Freitag, 6. Februar 2015
Thema: Helfen
Auch in Frechen sind sie angekommen, die Flüchtlingen aus den vom Bürgerkrieg zerstörten Ländern des mittleren Ostens.

Der Frechener Integrationsrat hat sich des Themas angenommen und versucht, die Zivilgesellschaft dort zu aktivieren, wo staatliche oder kommunale Hilfestellungen nicht greifen. So hat die Erfahrung von Uli Lussem, SPD-Stadtverordneter und Mitglied des Integrationsrates, der sich persönlich um die Betreuung von Flüchtlingen kümmert, gezeigt, dass die Bedarfslagen der Flüchtlinge oft sehr unterschiedlich sind. Innerhalb der Strukturen staatlicher Flüchtlingshilfe können diese individuellen Probleme und Nöte nicht aufgefangen werden und die wohlwollende Spendenbereitschaft der lokalen Bevölkerung reicht leider nichtt aus, um alle Probleme zu lösen.
Vor diesem Hintergrund hat der Arbeitskreis „Willkommenskultur“ des Integrationsrates beschlossen, die Gründung eines Vereins für Flüchtlingshilfe zu unterstützen, mit dem Ziel, über diesen Verein Flüchtlingsfamilien zielgerichtet und konkret mit Sachspenden zu unterstützen.

Der Verein soll in den kommenden Wochen seine Arbeit aufnehmen.

Wir hoffen auf gutes Gelingen.




Thema: Helfen
(Eine Politische Erklärung des Integrationsrates)
Der Rat der Stadt Frechen hat in seiner Sitzung am 9. April 2013 einstimmig eine Erklärung gegen Rassismus und Diskriminierung verabschiedet. Damit haben alle Fraktionen eindrucksvoll erklärt: In Frechen gibt es keinen Platz für Rassismus. Wir erleben jetzt aber eine Zeit, in der es dringender denn je notwendig wird, diese Resolution mit Leben zu füllen.
Die Pegida-Demonstrationen vor allem in Dresden haben einerseits gezeigt, wie tief die Vorurteile gegenüber Menschen mit anderen ethnischen Wurzeln in unserer Gesellschaft verankert sind, andererseits machen aber auch die vielen Gegendemonstrationen Mut. Die große Mehrheit der Bevölkerung steht für ein tolerantes und buntes Miteinander mit allen Zuwanderern, egal welcher ethnischen Herkunft und Religion.
Durch die Mordanschläge von Paris und durch den täglichen Terror der Mörderbanden des sog. Islamischen Staates, Boko Haram oder Al Quaida wird die islamfeindliche Stimmung in Europa angeheizt. Auch in Anbetracht des islamistischen Hintergrundes, auf den sich die Terroristen gerne berufen, stellen wir fest: Terrorismus hat keine Nationalität und keine Religion. Der Anschlag auf die Redaktion der Zeitschrift Charlie Hebdo in Paris hat uns alle getroffen. Es war ein Anschlag auf unsere gemeinsamen demokratischen und kulturellen Werte, unabhängig davon, welcher Glaubensgemeinschaft wir angehören.
Nach dem Anschlag haben die Pegida-Organisatoren verkündet, ihre Aktivitäten in Nordrhein-Westfalen intensivieren zu wollen. Die bisherigen Kundgebungen in NRW hatten wenig Zulauf und wurden von großen Gegendemonstrationen begleitet. Wir rufen dazu auf, sich an den Gegendemonstrationen zu beteiligen und aktiv für Toleranz, Offenheit, Menschenwürde und Demokratie einzutreten.
In Frechen leben Menschen mit Migrationshintergrund aus ca.120 Nationen und unterschiedlichen Kulturkreisen friedvoll zusammen. Hier wollen wir ein Klima schaffen, das geprägt ist, vom gemeinsamen Dialog zwischen den Kulturen und Religionen, von Toleranz, gegenseitigem Vertrauen und Wertschätzung, und das frei ist von Vorurteilen jeder Art. Dies gilt insbesondere auch für die Asylbewerber/innen, die in unserer Stadt leben.
Wir wollen in Frechen eine Willkommenskultur schaffen, die diesen Namen auch verdient.
Mit verschiedenen Aktionen, Initiativen und Veranstaltungen hat der Integrationsrat bereits einen Beitrag dazu geleistet den hier lebenden ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern, sowie den Zugewanderten und Asylsuchenden den Zugang zur gesellschaftlichen Teilhabe zu erleichtern. Unser besonderes Augenmerk liegt derzeit bei den hier ankommenden Flüchtlingsfamilien. Hier gilt es, die Familien zunächst mit den notwendigen Gütern des täglichen Bedarfs zu versorgen.
Der Integrationsrat möchte sich auch an dieser Stelle ausdrücklich bedanken für die vielen Sach- und Geldspenden, die uns vor Weihnachten erreichten. Dadurch wurde die erste Not gelindert. Eine Willkommenskultur zu entwickeln und mit Leben zu füllen, ist die Aufgabe aller Frechener Bürger. Helfen Sie mit, damit Frechen für alle eine Heimat wird, in der kulturelle Vielfalt, Wertschätzung und Toleranz aktiv gelebt werden.