Thema: Aktionsbuendnis
16. Oktober 14 | Autor: antoine favier | 0 Kommentare | Kommentieren
Das Aktionsbündnis für Gesamtschule in Frechen hat sich in einem Grundsatzpapier mit der Möglichkeit einer schnellen Gründung einer Gesamtschule auseinandergesetzt:
Gesamtschule in Frechen - Entscheidung jetzt fällen!
Mit diesem Grundsatzpapier zeigen wir einen Weg auf, wie die Gründung einer Gesamtschule in Frechen möglich wird. Ende des Jahres soll ein neuer Schulentwicklungsplan vorliegen, der die Weichen für eine Veränderung der Schullandschaft in Frechen stellen soll. Fest steht, das sich etwas verändern muss, nur was und in welcher Zeit, daran scheiden sich die Geister.
Seit 2012 leisten wir unseren Beitrag, um zum Wohle vieler Kinder und Familien eine sinnvolle Erweiterung der Schullandschaft in Frechen zu ermöglichen.
Dieses Papier ist ein Beitrag dazu, die Verantwortlichen zu einer klaren Stellungnahme zu veranlassen. Nach der Wahl ist vor der Wahl!
Frechen ist schulisch unterversorgt
Frechen hat bereits jetzt eine spürbare Unterversorgung im Bereich der weiterführenden Schulen. Dies resultiert einerseits aus dem moderaten, aber dauerhaften Bevölkerungswachstum der Stadt und andererseits aus der Tatsache, dass immer mehr Schülerinnen und Schüler darauf verzichten, weiterführende Schulen in Umlandgemeinden zu besuchen. Sind früher fast 30% eines Schülerjahrgangs ausgependelt, so hat sich dieser Wert innerhalb weniger Jahre auf unter 15% reduziert.
Die Ausbaupläne im Grundschulbereich belegen, dass der Druck auf die Grundschulen bereits heute gegeben ist. Entsprechend wird der Druck auf die weiterführenden Schulen in den kommenden Jahren steigen.
Schon heute fehlen an Gymnasium und Realschule Klassenräume. Bei etwa gleichbleibenden Anmeldezahlen sind an beiden Schulen in den nächsten Jahren Raumprobleme zu erwarten, die das Aufstellen neuer Container notwendig machen. Erschwert wird die Situation dadurch, dass immer weniger Eltern die Hauptschule als Schule ihrer Wahl begreifen. Zudem sind seit diesem Jahr förderbedürftige Kinder in den Regelschulen unterzubringen. Während der Realschule und dem Gymnasium Räume fehlen, stehen an der Hauptschule Klassenräume leer.Während die Realschule von einer Mensa träumt, ist die für 5 Millionen Euro erbaute Mensa der Hauptschule nicht ausgelastet.
Bereits 2012 hat die Komplanstudie diese Entwicklung vorgezeichnet. Die Studie schlug vor, die Realschule auf vier Züge zu verkleinern (aktuell: bis zu 6 Züge je Jahrgang) und eine Gesamtschule zu errichten. Die Gesamtschule soll den Druck auf Realschule und Gymnasium vermindern und gleichzeitig die nicht mehr zeitgemäße Hauptschule ablösen. Mit dieser Lösung, erklärte die Komplanstudie, wäre allen Frechener Schulen gedient.
Vor diesem Hintergrund vertritt das Aktionsbündnis folgende Standpunkte:
* Einzig eine große Gesamtschule (6 Züge) kann die Frechener Schulprobleme lösen.
* Vor dem Hintergrund der erreichten Schülerstärke der Realschule kommt eine Verlagerung der Schule nicht mehr in Frage.
* Die Gesamtschule benötigt einen Standort mit Perspektive (z.B. Hauptschulgelände Herbertskaul).
Eine Absage an den Realschulstandort bedeutet, dass die „kleine Lösung“, also die Schaffung einer 4-zügige Gesamtschule auf dem Realschulgelände um eine Kooperation von Gesamtschule und Gymnasium zu ermöglichen, nicht mehr realisierbar ist. Schon alleine aus organisatorischen Gründen verhindern lange Wege zwischen zwei Schulstandorten jede sinnvolle Kooperation.
