Thema: Lindenschule
16. November 15 | Autor: antoine favier | 0 Kommentare | Kommentieren
Köln ist eine Autostadt, war heute im KStA zu lesen. Dabei, das ist kein Kölner Problem, hier in Frechen haben wir es auch. Und ab dem kommenden Schuljahr wird es wohl in Frechens Westen noch schlimmer werden.
Dann nämlich soll die Lindenschule abgerissen werden und die über 200 Schulkinder sollen die Interimsschule in den Räumlichkeiten der ehemaligen Anne-Frank-Schule an der Burgstraße besuchen.
Offen ist nur noch, wie diese über 200 Kinder aus dem Grundschulbezirk der Lindenschule, der im Süden an der Dürener Straße beginnt und im Norden bis in die Mau-Mau-Siedlung hineinreicht, zur neuen Schule kommen werden. Immerhin 11 Kinder haben Anspruch auf ein von der Stadt finanziertes Busticket, da deren einfacher Schulweg länger als 2 Kilometer ist. Bei so langen Schulwegen ist die Stadt verpflichtet, ein Busticket zu finanzieren.
Die Schulpflegschaft hat für eine Busverbindung für alle Kinder plädiert, währenddessen die Verwaltung von Beginn an der Meinung war, dass dies für die Stadt zu teuer sei und die Kinder laufen sollen. Man hatte sich zwischenzeitlich auf eine Elternbefragung und eine Anfrage bei der Polizei über die Gefährlichkeit des Schulweges geeinigt, deren Ergebnisse aber weiterhin interpretationswürdig sind.
So schreibt die Polizei, dass der Weg, den die Kinder nehmen müssten im letzten 3-Jahreszeitraum von der „derzeitigen Unfalllage als unauffällig zu bezeichnen sei.“
Wer will dieser Aussage widersprechen. Es handelt sich ja bis heute eben nicht um einen typischen Schulweg. Und wenn dort nur wenige Kinder unterwegs sind, so kann da natürlich auch nicht viel passieren. Das ist trivial, aber wahr.
Des Weiteren erklärt die Stadtverwaltung, dass bisher rund 68% aller Kinder den Schulweg zu Fuß bestritten hätten und dass nach einem Umzug rund 40% der Eltern wünschen, dass ihre Kinder den Weg zur Interimsschule weiterhin zu Fuß bewältigen. Zudem hätten nur 35% der Eltern erklärt, ihr Kind zukünftig mit dem Auto zur Schule zu bringen. Das seien nur 5% mehr als bisher schon.
So kann man die Ergebnisse der Befragung lesen. Es wäre dann aber spannend, zu wissen, wie die 17% der Kinder zur Schule kommen, deren Eltern für ihre Kinder die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel geplant haben. Sollten diese sich alle fürs Auto entscheiden, weil der Schulbus nicht kommt, dann sind wir schon bei 53% Autokindern. Also 22 % mehr als bisher.
Und hier setzt den auch die Kritik an: von einer Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel rät die REVG ausdrücklich ab:
Ein kurzes Gespräch mit einer Mutter, deren Tochter einen Anspruch auf ein von der Stadt finanziertes Busticket hat, über den zukünftigen Schulweg, nahm einen zu erwartenden Verlauf. Der Hinweis, dass die Tochter ja dann mit dem 968er fahren müsse wurde erwidert mit der Aussage: „Der Bus ist doch jetzt schon voll … dann fahre ich mein Kind mit dem Auto.“
Dies gilt für alle Kinder die von der Grube Carl aus bisher zur Lindenschule laufen. Starttermin der Kinder ist aktuell so gegen 7:30 Uhr. Dann laufen sie, halt so wie Kinder zur Schule laufen, 20 bis 25 Minuten den Berg runter und sind gegen 7:50 / 7:55 Uhr auf dem Schulhof.
Der Schulweg zur Interimsschule ist doppelt so lange. Statt mit 20 Minuten Schulweg muss mit mindestens 40 Minuten kalkuliert werden. Dank verschiedener Ampeln die zu queren sind, ist das eine schon knappe Kalkulation. Das würde aber bedeuten, dass die Kinder spätestens 10 Minuten nach 7 Uhr loslaufen müssen, um pünktlich an der neuen Schule anzukommen. Das heißt auch: mindestens 20 Minuten früher aufstehen.
