Thema: Gesamtschule
15. Dezember 11 | Autor: antoine favier | 0 Kommentare | Kommentieren
Und der Rat hat nicht Farbe bekannt.
Der Bürgerantrag der 177 Frechener Eltern und der ergänzende Antrag der Grünen wurden auf die Mai-Sitzung des Schulausschuss vertagt.
Laut Presseberichterstattung kommt der Schülerzahlentwicklung eine besondere Bedeutung zu, denn die Stadtverwaltung betonte, dass nachweislich 100 Kinder (das entspricht vier Eingangsklassen) zur Gründung einer Gesamtschule notwendig sind. Ich glaube, dass wir diese 100 Kinder problemlos zusammen bekommen können.
1. Eine eingeschränkte Gymnasialempfehlung bedeutet heutzutage nicht, dass das Kind ein Platz am Gymnasium erhält. Die Kapazitäten an vielen Gymnasien sind begrenzt. Kinder mit eingeschränkter Empfehlung werden oft abgelehnt.
2. Wir wissen, dass auch leistungsfremde Kriterien bei Schulempfehlungen zum Tragen kommen (und sei es auch nur unbewusst). Es ist erwiesen, dass Kinder aus bildungsfernen Schichten bei vergleichbarer Intelligenz schlechtere Schulempfehlungen erhalten als Kinder aus Familien mit entsprechender Bildung. Auch diese Kinder haben das Recht auf bestmögliche Bildung. Gesamtschulen halten hier alle Wege offen.
3. Im heutigen Modell werden Kinder, die den schulischen Erwartungen ihrer Schule nicht entsprechen "abgeschult". Ein Wort, das die Hässlichkeit des Vorgehens zutreffend bezeichnet. Das Kind muss seine Schule, sein soziales Umfeld verlassen - es wird, auch dies ist durch vielfältige Studien belegt, stigmatisiert und erlebt sich selber als "Bildungsversager".
Ein Urteil mit oft lebenslangen Folgen. Eine Gesamtschule kann nicht "abschulen"!
4. Nicht alle Eltern wünschen sich für ihre Kinder ein G8-Gymnasium, denn es gibt auch noch ein Leben neben der Schule - der Wunsch nach G9 ist weitverbreitet, was uns zu fünftens führt.
5. Die vorhandenen Gesamtschulen in der näheren Umgebung (Kerpen, Quadrat) nehmen kaum Frechener Kinder auf. Die Kölner Gesamtschulen sind ebenso überfüllt und zudem von Frechen aus mit vernünftigem Aufwand nicht erreichbar.
6. Die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention, die klar besagt, dass Kinder mit Förderbedarf im Regelschulsystem zu unterrichten sind, ist in einem Schulsystem des "Abschulens" nicht vernünftig umsetzbar. Entweder, behinderte Kinder werden vom Prozess des "Abschulens" ausgenommen (was strukturell widersinnig wäre, "ungerecht" und unglaubwürdig gegenüber allen anderen Kindern) oder Kinder mit Förderbedarf finden sich in ihrer großen Mehrheit wieder in der untersten der noch existierenden Schulen - in Frechen wird dies die Hauptschule sein.
Das kann niemand wollen.
Es gibt also viele Gründe, sein Kind auf eine Gesamtschule zu schicken. jeder einzelne Grund ist ein guter Grund und soll Gehör finden.
Machen wir dem Rat Beine. Zeigen wir dem Rat, was sich Eltern wünschen. Zeigen wir Farbe, wenn es schon der Stadtrat nicht tut.
Es muss nicht bei 177 Eltern bleiben, die sich für diesen Antrag aussprechen.
Der Bürgerantrag der 177 Frechener Eltern und der ergänzende Antrag der Grünen wurden auf die Mai-Sitzung des Schulausschuss vertagt.
Laut Presseberichterstattung kommt der Schülerzahlentwicklung eine besondere Bedeutung zu, denn die Stadtverwaltung betonte, dass nachweislich 100 Kinder (das entspricht vier Eingangsklassen) zur Gründung einer Gesamtschule notwendig sind. Ich glaube, dass wir diese 100 Kinder problemlos zusammen bekommen können.
1. Eine eingeschränkte Gymnasialempfehlung bedeutet heutzutage nicht, dass das Kind ein Platz am Gymnasium erhält. Die Kapazitäten an vielen Gymnasien sind begrenzt. Kinder mit eingeschränkter Empfehlung werden oft abgelehnt.
2. Wir wissen, dass auch leistungsfremde Kriterien bei Schulempfehlungen zum Tragen kommen (und sei es auch nur unbewusst). Es ist erwiesen, dass Kinder aus bildungsfernen Schichten bei vergleichbarer Intelligenz schlechtere Schulempfehlungen erhalten als Kinder aus Familien mit entsprechender Bildung. Auch diese Kinder haben das Recht auf bestmögliche Bildung. Gesamtschulen halten hier alle Wege offen.
3. Im heutigen Modell werden Kinder, die den schulischen Erwartungen ihrer Schule nicht entsprechen "abgeschult". Ein Wort, das die Hässlichkeit des Vorgehens zutreffend bezeichnet. Das Kind muss seine Schule, sein soziales Umfeld verlassen - es wird, auch dies ist durch vielfältige Studien belegt, stigmatisiert und erlebt sich selber als "Bildungsversager".
Ein Urteil mit oft lebenslangen Folgen. Eine Gesamtschule kann nicht "abschulen"!
4. Nicht alle Eltern wünschen sich für ihre Kinder ein G8-Gymnasium, denn es gibt auch noch ein Leben neben der Schule - der Wunsch nach G9 ist weitverbreitet, was uns zu fünftens führt.
5. Die vorhandenen Gesamtschulen in der näheren Umgebung (Kerpen, Quadrat) nehmen kaum Frechener Kinder auf. Die Kölner Gesamtschulen sind ebenso überfüllt und zudem von Frechen aus mit vernünftigem Aufwand nicht erreichbar.
6. Die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention, die klar besagt, dass Kinder mit Förderbedarf im Regelschulsystem zu unterrichten sind, ist in einem Schulsystem des "Abschulens" nicht vernünftig umsetzbar. Entweder, behinderte Kinder werden vom Prozess des "Abschulens" ausgenommen (was strukturell widersinnig wäre, "ungerecht" und unglaubwürdig gegenüber allen anderen Kindern) oder Kinder mit Förderbedarf finden sich in ihrer großen Mehrheit wieder in der untersten der noch existierenden Schulen - in Frechen wird dies die Hauptschule sein.
Das kann niemand wollen.
Es gibt also viele Gründe, sein Kind auf eine Gesamtschule zu schicken. jeder einzelne Grund ist ein guter Grund und soll Gehör finden.
Machen wir dem Rat Beine. Zeigen wir dem Rat, was sich Eltern wünschen. Zeigen wir Farbe, wenn es schon der Stadtrat nicht tut.
Es muss nicht bei 177 Eltern bleiben, die sich für diesen Antrag aussprechen.