Dienstag, 10. Dezember 2019
Thema: Umwelt
Die heißesten Jahre in Deutschland:



Die heißesten Sommer in Frechen:




Quelle: Zeit-Online


Und laut dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) soll es noch wärmer werden:




Quelle: Landesamt


Das Frechener Stadtgebiet gilt dem LANUV durchgehend als Siedlungsraum mit einer sehr ungünstigen thermischen Situation. Das bedeutet, dass die Anzahl der tropischen Nächte, also Nächte mit mehr als 20 Grad Celsius, das die Anzahl der sehr heißen Sommertage zunehmen werden und die dabei auftretenden Höchsttemperaturen werden weiter ansteigen.
Thermisch sehr ungünstig ist die lokale Situation, da es kaum ausreichende Flächen in und um die Stadt herum gibt, auf denen ausreichend Kaltluft entstehen kann, die durch Zirkulation die Stadt abkühlen könnte.

Das LANUV geht deshalb davon aus, dass zukünftig über 80% der Frechener Bevölkerung unter ungünstigen thermischen Verhältnissen leben werden.

Die Gegenmaßnahmen, die vom LANUV vorgeschlagen werden, lassen sich einfach zusammen fassen:

1. Erhöhung des Grünanteils
2. Sicherung bzw. Wiederherstellung des Luftaustausches

Der erste Punkt könnte bspw. bedeuten, dass man statt eines Parkplatzes einen Park errichtet. Man könnte so etwa an den Parkplatz an der alten Synagoge denken.

Der zweite Punkt besagt, dass kaltluftproduzierende Flächen gesichert oder wiederhergestellt werden müssen, damit sie eine klimaökologische Ausgleichsfunktion für hitzebelastete Siedlungsbereiche erfüllen können.
Dies Flächen müssen vor Versiegelung, Bebauung oder Luftverschmutzungen gesichert werden.

Da sind wir, wenn man die Karte des LANUV genau studiert, schnell bei den für eine Bebauung vorgesehenen Flächen auf Grube Carl, aber auch so manche Fläche, die hier in der Stadt als Gewerbefläche diskutiert wird fällt in diese Kategorie.

Welche Frechener Partei hat einen konkreten Plan, wie mit den sicher kommenden Belastungen umgegangen werden sollen?

Welche Partei nimmt sich der Gesundheit und dem Wohlergehen der Frechener Bürgerinnen und Bürger angesichts des Klimawandels an?

Wer hat den Mut, eine klimapolitisch motivierte und dringend notwendig kommunale Kehrtwende zu fordern, eine Verdrängung des Autoverkehrs aus dem Stadtgebiet, um Platz für eine nicht automobile Mobilität und für eine Erhöhung des Grünanteils zu schaffen?

Ja, man müsste sich mit den lokalen Wirtschaftsinteressen anlegen. Wer unserer Parteien hätte denn hierzu den Mut?

Die Kommunalwahlen 2020 wären der geeignete Zeitpunkt zu dem alle Parteien mit Konzepten und Ideen, vor allem aber mit konkreten Umsetzungsplänen zum Schutz der Bevölkerung vor den Belastungen des Klimawandels an die Öffentlichkeit gehen müssten.

Leider müssen wir davon ausgehen, dass unsere lokalen Parteien noch nicht einmal ansatzweise auf die Herausforderungen des Klimawandels reagiert werden.