Wer Grundschulkinder zu Hause hat, der weiß, was 20 Minuten früheres Aufstehen bedeutet. Sind bisher fast alle Kinder aus Grube Carl gelaufen, so wird sich das nun ganz schnell reduzieren. Vermutlich auf einen Wert nahe Null. Es handelt sich um ein sich selbst verstärkendes System. Je weniger Kinder laufen, desto mehr Eltern steigen auf’s Auto um, dann laufen noch weniger Kinder, weswegen weitere Eltern auf’s Auto umsteigen … und die Erstklässler werden den „Zumutungen“ des Laufens erst gar nicht ausgesetzt werden.
Und wer das Urteil der städtischen Straßenverkehrsbehörde liest, der fühlt sich in seiner Einschätzung, dass der Schulweg nicht ohne Gefahren ist, bestätigt.
Die Lebensrealitäten werden sich solchen Lösungen dummerweise widersetzen. Jetzt bereits besuchen rund 80% der Erst- und Zweitklässler den offenen Ganztag. Vermutlich nicht, weil die Eltern sich gerne kinderfreie Nachmittage verschaffen wollen, sondern weil sie arbeiten gehen oder genauer: mit dem Auto zur Arbeit fahren. Da fehlt die Zeit um Schülerlotse zu spielen oder einen Walkingbus zu organisieren.
Da werden die Kinder, weil es einfacher ist und weil es bequemer ist und weil die Kinder dann doch noch etwas länger werden schlafen können, mit dem Auto zur Schule gebracht.
Jede Wette.
Entgegen den Annahmen der Stadtverwaltung werden vermutlich bestenfalls ein Drittel der Kinder zu Fuß kommen. Der Rest aber wird vom Elterntaxi gebracht werden.
Weil die Eltern nicht bereit sind, ordentlich für die Bereitstellung eines Schulbusses zu löhnen und weil die Haushaltssituation angespannt ist, „empfiehlt die Verwaltung, keine freiwilligen Kosten zu übernehmen.“
So ist es, wenn man auf Basis falscher Prämissen und unter Ausschaltung des gesunden Menschenverstands Entscheidungen trifft, aber, den Dank des Kämmerers wird sich die Jamaikakoalition im Schulausschuss, wenn sie am 25. November 2015 dem Vorschlag der Verwaltung gefolgt sein wird, wohl verdient haben.
Dann nämlich soll die Lindenschule abgerissen werden und die über 200 Schulkinder sollen die Interimsschule in den Räumlichkeiten der ehemaligen Anne-Frank-Schule an der Burgstraße besuchen.
Offen ist nur noch, wie diese über 200 Kinder aus dem Grundschulbezirk der Lindenschule, der im Süden an der Dürener Straße beginnt und im Norden bis in die Mau-Mau-Siedlung hineinreicht, zur neuen Schule kommen werden. Immerhin 11 Kinder haben Anspruch auf ein von der Stadt finanziertes Busticket, da deren einfacher Schulweg länger als 2 Kilometer ist. Bei so langen Schulwegen ist die Stadt verpflichtet, ein Busticket zu finanzieren.
Die Schulpflegschaft hat für eine Busverbindung für alle Kinder plädiert, währenddessen die Verwaltung von Beginn an der Meinung war, dass dies für die Stadt zu teuer sei und die Kinder laufen sollen. Man hatte sich zwischenzeitlich auf eine Elternbefragung und eine Anfrage bei der Polizei über die Gefährlichkeit des Schulweges geeinigt, deren Ergebnisse aber weiterhin interpretationswürdig sind.
So schreibt die Polizei, dass der Weg, den die Kinder nehmen müssten im letzten 3-Jahreszeitraum von der „derzeitigen Unfalllage als unauffällig zu bezeichnen sei.“
Wer will dieser Aussage widersprechen. Es handelt sich ja bis heute eben nicht um einen typischen Schulweg. Und wenn dort nur wenige Kinder unterwegs sind, so kann da natürlich auch nicht viel passieren. Das ist trivial, aber wahr.