Gesamtschule am Standort Herbertskaul
Aus unserer Sicht verbleibt als beste Lösung eine 6-zügige Gesamtschule am Standort Herbertskaul, also die Nutzung des bisherigen Hauptschulstandorts. Nur an diesem Standort ist die schnelle Gründung einer Gesamtschule unter Nutzung vorhandener Gebäude möglich. Auch die im Schulausschuss formulierte Vorgabe, dass eine Gesamtschule ab dem ersten Tag über eine Mensa verfügen müsse, wird mit diesem Vorgehen erfüllt.
Mit Gründung einer Gesamtschule (egal an welchem Ort in Frechen) ist das Ende der Hauptschule besiegelt. Diese wird auslaufen. Die Gesamtschule kann die dadurch frei werdenden Klassenräume sukzessive übernehmen. Die Stadt hat durch diese Doppel-Nutzung mehrere Jahre Zeit, einen Neubau mit den zusätzlichen Klassen- und Fachräumen, die nach spätestens 4 Jahren benötigt werden, zu errichten. Das Gelände ist hierfür groß genug.
Das Aktionsbündnis favorisiert daher die Lösung „Herberstkaul“, da sie kurzfristig zu einer deutlichen Entlastung von Realschule und Gymnasium führen wird. Die Kinder haben einen sofortigen Nutzen aus dieser Lösung! Andererseits dürften die Investitionskosten deutlich geringer ausfallen, als wenn auf dem Realschulgelände eine komplett neue Schule errichtet würde.
Sekundarschulen finden im Speckgürtel von Köln keine Akzeptanz
Nachdem die Erfahrungen in allen Kommunen im Kölner Speckgürtel nachdrücklich belegt haben, dass Sekundarschulen keine elterliche Akzeptanz finden, ist es aus Sicht des Aktionsbündnisses nicht mehr die Frage, ob Frechen eine Gesamtschule bekommt, sondern nur noch, wann die Gesamtschule kommt.
Der Rat muss jetzt entscheiden!
Ein erster Entwurf des Schulentwicklungsplanes (SEP)wird voraussichtlich bis zum Jahresende vorliegen. Eine Beschlussfassung zum weiteren Vorgehen wird daher erst 2015 erfolgen. Der im Schulentwicklungsplan beschriebene Prozess von Diskussion, Information und Elternbefragung vor einem Ratsbeschluss über eine Veränderung der Schullandschaft ist so angelegt, dass in Frechen frühestens 2018/19 mit der Einführung einer Gesamtschule gerechnet werden kann.
Aus Sicht des Aktionsbündnisses ist dies nicht zielführend. Das Aktionsbündnis fordert daher von den im Rat vertretenden Fraktionen, mittels eines kurzfristigen Ratsbeschlusses die Gründung einer Gesamtschule sofort auf den Weg zu bringen.
Ein Ratsbeschluss hat den Vorteil, dass er direkt und unmittelbar nach einer entsprechenden Entscheidung des Schulausschusses erfolgen kann. Damit bestünde bereits spätestens Mitte 2015 Klarheit darüber, wohin die Reise schulpolitisch gehen soll. Nach diesem Ratsbeschluss muss eine Elternbefragung mit einer dann klar strukturierten Fragestellung erfolgen. Hier wird abgefragt, ob sich die Eltern der Frechener Dritt- und Viertklässler vorstellen können, ihr Kind an einer neuen Gesamtschule in Frechen anzumelden. Ergibt sich hieraus eine ausreichende Nachfrage, so können die Anträge für das Genehmigungsverfahren fristgerecht den Oberen Schulbehörden zur Verfügung gestellt werden. Eine Eröffnung der Gesamtschule zum Schuljahr 2016/17 ist auf diesem Wege möglich.
Ein Ratsbeschluss hätte noch einen weiteren Vorteil: Er würde für alle Beteiligten Planungssicherheit schaffen.
Thema: Aktionsbuendnis
12. Dezember 12 | Autor: antoine favier | 0 Kommentare | Kommentieren
Es ist schon erstaunlich, da gibt es eine Partei, die SPD, die vor wenigen Wochen erst mehrheitlich beschlossen hat, dass Frechen eine Gesamtschule brauche und dies so schnell als möglich.
Und dann gibt es Wählervereinigungen (Soziales Bündnis Frechen und Jungen Alternativen), die sich dem "Aktionsbündnis für eine Gesamtschule" angeschlossen haben und damit bekunden, sich für die schnellstmögliche Einführung einer Gesamtschule einzusetzen.
