Freitag, 22. Januar 2016
Pressemitteilung

Am Mittwoch den 13.01.2016 traf sich die Bürgerinitiative Planungsstopp zu ihrer konstituierenden Sitzung. Im Verlauf einer regen Diskussion wurde der bisherige vorläufige Sprecher der Initiative, Oliver Bolt, in seiner Funktion bestätigt. Das Thema Planungsstopp wurde nochmals in allen seinen Facetten diskutiert, wobei, wie schon in der Auftaktveranstaltung deutlich wurde, die Initiative einen sehr differenzierten Ansatz verfolgt. In der Diskussion, fanden nachfolgende Punkte breite Zustimmung und wurden als Leitplanken für das weitere Vorgehen akzeptiert:

• Es existiert kein sinnvolles Verkehrskonzept für die Stadtteile Grube Carl und Benzelrath. Jede weitere Bebauung, erhöht das lokale Verkehrsaufkommen und belastet die Wohnbevölkerung über die Maßen.
• Die städtische Schulinfrastruktur ist nicht darauf eingerichtet, die bei großen Wohnbaumaßnahmen zu erwartende Anzahl an Schulkindern, angemessen zu versorgen.
• Im ersten Bauschritt (Baufeld 6) ist im Schwerpunkt eine hochpreisige Bebauung mit Ein- und Zweifamilienhäusern geplant. Frechen benötigt aber eine Verstärkung des Mietwohnungsbaus bzw. des Sozialwohnungsbaus.
• Der Klimawandel scheint nur mehr schwer aufzuhalten. Die Bundesregierung untersucht bereits die Verletzbarkeit des Landes durch den Klimawandel. Das Bundesumweltministerium spricht jetzt davon, dass Deutschland „klimasicher“ gemacht werden muss.
• Zum Schutz vor Hitzefolgen im Siedlungsbereich wird insbesondere auf den Schutz von bedeutsamen klimawirksamen Freiräumen/ Ausgleichsflächen hingewiesen. So sind bspw. die Ballungsräume des Rheintals zukünftig durch Hitzewellen besonders gefährdet.
• Für die Frechener Kernstadt sind die Flächen im Hangbereich des Ville-Osthangs von hoher Bedeutung für die Kaltluftbildung und den Kaltluftabfluss. Die Kaltluftströme tragen zur Durchlüftung der unterhalb liegenden, stärker von Luftschadstoffen belasteten Siedlungsteilen bei. Jede weitere Bebauung dieser Flächen verschlechtert die Durchlüftung der Frechener Kernstadt. Die Effekte des Klimawandels werden sich dadurch noch verstärken.
• Die Frechener Kernstadt verfügt nur über sehr wenige fußläufig erreichbare Naherholungsbereiche. Jede weitere Bebauung von bisher unbebauten Flächen reduziert die noch vorhandenen Naherholungsräume.

Die Bürgerinitiative fordert daher einen Planungsstopp, um Zeit zu gewinnen, ein stadtplanerisches Gesamtkonzept für Frechen zu formulieren. Im Sinne eines Gesamtkonzepts müssen die Aspekte Verkehr, sozialer Wohnungsbau, Stadtklima und Erholung unter Berücksichtigung der berechtigten Interessen der eingesessenen Bevölkerung, des Klimawandels und aller durch große Baumaßnahmen ausgelösten Kosten, gewichtet und berücksichtigt werden.

Die Initiative hat sich viel vorgenommen, um das Thema Planungsstopp einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Neben einer Internetpräsenz ist geplant, Unterschriften für den Planungsstopp zu sammeln und in den politischen Gremien, mit eigenen Anträgen aktiv zu werden.