Des Weiteren erklärt die Stadtverwaltung, dass bisher rund 68% aller Kinder den Schulweg zu Fuß bestritten hätten und dass nach einem Umzug rund 40% der Eltern wünschen, dass ihre Kinder den Weg zur Interimsschule weiterhin zu Fuß bewältigen. Zudem hätten nur 35% der Eltern erklärt, ihr Kind zukünftig mit dem Auto zur Schule zu bringen. Das seien nur 5% mehr als bisher schon.
So kann man die Ergebnisse der Befragung lesen. Es wäre dann aber spannend, zu wissen, wie die 17% der Kinder zur Schule kommen, deren Eltern für ihre Kinder die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel geplant haben. Sollten diese sich alle fürs Auto entscheiden, weil der Schulbus nicht kommt, dann sind wir schon bei 53% Autokindern. Also 22 % mehr als bisher.
Und hier setzt den auch die Kritik an: von einer Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel rät die REVG ausdrücklich ab:
“Von Fahrten mit dem regulären Linienverkehr rät die REVG ausdrücklich ab, da die Linie 968 sehr stark durch Schüler/innen der weiterführenden Schulen frequentiert ist und erfahrungsgemäß Kinder der Grundschulen nur schwer zurecht kommen würden.“Oder knapp formuliert: die Busse der Linie 968 sind heute schon rappelvoll. Da passt kein Grundschulkind mehr rein.
Ein kurzes Gespräch mit einer Mutter, deren Tochter einen Anspruch auf ein von der Stadt finanziertes Busticket hat, über den zukünftigen Schulweg, nahm einen zu erwartenden Verlauf. Der Hinweis, dass die Tochter ja dann mit dem 968er fahren müsse wurde erwidert mit der Aussage: „Der Bus ist doch jetzt schon voll … dann fahre ich mein Kind mit dem Auto.“
Dies gilt für alle Kinder die von der Grube Carl aus bisher zur Lindenschule laufen. Starttermin der Kinder ist aktuell so gegen 7:30 Uhr. Dann laufen sie, halt so wie Kinder zur Schule laufen, 20 bis 25 Minuten den Berg runter und sind gegen 7:50 / 7:55 Uhr auf dem Schulhof.
Der Schulweg zur Interimsschule ist doppelt so lange. Statt mit 20 Minuten Schulweg muss mit mindestens 40 Minuten kalkuliert werden. Dank verschiedener Ampeln die zu queren sind, ist das eine schon knappe Kalkulation. Das würde aber bedeuten, dass die Kinder spätestens 10 Minuten nach 7 Uhr loslaufen müssen, um pünktlich an der neuen Schule anzukommen. Das heißt auch: mindestens 20 Minuten früher aufstehen.
Wer Grundschulkinder zu Hause hat, der weiß, was 20 Minuten früheres Aufstehen bedeutet. Sind bisher fast alle Kinder aus Grube Carl gelaufen, so wird sich das nun ganz schnell reduzieren. Vermutlich auf einen Wert nahe Null. Es handelt sich um ein sich selbst verstärkendes System. Je weniger Kinder laufen, desto mehr Eltern steigen auf’s Auto um, dann laufen noch weniger Kinder, weswegen weitere Eltern auf’s Auto umsteigen … und die Erstklässler werden den „Zumutungen“ des Laufens erst gar nicht ausgesetzt werden.
Und wer das Urteil der städtischen Straßenverkehrsbehörde liest, der fühlt sich in seiner Einschätzung, dass der Schulweg nicht ohne Gefahren ist, bestätigt.
“Die Eltern sollten darauf hingewiesen werden, dass insbesondere Schulanfänger grundsätzlich nicht in der Lage sind, den Verkehr in ähnlicher Weise wie die Erwachsenen zu erleben und zu begreifen.Und weil dem so ist, sind die Eltern aufgerufen, mit ihren Kindern den sichersten Schulweg zu trainieren, sich als Schülerlotsen zur Verfügung zu stellen und Elternbusse zu organisieren.