Das klingt irgendwie eindeutig, oder?
Bis gestern konnte man das glauben – nach der gestrigen Ratssitzung jedoch weiß man, dass Eindeutigkeit in Frechen ein sehr dehnbarer Begriff ist.
Es begann in der Schulausschussitzung vom 20 November 2012 als der Schuldezernent aus einem Schulentwicklungsplan eine „Machbarkeitstudie“ machte. Die Folge: eine sofortige Entscheidung für eine Gesamtschule ist nicht möglich. Ohne Schulentwicklungsplan keine Entscheidungsgrundlage. Aus Sicht der Verwaltung und der großen Mehrheit in der Frechener Politik eine praktische Entscheidung, da man vor den notwendigen Investitionen in die Frechener Schullandschaft zurückschreckt:
SPD, SBF und JA gingen in die Sitzungen mit der eindeutigen Ansage, schnellstmöglich eine Gesamtschule zu wollen – am Ende der Schulausschusssitzung war man wohl der Meinung, eine Entscheidung frühestens in 2 Jahren zu treffen, sei immer noch früh genug. Man hat auch eine Festlegung auf die Gesamtschule innerhalb des Gremiums fein vermieden. Genau so beschreibt der Schuldezernent die Situation.
Aber: das alles ist nicht mehr wirklich relevant: die Haushaltslage entscheidet über die Machbarkeit und erst wenn eine haushalterische Machbarkeit dargestellt wird, wird ein Termin festgelegt an dem man von Neuem beginnt.
Wann, das steht in den Sternen, aber das entscheidet, vermutlich ganz autonom, der Verwaltungsvorstand.
In der gestrigen Ratssitzung wurde in Kenntnis dieser Ausführungen des Schuldezernenten mit einer klaren Mehrheit (CDU, SPD, FDP, Perspektive, SBF und JA) von 39 Stimmen gegen eine von den Grünen beantragte Sondersitzung des Schulausschusses gestimmt, in dem diese Aspekte vertiefend diskutiert werden sollten. Einzig die Grünen stehen noch zur Gesamtschule und damit zum dokumentierten Willen der Eltern der Grundschulkinder.
Da allen Fraktionen die hier zitierten Ausführungen des Schuldezernenten vorlagen, ist davon auszugehen, dass diese Selbstentmachtung der Politik von allen KommunalpolitikerInnen, die gegen den Antrag der Grünen gestimmt haben, mitgetragen wird.
Das Aktionsbündnis kann inzwischen belegen, dass es unter den Eltern der Grundschulkinder in allen Jahrgängen ein ausreichendes Interesse für die Gründung einer Gesamtschule gibt. Eine entsprechende, von der Stadt offiziell ausgeführte Elternbefragung würde dieses Ergebnis mit Sicherheit deutlich bestätigen.
Aber, der Schuldezernent hat in seiner Mail an die Bezirksregierung dafür die richtigen Worte gefunden:
Die Mitsprache der Betroffenen entspricht nicht dem Demokratieverständnis der Frechner Politik. Man entscheidet gerne über deren Köpfe hinweg. So auch in diesem Falle. Man hat ja von CDU, FDP und auch der Perspektive nicht viel mehr erwartet. Dass aber „die Teile des Rates“, die die „Gründung einer Gesamtschule“ anstreben, Verrat üben an ihren eigenen Beschlüssen und dies noch nicht einmal als solchen wahrnehmen, das spricht schon für eine ziemlich verzerrte Wahrnehmung der Wirklichkeit.
Vermutlich muss dem Prozess der Selbsterkenntnis nachgeholfen werden. 2014 sind Kommunalwahlen.
Ein Postscriptum sei mir erlaubt:
Das Aktionsbündnis hatte die Chupze, bei der Bezirksregierung nachzufragen, ob die sogenannte „Machbarkeitsstudie“ nicht doch die Qualität eines Schulentwicklungsplanes habe.
Diese Anfrage aber wurde von der CDU-Fraktionsvorsitzenden Frau Susanne Stupp, die für 2015 plant, sich zur Bürgermeisterin wählen zu lassen, im Rat als ein „Anschwärzen“ der Stadt bei der Bezirksregierung bezeichnet.
