Donnerstag, 15. Januar 2015
Thema: Zuckungen
Dieser namentlich gezeichnete Beitrag ging mir heute zu:

Schulferien und Urlaubsplanung - ein leidiges Thema für Berufstätige. Meine Vorgesetzten und Kollegen habe ich bedrängt, frühzeitig die Urlaubsplanung innerhalb der Schulferien abzustimmen. Sehnlichst wartete ich auf den 12.1., dem Erscheinungstermin des „Hallo Du“ mit allen Ferienangeboten in Frechen. Ferienbetreuung außerhalb der eigenen Urlaubstage muss gebucht werden. Am Nachmittag des 12.1. erhielt ich endlich das ersehnte Programm über mein OGS-Kind. Super- so dachte ich, zwei Anbieter im Innenstadtbereich decken die ersten Wochen der Schulferien mit Betreuungsangeboten ab.
Am nächsten Tag nach Erscheinen des Heftes, will ich die Betreuung buchen und kann es nicht. Alle Plätze sind schon belegt. Wie kann am Tag nach dem Erscheinen des Programmes bereits alles belegt sein? Die Anmeldungen waren bereits am 12.1. mittags möglich. Doch wie soll ich als berufstätige Mutter am Mittag ab 12 Uhr beim Ferienanbieter in der Schlange stehen können? Muss ich demnächst Urlaub einreichen, um Ferienbetreuung der Kinder buchen zu können?
Fast 100 Betreuungsplätze im Innenstadtbereich werden für die ersten Sommerferienwochen angeboten. Die Stadt Frechen errechnet jedes Jahr die erforderliche Zahl der Ferienbetreuungsplätze. Das Angebot soll auf die Nachfrage passen, so wurde mir versichert. Aha, Angebot und Nachfrage = 100 Plätze, die innerhalb von wenigen Stunden komplett ausgebucht sind. Und das zu einem Zeitpunkt, wo viele OGS-Kinder das Programm noch nicht ihren Eltern übergeben konnten.
Kinder zu haben und berufstätig zu sein erfordert viel eigenes Geschick und dazu Verständnis der Vorgesetzten und Kollegen. Allerdings kann ich bei meinen Vorgesetzen kaum mehr auf Verständnis hoffen. Außerhalb von Frechen muss niemand um Ferienbetreuungsplätze kämpfen.
Die Stadt Frechen verspricht allen Eltern OGS-Plätze, die welche benötigen. Entspricht das Angebot für Ferienbetreuungen weiterhin der Nachfrage? Ist die Rechenformel an die aktuellen Zahlen der OGS-Plätze angepasst? Frechen ist weitläufig. Sind die Ferienangebote auch räumlich an die OGS-Plätze der jeweiligen Stadtgebiete angepasst? Das Ergebnis, dass 100 Plätze innerhalb weniger Stunden ausgebucht sind, spricht für sich.
Bei uns hat die Rechenformel nicht gepasst. Und eine Ferienbetreuung außerhalb des Innenstadtbereichs kann ich ohne Auto und Arbeitsstelle in Köln nicht nutzen.

Jessica Baensch, 15.01.2015

Ergänzend sei angemerkt, dass die hiesigen Falken deutlich mehr Plätze in ihren Ferienbetreuungsmaßnahmen in Habbelrath anbieten wollten. Die Stadt hat das Kontingent der Falken mit dem Hinweis auf eine entsprechend geringe Auslastung in 2014 gekürzt. Wurde hier möglicherwiese zu viel gekürzt?




Mittwoch, 14. Januar 2015
Mit nachfolgendem Text auf der Homepage der Gemeinschaftshauptschule Herbertskaul wurden die Eltern am 18. Dezember 2014 davon unterrichtet, dass die Geschichte der Frechener Hauptschule sich dem Ende zuneigt.
Der Rat der Stadt Frechen hat in der Sitzung vom 16.12.2014 beschlossen, dass eine Gesamtschule in Frechen eingerichtet werden soll. Die Hauptschule würde dann mit dem Schuljahr 2016/17 keine neuen 5. Klassen mehr aufnehmen, weil das Gebäude der Hauptschule für die neue Gesamtschule benötigt wird.
Das bedeutet vereinfacht: alle Kinder die bereits heute an dieser Schule unterrichtet werden, können ihre angestrebten Abschlüsse machen. Diesen Februar wird voraussichtlich letztmalig eine Anmeldung für das kommende Schuljahr durchgeführt werde, also für die Kinder, die im September den 5. Jahrgang an der Hauptschule bilden werden. Ab 2016 dann wird die Schule immer kleiner, bis spätestens 2020 die letzte Schülergeneration die Hauptschule verlassen haben wird.