Die Lebensrealitäten werden sich solchen Lösungen dummerweise widersetzen. Jetzt bereits besuchen rund 80% der Erst- und Zweitklässler den offenen Ganztag. Vermutlich nicht, weil die Eltern sich gerne kinderfreie Nachmittage verschaffen wollen, sondern weil sie arbeiten gehen oder genauer: mit dem Auto zur Arbeit fahren. Da fehlt die Zeit um Schülerlotse zu spielen oder einen Walkingbus zu organisieren.
Da werden die Kinder, weil es einfacher ist und weil es bequemer ist und weil die Kinder dann doch noch etwas länger werden schlafen können, mit dem Auto zur Schule gebracht.
Jede Wette.
Entgegen den Annahmen der Stadtverwaltung werden vermutlich bestenfalls ein Drittel der Kinder zu Fuß kommen. Der Rest aber wird vom Elterntaxi gebracht werden.
Weil die Eltern nicht bereit sind, ordentlich für die Bereitstellung eines Schulbusses zu löhnen und weil die Haushaltssituation angespannt ist, „empfiehlt die Verwaltung, keine freiwilligen Kosten zu übernehmen.“

Thema: SPD
10. November 15 | Autor: antoine favier | 0 Kommentare | Kommentieren
Mit manchen Artikeln ist es wie mit gutem Käse. Käse braucht Zeit zum Reifen. Irgendwann ist der richtige Reifegrad erreicht und der Käse schmeckt vorzüglich. Und mit manchem Artikel geht es so ähnlich. Dieser hier feiert ein kleines Jubiläum.
1000 Zugriffe, das ist ein Grund zum Feiern.
Aber es bedurfte des Bürgermeisterwahlkampfs, damit dieser Artikel wieder hell erstrahlte:
Warum nun dieser Artikel und kein anderer aus der lange Reihe von Artikeln, die sich mit der Frechener SPD befassen? Nun ja, die Antwort ist eindeutig. In diesem Artikel wird ein Aspekt behandelt, der Teil der Malaise der hiesigen SPD ist:
Familienbande haben ein höheres Gewicht als politische Qualität.
Da wurde etwa über eine Nadine berichtet:
Über eine andere Nachwuchshoffnung der SPD stand da geschrieben:
Er war verantwortlich für den Bürgermeisterwahlkampf seines Herren Papa. Der Wahlkampf war inhaltsarm und langweilig. Trägt dafür auch der Wahlkampfmanager die Verantwortung?
Es war jedenfalls ein Wahlkampf, der schon von seiner Grundanlage her falsch aufgesetzt war. F.Huck, seine Homepage selig zeigt es immer noch, versuchte den Ansatz des präsidialen, des überparteilichen Kandidaten. Er spielte die Karte des „Frechener Jung“, der über den Parteien steht, der Frechen verkörpert. Wir erinnern uns noch an die Autos, die für F.Huck Werbung gefahren sind:

Und wie auf der Homepage des Kandidaten wurde auch bei den Autos bewusst auf das Einfügen des SPD-Logos verzichtet.
Das auf seiner Homepage präsentierte Wahlkampfteam war denn auch das familiäre Küchenkabinett, mit Ehefrau, Schwiegertochter und dem managenden Sohn. War die SPD an der Konzeption des Wahlkampfes beteiligt oder durfte sie nur zuarbeiten?
Die Familiarisierung des Wahlkampfteams knüpft damit nahtlos an dem an, was im Artikel „Eine schreckliche Familie“ angeprangert wurde:
Familienbande haben ein höheres Gewicht als politische Qualität.
Man hätte eine überparteiliche Wahlkampfstrategie praktizieren können. Grundsätzlich ist dies ein gangbarer Weg, wenn man sich gegen einen parteipolitisch klar verorteten Gegner in Position bringen will. Aber man muss diese Strategie dann auch von Beginn an und in aller Konsequenz durchziehen. Das hätte bedeutet, dass F.Huck sich nicht als SPD-Kandidat hätte küren lassen dürfen. Er hätte sich – analog des Vorgehens von Frau Reker in Köln – als unabhängiger Kandidat präsentieren müssen. Im Hintergrund ein Wahlkampfkomitee angesehener Frechener Bürgerinnen und Bürger, und dazu verschiedene Frechener Parteien, die seine Kandidatur unterstützen. Das hätte seine Unabhängigkeit und Bündnisfähigkeit unter Beweis gestellt und dem „unabhängigen Frechener Jung“ die notwendige Glaubwürdigkeit verliehen.