So, so, wenn Bürger und Bürgerinnen sich mit einer Anfrage an übergeordnete Behörden wenden, so wird dies in Frechen als „Anschwärzen“ wahrgenommen.
War es nicht schön früher, Frau Stupp, als man noch in Preußen lebte und sich der Bürger nur in geduckter Haltung der Obirgkeit näherte?
Das Lied vom Kompromiß
Kurt Tucholsky (1919)
Manche tanzen manchmal wohl ein Tänzchen
immer um den heißen Brei herum,
kleine Schweine mit dem Ringelschwänzchen,
Bullen mit erschrecklichem Gebrumm.
Freundlich schaun die Schwarzen und die Roten,
die sich früher feindlich oft bedrohten.
Jeder wartet, wer zuerst es wagt,
bis der eine zu dem andern sagt:
(Volles Orchester)
»Schließen wir nen kleinen Kompromiß!
Davon hat man keine Kümmernis.
Einerseits – und andrerseits –
so ein Ding hat manchen Reiz ...
Sein Erfolg in Frechen ist gewiß:
Schließen wir nen kleinen Kompromiß!«
…
Und durch Frechen geht ein tiefer Riß.
Dafür gibt es keinen Kompromiß!
Und dann gibt es Wählervereinigungen (Soziales Bündnis Frechen und Jungen Alternativen), die sich dem "Aktionsbündnis für eine Gesamtschule" angeschlossen haben und damit bekunden, sich für die schnellstmögliche Einführung einer Gesamtschule einzusetzen.
Das klingt irgendwie eindeutig, oder?
Bis gestern konnte man das glauben – nach der gestrigen Ratssitzung jedoch weiß man, dass Eindeutigkeit in Frechen ein sehr dehnbarer Begriff ist.
Es begann in der Schulausschussitzung vom 20 November 2012 als der Schuldezernent aus einem Schulentwicklungsplan eine „Machbarkeitstudie“ machte. Die Folge: eine sofortige Entscheidung für eine Gesamtschule ist nicht möglich. Ohne Schulentwicklungsplan keine Entscheidungsgrundlage. Aus Sicht der Verwaltung und der großen Mehrheit in der Frechener Politik eine praktische Entscheidung, da man vor den notwendigen Investitionen in die Frechener Schullandschaft zurückschreckt:
Teile des Rates sowie das Aktionsbündnis streben die Gründung einer Gesamtschule an. Aber: Eine erste Schätzung der Folgen hat ergeben, dass mehr als 30 Mio. EUR erforderlich sein werden, um vorhandene Schulen zu sanieren bzw. zu erweitern. Angesichts notwendiger Investitionen insb. im U3-Ausbau ist das nach übereinstimmender Auffassung im Verwaltungsvorstand derzeit (!) nicht darstellbar.So schrieb es der Schuldezernent der Bezirksregierung. Und die Frechener Politik beugt sich der „übereinstimmenden Auffassung“ des Verwaltungsvorstandes. Genau so stellt man sich ja Politik auch vor. Die PolitikerInnen gehen mit einer eigenen Meinung in eine Sitzung und kommen mit der Meinung der Verwaltung wieder raus.
SPD, SBF und JA gingen in die Sitzungen mit der eindeutigen Ansage, schnellstmöglich eine Gesamtschule zu wollen – am Ende der Schulausschusssitzung war man wohl der Meinung, eine Entscheidung frühestens in 2 Jahren zu treffen, sei immer noch früh genug. Man hat auch eine Festlegung auf die Gesamtschule innerhalb des Gremiums fein vermieden. Genau so beschreibt der Schuldezernent die Situation.
Dem SchulA habe ich zusätzlich empfohlen, nach Klärung des Zeitpunktes der Machbarkeit den anlassbezogenen SEP in Auftrag zu geben, den Entwurf vorzuberaten, ggfls. Varianten auszuschließen und auf dieser Grundlage dann eine Elternbefragung zur Bedürfnisfeststellung durchzuführen. Deren Ergebnis kann dann in den SEP-Entwurf einfließen, der dann vom Rat beschlossen wird.Also: es gibt aktuell keinen Termin für die Machbarkeit einer Gesamtschule. Es gibt noch nicht einmal einen fixierten Zeitpunkt, an dem entschieden werden kann, wann denn eine Gesamtschule machbar sein könnte. Und an Stelle der Gesamtschule wird wieder von Varianten gesprochen, die man ausschließt oder auch nicht. Mit anderen Worten: es hätte des Komplangutachtens nicht bedurft, in dem formuliert wurde, dass einzig die Gesamtschule die Probleme der Frechener Schulandschaft lösen könne. Der Schulauschuss hat im Verständnis des Schuldezernenten die Uhren wieder auf Null gestellt.