Dann ist die Hauptschule Geschichte.

Das Ende der Hauptschule war unumgänglich, da immer weniger Eltern in der Hauptschule die ihren Kindern und ihren Bildungsaspirationen angemessene Schulform erkennen konnten. Schon 2011 wollten nur noch 2 % der Frechener Grundschuleltern ihre Kinder an einer Hauptschule anmelden. Ein deutliches Zeichen für den totalen Verlust der gesellschaftlichen Akzeptanz einer bestimmten Schulform.

Was nun aber die Eltern der letzten Jahrgänge sicherlich interessieren muss, ist die Frage, wie der Prozess des Auslaufens der Schule gestaltet wird. Was passiert eigentlich, wenn die Schule ab 2018 möglicherweise nur noch aus 4 Klassen zweier Jahrgänge besteht? Die Hauptschule ist dann gerade noch eine Zwerschule. Ist dann ein normaler Schulbetrieb überhaupt noch gewährleistet?
Von außen betrachtet, ist die positive Gestaltung des Schulalltags vor dem Hintergrund des absehbaren Endes einer Schule ein schwieriges Geschäft. Wie wird das - auch von den Lehrkräften - bewältigt? Wie reagieren die Kinder?
Es wird auch Eltern geben, die sich überlegen, ob es für ihre Kinder keine Alternative zu einer Hauptschule gibt, die sich in Abwicklung befindet.

Wenn Ende Februar die Anmeldungen zu den weiterführenden Schulen gelaufen sein werden, werden wir wissen, wie die Frechener Eltern auf das Ende der Hauptschule reagiert haben.




Montag, 12. Januar 2015
Thema: Zuckungen
Aus der Zeitung: Tagesblatt-Online (Letztburg)
"Pegida, verschwinde!"- mit einem Flugblatt und Karikaturen haben sich französische und frankophone Karikaturisten gegen die islamfeindliche Bewegung Pegida gestellt.

Die französischen und frankophonen Karikaturisten seien empört über den in Dresden geplanten "Trauermarsch", hieß es in einem Aufruf vom Sonntag. "Wir lehnen es ab, dass Pegida das Gedenken an unsere Kollegen vereinnahmen will", sagte ein Mitorganisator und Sprecher der Aktion der Deutschen Presse-Agentur. Wegen des Anschlags auf die französische Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" mit zwölf Toten haben die Pegida-Organisatoren ihre Anhänger aufgefordert, bei der Kundgebung an diesem Montag in Dresden Trauerflor zu tragen.



Pegida stehe für all das, was die Kollegen von "Charlie Hebdo" durch ihr Werk bekämpft hätten, hieß es. Zu den bisher elf Unterzeichnern gehört auch der niederländische Karikaturist "Willem", Gründungsmitglied und Zeichner bei "Charlie Hebdo". Er überlebte, weil er während der Anschläge im Zug nach Paris saß.



Eine Karikatur des französischen Künstlers Frederic Deligne ist Teil der Aktion von französischen und frankophonen Karikaturisten, die sich gegen die islamfeindliche Bewegung Pegida stellen. Deligne publiziert regelmäßig Karikaturen für das Tageblatt.



"Wir, die französischen und frankophonen Zeichner, sind entsetzt über die Ermordung unserer Freunde. Und wir sind angewidert, dass rechte Kräfte versuchen, diese für ihre Zwecke zu instrumentalisieren", heißt es in dem Flugblatt. Eine der Karikaturen zeigt etwa eine Hyäne und einen Aasgeier, die aus dem Terroranschlag Kapital schlagen wollen. Zugleich rufen die Zeichner die Dresdner zu Weltoffenheit und Toleranz auf. "In diesem Kampf ist Dresden, wie Paris, eine symbolische Stadt."
(dpa/Tageblatt.lu)


Hierzu sehr lesenswert, um die Macher von Charlie Hebdo und ihren Widerstand gegen die jetzt laufende Instrumentalisierung zu verstehen: R.Gutsche: Welcher Charlie ist gemeint?