So aber war es ein Rohrkrepierer. Der SPD-Kandidat, der sich klammheimlich von seiner eigenen Partei distanziert, das konnte nicht gut gehen.
Ein professioneller Wahlkampfmanager hätte von dieser Strategie abgeraten.
Nur so als Vergleich, wie hat es denn die CDU bei S.Stupp gemacht? Ein eindeutiger CDU-Wahlkampf vorgetragen mit dem notwendigen Selbstbewusstsein, das sich zusammenfassen lässt in einem einzigen Satz: CDU-Politik ist gut für Frechen.
Man kann anderer Meinung sein und dafür gibt es gute Argumente. Es ist aber kein gutes Argument, als Kandidat einer Partei zu beginnen, um sich dieser unterwegs ein Stück weit zu entledigen. Noch dürftiger wird es, wenn dann auch keine Sachargumente folgen, warum denn nun der „unabhängige“ SPD-Kandidat der bessere Bürgermeister sein soll.
Einem guten Wahlkampfmanager wäre diese Inkonsistenz aufgefallen.
Da ansonsten aber auch keine Argumente vorgetragen wurden, so der verbreitete Eindruck, konnte die CDU denn auch leicht frotzeln und von einem „stärker von Unterhaltung geprägten Wahlkampf der SPD“ schreiben.
Der Wahlkampfmanager als erfolgreicher Eventmanager - als Erfolgsausweis eindeutig zu wenig.
1000 Zugriffe, das ist ein Grund zum Feiern.
Aber es bedurfte des Bürgermeisterwahlkampfs, damit dieser Artikel wieder hell erstrahlte:
Warum nun dieser Artikel und kein anderer aus der lange Reihe von Artikeln, die sich mit der Frechener SPD befassen? Nun ja, die Antwort ist eindeutig. In diesem Artikel wird ein Aspekt behandelt, der Teil der Malaise der hiesigen SPD ist:
Familienbande haben ein höheres Gewicht als politische Qualität.
Da wurde etwa über eine Nadine berichtet:
(…) und wenden uns dem Nachnamen der Nadine zu, denn der ist recht aufschlussreich. Er lautet auf Eilenberger und weckt Erinnerungen. Richtig, wir wissen nicht, was Nadine für die SPD Frechen schon alles geleistet hat, aber wir wissen, dass es sich um die Tochter des aktuellen Fraktionsvorsitzenden handelt.An diesem Zustand hat sich bis heute nichts geändert. Nadine ist immer noch Tochter aber politisch ist sie bis heute nicht in Erscheinung getreten.
Über eine andere Nachwuchshoffnung der SPD stand da geschrieben:
Vor fünf Jahren schenkte der große Ferdi Huck seinem Sohn Stefan den Wahlkreis 13, auf dass er direkt in den Rat der Stadt Frechen gewählt werde. (…)Im Gegensatz zur Nadine aber hat der Stefan Karriere gemacht. Er ist jetzt Wahlkampfmanager.
Für Stefan waren die Schuhe zu groß. Worum er sich gekümmert hat? Keiner weiß es, er wurde hier im Stadtteil kaum gesehen. Politische Aktivitäten für den Wahlkreis, für Papas Heimat? Nicht nachweisbar. Eigentlich verkörpert er die berühmten drei Affen in Perfektion: „Nie gesehen, nie gehört, nichts gesagt“.

Er war verantwortlich für den Bürgermeisterwahlkampf seines Herren Papa. Der Wahlkampf war inhaltsarm und langweilig. Trägt dafür auch der Wahlkampfmanager die Verantwortung?
Es war jedenfalls ein Wahlkampf, der schon von seiner Grundanlage her falsch aufgesetzt war. F.Huck, seine Homepage selig zeigt es immer noch, versuchte den Ansatz des präsidialen, des überparteilichen Kandidaten. Er spielte die Karte des „Frechener Jung“, der über den Parteien steht, der Frechen verkörpert. Wir erinnern uns noch an die Autos, die für F.Huck Werbung gefahren sind:

Und wie auf der Homepage des Kandidaten wurde auch bei den Autos bewusst auf das Einfügen des SPD-Logos verzichtet.