Der jüngste Beschluss des SchA zu Erarbeitung eines SEP kann verwaltungsseitig zur Abfrage von Angeboten genutzt werden. Eine Beauftragung setzt aber voraus, dass das Zeitfenster bestimmt wird, ab dem der Gutachter die 5 Jahre zum Nachweis der Nachhaltigkeit berechnet. Das wurde noch nicht bestimmt.
Aber: das alles ist nicht mehr wirklich relevant: die Haushaltslage entscheidet über die Machbarkeit und erst wenn eine haushalterische Machbarkeit dargestellt wird, wird ein Termin festgelegt an dem man von Neuem beginnt.
Wann, das steht in den Sternen, aber das entscheidet, vermutlich ganz autonom, der Verwaltungsvorstand.
In der gestrigen Ratssitzung wurde in Kenntnis dieser Ausführungen des Schuldezernenten mit einer klaren Mehrheit (CDU, SPD, FDP, Perspektive, SBF und JA) von 39 Stimmen gegen eine von den Grünen beantragte Sondersitzung des Schulausschusses gestimmt, in dem diese Aspekte vertiefend diskutiert werden sollten. Einzig die Grünen stehen noch zur Gesamtschule und damit zum dokumentierten Willen der Eltern der Grundschulkinder.
Da allen Fraktionen die hier zitierten Ausführungen des Schuldezernenten vorlagen, ist davon auszugehen, dass diese Selbstentmachtung der Politik von allen KommunalpolitikerInnen, die gegen den Antrag der Grünen gestimmt haben, mitgetragen wird.
Das Aktionsbündnis kann inzwischen belegen, dass es unter den Eltern der Grundschulkinder in allen Jahrgängen ein ausreichendes Interesse für die Gründung einer Gesamtschule gibt. Eine entsprechende, von der Stadt offiziell ausgeführte Elternbefragung würde dieses Ergebnis mit Sicherheit deutlich bestätigen.
Aber, der Schuldezernent hat in seiner Mail an die Bezirksregierung dafür die richtigen Worte gefunden:
Und da kommt die Krux zur Elternbefragung!Eine Elternbefragung ist eine „Crux“, da man den Willen der Eltern zur Kenntnis nehmen und möglicherweise darauf reagieren müsste. Wenn doch die Betroffenen bloss untertänig zur Kenntnis nehmen würden, dass unsere Frechener Obrigkeit genau weiß, was für das einfache Volk am besten ist.
Die Mitsprache der Betroffenen entspricht nicht dem Demokratieverständnis der Frechner Politik. Man entscheidet gerne über deren Köpfe hinweg. So auch in diesem Falle. Man hat ja von CDU, FDP und auch der Perspektive nicht viel mehr erwartet. Dass aber „die Teile des Rates“, die die „Gründung einer Gesamtschule“ anstreben, Verrat üben an ihren eigenen Beschlüssen und dies noch nicht einmal als solchen wahrnehmen, das spricht schon für eine ziemlich verzerrte Wahrnehmung der Wirklichkeit.
Vermutlich muss dem Prozess der Selbsterkenntnis nachgeholfen werden. 2014 sind Kommunalwahlen.
Ein Postscriptum sei mir erlaubt:
Das Aktionsbündnis hatte die Chupze, bei der Bezirksregierung nachzufragen, ob die sogenannte „Machbarkeitsstudie“ nicht doch die Qualität eines Schulentwicklungsplanes habe.
"Die mir übersandten Unterlagen reichen zunächst als Schulentwicklungsplanung ausschrieb die Bezirksregierung zurück. Auf Nachfrage der Frechener Stadtverwaltung erschrak sie dann aber doch über ihre sehr positive Antwort und ruderte wie wild zurück.
Diese Anfrage aber wurde von der CDU-Fraktionsvorsitzenden Frau Susanne Stupp, die für 2015 plant, sich zur Bürgermeisterin wählen zu lassen, im Rat als ein „Anschwärzen“ der Stadt bei der Bezirksregierung bezeichnet.
