself




Montag, 23. Juli 2012
Stadtverwaltung und politische Mehrheit der Stadt Rösrath halten eine Sekundarschule in Rösrath für sinnvoll. Entsprechend wurden die Eltern informiert und die Anmeldezahlen für das kommende Schuljahr abgefragt.
Gefragt wurde auch, ob die Eltern ihre Kinder an einer Sekundarschule anmelden würden bzw. ob sie das Konzept „Sekundarschule“ ansprechen würde.

Das Ergebnis muss allen Sekundarschulbefürwortern zu denken geben. Über 50% der Eltern erklärten, dass sie das Konzept nicht anspricht. Und gerade mal 14% der Eltern würden ihr Kind vermutlich an einer Sekundarschule anmelden.

Noch deutlicher wird, was Eltern tun werden, wenn die Sekundarschule kommen sollte: die Anmeldezahlen ausserhalb Rössraths werden ansteigen, ebenso die Anmeldungen am lokalen Gymnasium. Mit anderen Worten: Kommt die Sekundarschule, dann gehen die Kinder.

Interessierte Rösrather Eltern haben zudem die Fragebögen kommentiert. Sie haben eine Gesamtschule in Rösrath gefordert, ein inklusives Schulangebot, G9 und längeres gemeinsames Lernen.
Forderungen also, die mit einer Inklusion realisierenden Gesamtschule umsetzbar sind.

Aber anscheinend will man in Rösrath nicht auf die Eltern hören.

«Wäre es da nicht einfacher, die Regierung löste das Volk auf und wählte ein anderes?» schrieb Berthold Brecht nach dem gescheiterten Arbeiteraufstand vom 17. Juni 1953. Rösraths Politik und Verwaltung wollen diesen Weg wohl gehen. Statt die Elternbefragung Ernst zu nehmen, wollen sie diese einfach im kommenden Jahr wiederholen. Bis irgendwann in ferner Zukunft die von der Stadtverwaltung gewünschte Mehrheit zustande kommt.

Vermutlich grenzt es an Hochverrat, zu fragen, warum überhaupt eine Elternbefragung durchgeführt wurde, es scheint ja niemanden wirklich zu interessieren.

Wir wollen hoffen, dass Frechens Politik und Verwaltung dem Elternwillen ein größeres Gewicht einräumen. Aber was Rösrather Eltern können, können Frechener Eltern schon lange. Hürth bekommt eine Gesamtschule, in Ehrenfeld ist ein inklusives Gesamtschulprojekt geplant und so finden sich im Kölner Raum vermutlich für jedes Kind eine passende Schule.

Einfacher wäre es, Frechen erhielte die geforderte und von den von der Stadt bezahlten Gutachtern unterstützte Gesamtschule.