Das auf seiner Homepage präsentierte Wahlkampfteam war denn auch das familiäre Küchenkabinett, mit Ehefrau, Schwiegertochter und dem managenden Sohn. War die SPD an der Konzeption des Wahlkampfes beteiligt oder durfte sie nur zuarbeiten?
Die Familiarisierung des Wahlkampfteams knüpft damit nahtlos an dem an, was im Artikel „Eine schreckliche Familie“ angeprangert wurde:
Familienbande haben ein höheres Gewicht als politische Qualität.
Man hätte eine überparteiliche Wahlkampfstrategie praktizieren können. Grundsätzlich ist dies ein gangbarer Weg, wenn man sich gegen einen parteipolitisch klar verorteten Gegner in Position bringen will. Aber man muss diese Strategie dann auch von Beginn an und in aller Konsequenz durchziehen. Das hätte bedeutet, dass F.Huck sich nicht als SPD-Kandidat hätte küren lassen dürfen. Er hätte sich – analog des Vorgehens von Frau Reker in Köln – als unabhängiger Kandidat präsentieren müssen. Im Hintergrund ein Wahlkampfkomitee angesehener Frechener Bürgerinnen und Bürger, und dazu verschiedene Frechener Parteien, die seine Kandidatur unterstützen. Das hätte seine Unabhängigkeit und Bündnisfähigkeit unter Beweis gestellt und dem „unabhängigen Frechener Jung“ die notwendige Glaubwürdigkeit verliehen.
So aber war es ein Rohrkrepierer. Der SPD-Kandidat, der sich klammheimlich von seiner eigenen Partei distanziert, das konnte nicht gut gehen.
Ein professioneller Wahlkampfmanager hätte von dieser Strategie abgeraten.
Nur so als Vergleich, wie hat es denn die CDU bei S.Stupp gemacht? Ein eindeutiger CDU-Wahlkampf vorgetragen mit dem notwendigen Selbstbewusstsein, das sich zusammenfassen lässt in einem einzigen Satz: CDU-Politik ist gut für Frechen.
Man kann anderer Meinung sein und dafür gibt es gute Argumente. Es ist aber kein gutes Argument, als Kandidat einer Partei zu beginnen, um sich dieser unterwegs ein Stück weit zu entledigen. Noch dürftiger wird es, wenn dann auch keine Sachargumente folgen, warum denn nun der „unabhängige“ SPD-Kandidat der bessere Bürgermeister sein soll.
Einem guten Wahlkampfmanager wäre diese Inkonsistenz aufgefallen.
Da ansonsten aber auch keine Argumente vorgetragen wurden, so der verbreitete Eindruck, konnte die CDU denn auch leicht frotzeln und von einem „stärker von Unterhaltung geprägten Wahlkampf der SPD“ schreiben.
Der Wahlkampfmanager als erfolgreicher Eventmanager - als Erfolgsausweis eindeutig zu wenig.
Thema: SPD
06. November 15 | Autor: antoine favier | 0 Kommentare | Kommentieren
Inzwischen sind die Bürgermeisterwahlen einige Wochen vorüber. Die SPD hat eine Klatsche bezogen. Weniger als 40% der Stimmen bei einem reinen Zweikampf ist schon mal nicht wirklich gut. Und das alles vor dem Hintergrund, dass der bisherige Amtsinhaber Hans Willi Maier nicht wieder kandidierte und seine Nachfolgerin, Susanne Stupp, nicht wirklich sattelfest war, wie ihr schwaches Kommunalwahlergebnis 2014 belegte.
Nun scheint die lokale SPD von den üblichen Alterszipperlein einer überalterten Partei befallen zu sein.
Der Altersdurchschnitt der Ratsfraktion liegt deutlich über 60 Jahren.
Der Ortsverein, also der Ort der politischen Willensbildung der einfachen Mitglieder leidet an Sklerose. Selbst bei wichtigen personalpolitischen Entscheidungen treffen sich nur die üblichen Verdächtigen und damit eine klitzekleine Minderheit aller Parteimitglieder.