So, so, wenn Bürger und Bürgerinnen sich mit einer Anfrage an übergeordnete Behörden wenden, so wird dies in Frechen als „Anschwärzen“ wahrgenommen.
War es nicht schön früher, Frau Stupp, als man noch in Preußen lebte und sich der Bürger nur in geduckter Haltung der Obirgkeit näherte?
immer um den heißen Brei herum,
kleine Schweine mit dem Ringelschwänzchen,
Bullen mit erschrecklichem Gebrumm.
Freundlich schaun die Schwarzen und die Roten,
die sich früher feindlich oft bedrohten.
Jeder wartet, wer zuerst es wagt,
bis der eine zu dem andern sagt:
(Volles Orchester)
»Schließen wir nen kleinen Kompromiß!
Davon hat man keine Kümmernis.
Einerseits – und andrerseits –
so ein Ding hat manchen Reiz ...
Sein Erfolg in Frechen ist gewiß:
Schließen wir nen kleinen Kompromiß!«
…
Und durch Frechen geht ein tiefer Riß.
Dafür gibt es keinen Kompromiß!
Thema: Aktionsbuendnis
30. Oktober 12 | Autor: antoine favier | 0 Kommentare | Kommentieren
Das Thema Gesamtschule verbindet. Vor einem Jahr legten SPD und CDU gemeinsam den Grundstein für dieses Bündnis, indem sie die Stadtverwaltung beauftragten, die Effekte des sogenannten „Schulfriedens NRW“ auf lokaler Ebene auszuloten.
Diese Initiative der großen Koalition fand ihren Ausdruck in ziemlich gleichlautenden Anträgen der beiden Fraktionen, die implizit durchscheinen ließen, dass die beiden Großen eine Sekundarschule wünschten. Die Tatsache, dass neben den Schulpolitikerinnen der beiden Fraktionen es auch noch Kinder und Eltern gibt, die da ein gewichtiges Wort mitreden wollten, das hatten die beiden Fraktionen in ihrem frechentypischen patriarchalen Politikverständnis nicht im Kalkül.
So bedurfte es einer Unterschriftensammlung engagierter Eltern für eine Gesamtschule (und damit impizit gegen eine Sekundarschule) und einiger Anträge aus den Schulpflegschaften der Grundschulen, um eine Vorentscheidung ganz ohne Beteiligung der Eltern zu verhindern. (Eine kurze Erläuterung, warum eine Sekundarschule keine Lösung darstellt, findet sich im Kölner Stadtanzeiger v. 31.10.2012 für entsprechende Planungen in Köln.)
Eine Aktualisierung des Frechener Schulentwicklungsplans, der den weiteren Beratungen vorgeschaltet worden war, kam zu einer eindeutigen Empfehlung. Er stellte fest, dass der Wunsch nach einem hochwertigen Schulabschluss zu einer Verstärkung der Schülerströme hin zum Gymnasium führen wird, während gleichzeitig die Hauptschule wegen akuten SchülerInnenmangels auf Sicht wohl abgewickelt werden muss.
Die von den Parteien der großen Koalition angedachte Sekundarschule löst jedoch nur das Hauptschulproblem. Die Raumnot des Gymnasiums wird dadurch nicht kleiner.
Beide Probleme lassen sich gleichzeitig nur mit einer Gesamtschule lösen, die alle Kinder aufnehme und entsprechend der jeweiligen Möglichkeiten die Kinder zu einem Schulabschluss führe und zwar ohne Schulwechsel und das bis zum Abitur.
Da Frechen dann über zwei Schulen mit einer gymnasialen Oberstufe verfüge, werden sich die OberstufenschülerInnen auf zwei Schulen verteilen und der Raumdruck auf das Frechener Gymnasium wird abnehmen.
Das Gutachten erklärte die Gesamtschule zur besten Lösung für Frechen!
Zwischenzeitlich haben zwei weitere Informationsveranstaltungen stattgefunden bei denen der Schulauschuss und interessierte Eltern sich einerseits über die Modelle Gesamtschule und Sekundarschule informieren konnten, andererseits die Frechener weiterführenden Schulen (unter Ausschluss der Förderschulen, sind diese nicht weiterführend?) ihre pädagogischen Konzepte vorstellen konnten.
Nachdem nun aber fast ein halbes Jahr mit Informationsveranstaltungen ins Land gegangen ist und sich an den gesellschaftlichen Grundstrukturen immer noch nichts verändert hat:
Aus diesem Grund haben Eltern, die eine Gesamtschule für eine substantielle Verbesserung des Schulstandorts Frechen halten, sich auf die Suche nach Unterstützung im politischen Raum gemacht.
Folgende Parteien / Fraktionen / Organisationen unterstützen aktuell den Wunsch nach einer Gesamtschule:
(Wir haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass die Mitarbeit von Herrn Lussem stilbildend für die Frechener SPD wird, die sich ja 2009 in ihrem kommunalpolitischen Programm für eine Gesamtschule ausgesprochen hatte.)
Diese Initiative der großen Koalition fand ihren Ausdruck in ziemlich gleichlautenden Anträgen der beiden Fraktionen, die implizit durchscheinen ließen, dass die beiden Großen eine Sekundarschule wünschten. Die Tatsache, dass neben den Schulpolitikerinnen der beiden Fraktionen es auch noch Kinder und Eltern gibt, die da ein gewichtiges Wort mitreden wollten, das hatten die beiden Fraktionen in ihrem frechentypischen patriarchalen Politikverständnis nicht im Kalkül.
So bedurfte es einer Unterschriftensammlung engagierter Eltern für eine Gesamtschule (und damit impizit gegen eine Sekundarschule) und einiger Anträge aus den Schulpflegschaften der Grundschulen, um eine Vorentscheidung ganz ohne Beteiligung der Eltern zu verhindern. (Eine kurze Erläuterung, warum eine Sekundarschule keine Lösung darstellt, findet sich im Kölner Stadtanzeiger v. 31.10.2012 für entsprechende Planungen in Köln.)
Eine Aktualisierung des Frechener Schulentwicklungsplans, der den weiteren Beratungen vorgeschaltet worden war, kam zu einer eindeutigen Empfehlung. Er stellte fest, dass der Wunsch nach einem hochwertigen Schulabschluss zu einer Verstärkung der Schülerströme hin zum Gymnasium führen wird, während gleichzeitig die Hauptschule wegen akuten SchülerInnenmangels auf Sicht wohl abgewickelt werden muss.
Die von den Parteien der großen Koalition angedachte Sekundarschule löst jedoch nur das Hauptschulproblem. Die Raumnot des Gymnasiums wird dadurch nicht kleiner.
Beide Probleme lassen sich gleichzeitig nur mit einer Gesamtschule lösen, die alle Kinder aufnehme und entsprechend der jeweiligen Möglichkeiten die Kinder zu einem Schulabschluss führe und zwar ohne Schulwechsel und das bis zum Abitur.
Da Frechen dann über zwei Schulen mit einer gymnasialen Oberstufe verfüge, werden sich die OberstufenschülerInnen auf zwei Schulen verteilen und der Raumdruck auf das Frechener Gymnasium wird abnehmen.
Das Gutachten erklärte die Gesamtschule zur besten Lösung für Frechen!
Zwischenzeitlich haben zwei weitere Informationsveranstaltungen stattgefunden bei denen der Schulauschuss und interessierte Eltern sich einerseits über die Modelle Gesamtschule und Sekundarschule informieren konnten, andererseits die Frechener weiterführenden Schulen (unter Ausschluss der Förderschulen, sind diese nicht weiterführend?) ihre pädagogischen Konzepte vorstellen konnten.
Nachdem nun aber fast ein halbes Jahr mit Informationsveranstaltungen ins Land gegangen ist und sich an den gesellschaftlichen Grundstrukturen immer noch nichts verändert hat:
- Eltern träumen immer noch von einem qualifizierten Schulabschluss für ihre Kinder,
- Eltern wollen, wenn irgend möglich, ihr Kind immer noch nicht auf der Hauptschule sehen,
- Viele Eltern wollen für ihre Kinder die Option, das Abitur in neun Schullahren zu erwerben, anstatt in 8 wie am Frechener Gymnasium,
- Viele Eltern wollen ihren Kindern ein längeres gemeinsames Lernen ermöglichen,
- Viele Eltern wollen nicht schon in der vierten Grundschulklasse entscheiden müssen, welcher Abschluss für ihre Kinder der richtige sein wird. Im derzeitigen Trennschulsystem prägt aber die Entscheidung zum Ende der vierten Klasse den zukünftigen Weg. Die Durchlässigkeit zwischen den Schulen wird, vorsichtig formuliert, gerne behauptet, die Hürden sind aber extrem hoch .