Ein eigenständiges politisches Profil ist nicht mehr erkennbar. Weder bei den Kommunalwahlen 2014 noch bei der Bürgermeisterwahl 2015 trat die Partei mit einem Programm an, das sich wesentlich vom Programm der regierenden CDU unterschied. Sowohl 2014 als auch 2015 haben Wählerinnen und Wähler die nicht unberechtigte Frage gestellt, warum man denn diese SPD wählen solle.
Sie haben keine Antwort bekommen.
Der Stadtanzeiger hat das Bürgermeisterwahlergebnis entsprechend kommentiert:
Wenn nicht jetzt, wann dann? sangen die Höhner 2007 – diese Frage muss sich auch die Frechener SPD stellen. Noch hat die Partei 18 Monate Zeit bis zu den Landtagswahlen. Ein für die lokale SPD nicht unwesentliches Datum, denn dann muss Brigitte D’Moch ihr Landtagsmandat, das letzte politische Pfund der hiesigen SPD, verteidigen.
Man braucht kein Prophet zu sein, um bereits heute zu behaupten, dass das Mandat angesichts der lokalen Wahlergebnisse kaum zu halten sein wird. Vielleicht leistet sich die CDU ja wieder so einen Rohrkrepierer wie Roettgen, vielleicht zieht ja der Hannelore-Faktor ein weiteres Mal, aber vermutlich wird selbst das nicht ausreichen, damit Brigitte D’Moch ihr Mandat retten kann. Man darf für Brigitte D’Moch hoffen, dass sie 2017 wieder an ihren alten Arbeitsplatz zurückkehren kann. Mit der ehemaligen Bundestagsabgeordneten Gaby Frechen gibt es im Kreis ja ein prominentes Beispiel eines abrupten politischen Karriereendes.
Es zeugt aber von politischer Blindheit, wenn der offenkundige Zusammenhang der Überalterung der politischen Kader der Partei, die thematische Armut und der Niedergang bei allen vergangenen Wahlen nicht gesehen wird.
Es ist sicherlich gemein, diese SPD auf die Entwicklungen bei der lokalen CDU hinzuweisen. Diese hat, abgesehen von den Landtagswahlen, alle Wahlen (Bund, Kreis, Kommune) gewonnen. Sie ist größte Fraktion im Kreistag, sie ist größte Fraktion im Stadtrat, sie stellt die Bürgermeisterin. Und was macht diese Partei: sie verjüngt sich, sie überträgt Verantwortung an die „Jungen“. So geschehen bei den Kommunalwahlen, so geschehen bei der Neubesetzung der Positionen in der Fraktion.
Ein für die Frechener SPD anscheinend undenkbares Vorgehen, denn hier wird am „Altbewährten“ festgehalten. Wobei auch in der Politik gilt: Altbewährt ist nicht immer gut …Oder etwas despektierlicher, das Verfallsdatum der Frechener SPD in ihrer aktuellen Form scheint überschritten.
Für die lokale SPD steht viel auf dem Spiel – weiß die Partei das?
Nun scheint die lokale SPD von den üblichen Alterszipperlein einer überalterten Partei befallen zu sein.
Der Altersdurchschnitt der Ratsfraktion liegt deutlich über 60 Jahren.
Der Ortsverein, also der Ort der politischen Willensbildung der einfachen Mitglieder leidet an Sklerose. Selbst bei wichtigen personalpolitischen Entscheidungen treffen sich nur die üblichen Verdächtigen und damit eine klitzekleine Minderheit aller Parteimitglieder.
Ein eigenständiges politisches Profil ist nicht mehr erkennbar. Weder bei den Kommunalwahlen 2014 noch bei der Bürgermeisterwahl 2015 trat die Partei mit einem Programm an, das sich wesentlich vom Programm der regierenden CDU unterschied. Sowohl 2014 als auch 2015 haben Wählerinnen und Wähler die nicht unberechtigte Frage gestellt, warum man denn diese SPD wählen solle.
Sie haben keine Antwort bekommen.
Der Stadtanzeiger hat das Bürgermeisterwahlergebnis entsprechend kommentiert:
Die SPD muss sich der Situation stellen, dass weder ihr Kandidat noch die Partei mehrheitsfähig waren. Neue Themen, neue Akzente und neue Gesichter könnten sie nach vorne bringen.Neue Gesichter können die SPD nach vorne bringen …. Nun kann ein Außenstehender nicht beurteilen, ob die sklerotische lokale SPD überhaupt noch über neue Gesichter verfügt. Das käme auf einen Versuch an. Aktuell aber sieht es ganz danach aus, als ob die alten Gesichter, die verantwortlich zeichnen für den desolaten Zustand der Partei, auch weiterhin die Geschicke der Partei leiten wollen. Damit erübrigt sich aber auch die vom Stadtanzeiger geäußerte Hoffnung auf Änderung:
Ob die SPD künftig mit Inhalten überzeugt, welche Konsequenzen sie aus der Wahlniederlage zieht, bleibt abzuwarten.Denn, solange die alte Garde der SPD-Politiker an ihren Pfründen festhalten will, solange wird sich auch inhaltlich-programmatisch nichts ändern. Es ist Zeit, den Generationenwechsel einzuleiten. Es ist Zeit, dass diejenigen, die Anfang der 70er Jahren in die Partei eingetreten sind und spätestens Mitte dieses Jahrzehnts in der Partei, im Stadtrat und im Kreisrat in verantwortliche Positionen eingerückt sind, dass diese Generation den politischen Taktstock übergibt. Diese Generation ist sicherlich mit guten Ideen in die Politik eingerückt. Sie hat einiges erreicht. Doch nicht nur die Menschen sind älter geworden, auch ihre Ideen sind gealtert. Heute wirkt die Partei verstaubt und langweilig. Ein politischer Seniorenstammtisch, der in Erinnerungen an bessere Zeiten schwelgt und sich in Selbstmitleid über die eigene Machtlosigkeit ergeht.
Wenn nicht jetzt, wann dann? sangen die Höhner 2007 – diese Frage muss sich auch die Frechener SPD stellen. Noch hat die Partei 18 Monate Zeit bis zu den Landtagswahlen. Ein für die lokale SPD nicht unwesentliches Datum, denn dann muss Brigitte D’Moch ihr Landtagsmandat, das letzte politische Pfund der hiesigen SPD, verteidigen.
Man braucht kein Prophet zu sein, um bereits heute zu behaupten, dass das Mandat angesichts der lokalen Wahlergebnisse kaum zu halten sein wird. Vielleicht leistet sich die CDU ja wieder so einen Rohrkrepierer wie Roettgen, vielleicht zieht ja der Hannelore-Faktor ein weiteres Mal, aber vermutlich wird selbst das nicht ausreichen, damit Brigitte D’Moch ihr Mandat retten kann. Man darf für Brigitte D’Moch hoffen, dass sie 2017 wieder an ihren alten Arbeitsplatz zurückkehren kann. Mit der ehemaligen Bundestagsabgeordneten Gaby Frechen gibt es im Kreis ja ein prominentes Beispiel eines abrupten politischen Karriereendes.
Es zeugt aber von politischer Blindheit, wenn der offenkundige Zusammenhang der Überalterung der politischen Kader der Partei, die thematische Armut und der Niedergang bei allen vergangenen Wahlen nicht gesehen wird.
Es ist sicherlich gemein, diese SPD auf die Entwicklungen bei der lokalen CDU hinzuweisen. Diese hat, abgesehen von den Landtagswahlen, alle Wahlen (Bund, Kreis, Kommune) gewonnen. Sie ist größte Fraktion im Kreistag, sie ist größte Fraktion im Stadtrat, sie stellt die Bürgermeisterin. Und was macht diese Partei: sie verjüngt sich, sie überträgt Verantwortung an die „Jungen“. So geschehen bei den Kommunalwahlen, so geschehen bei der Neubesetzung der Positionen in der Fraktion.
Ein für die Frechener SPD anscheinend undenkbares Vorgehen, denn hier wird am „Altbewährten“ festgehalten. Wobei auch in der Politik gilt: Altbewährt ist nicht immer gut …Oder etwas despektierlicher, das Verfallsdatum der Frechener SPD in ihrer aktuellen Form scheint überschritten.
Für die lokale SPD steht viel auf dem Spiel – weiß die Partei das?
Gegenentwürfe