Aus diesem Grund haben Eltern, die eine Gesamtschule für eine substantielle Verbesserung des Schulstandorts Frechen halten, sich auf die Suche nach Unterstützung im politischen Raum gemacht.
Folgende Parteien / Fraktionen / Organisationen unterstützen aktuell den Wunsch nach einer Gesamtschule:
- SJD-Die Falken Rhein-Erft-Kreis
- Bündnis 90/Die Grünen OV Frechen
- Junge Alternativen (JA!)
- Fraktion Soziales Bündnis Frechen
- Die Linke SV Frechen
- Arbeitsgemeinschaft der Schulpflegschaften der Grundschulen
- BI Grube Carl
(Wir haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass die Mitarbeit von Herrn Lussem stilbildend für die Frechener SPD wird, die sich ja 2009 in ihrem kommunalpolitischen Programm für eine Gesamtschule ausgesprochen hatte.)
Thema: Aktionsbuendnis
24. Oktober 12 | Autor: antoine favier | 0 Kommentare | Kommentieren
Liebe Eltern,
Sie fragen sich vielleicht, auf welcher weiterführenden Schule Ihr Kind gut zurechtkommen wird und wo es die besten Bildungschancen hat. Ihr Kind sollte so lange wie möglich die Chance haben, einen optimalen Bildungsabschluss zu erreichen. Die Frechener Schullandschaft bietet dazu derzeit nicht alle Möglichkeiten. Rund ein Viertel aller Frechener Schülerinnen und Schüler, die weiterführende Schulen besuchen, pendelt an Pulheimer und Kölner Gymnasien oder an Gesamtschulen im Umland. Das Frechener Gymnasium muss trotzdem mit weiter steigenden Anmeldezahlen rechnen – das Raumangebot an der Schule ist dafür unzureichend. Im aktuellen Schulentwicklungsplan wird von den Gutachtern empfohlen, die Hauptschule zu schließen, die Realschule zu verkleinern und eine Gesamtschule einzurichten. Dieser Forderung möchten wir mir dieser Unterschriftenaktion Nachdruck verleihen.
Gute Argumente für eine Gesamtschule in Frechen
Es gibt viele gute Argumente für die Einrichtung einer Gesamtschule.
Längeres gemeinsames Lernen
Die Kinder lernen bis zum 10. Schuljahr gemeinsam. Alle Kinder werden mitgenommen, es gibt kein Sitzenbleiben. Die individuelle Förderung wird ernst genommen. Alle Abschlüsse stehen den Schülerinnen und Schülern lange offen, die endgültige Entscheidung für den Berufsbeginn oder eine weitere schulische Orientierung fällt erst im 10.Schuljahr.
Inklusion
Alle Schülerinnen und Schüler, behinderte und nicht behinderte Kinder, lernen möglichst lange zusammen im gemeinsamen Unterricht.
Alle Abschlüsse möglich
Alle Abschlüsse bis zum Abitur können in der Schule erreicht werden, Hauptschulabschluss, Realschulabschluss, Fachabitur, Allgemeine Hochschulreife.
G 9 statt G 8
Bis zum Abitur haben die Kinder auf der Gesamtschule wieder neun Jahre Zeit (G9). Auf dem Frechener Gymnasium müssen die Schülerinnen und Schüler denselben Stoff in acht Jahren (G8) bewältigen.
Durchlässigkeit von unten nach oben
In Gesamtschulen erreichen weit mehr Schülerinnen und Schüler höhere Bildungsabschlüsse als im dreigliedrigen Schulsystem. Qualifizierte Berufswahlorientierung hat genauso ihren Platz wie die Studienvorbereitung.
Koordination und Information: SJD-Die Falken Rhein-Erft-Kreis (Michelle Schmitz) - Dr.-Tusch-Straße 4 - 50226 Frechen - Tel.: 02234/56095 - E-Mail: falkenerftkreis@t-online.de
Aufruf als Flugblatt
Unterschriftenliste