Montag, 7. Dezember 2015
Thema: RWE
Heute in der Wirtschaftswoche:

Intern ist der Abschied von der Braunkohle längst ausgemacht Doch schon heute ist klar, dass von der alten RWE nicht viel übrig bleiben wird. Denn mit der Neuordnung bereitet Terium zugleich einen Wandel des Konzerns vor, der dem durch den Abschied vom Atom ausgelösten durchaus ebenbürtig ist: den langsamen Ausstieg aus der klimaschädlichen Braunkohle. Intern ist das längst ausgemacht. „Nach dem Ende der Kernenergie kommt nun der schleichende Ausstieg aus der Kohle“, sagte RWE-Vizechef Rolf Martin Schmitz auf der Jahrestagung des Berliner Instituts für Energie- und Regulierungsrecht vor knapp drei Wochen in exklusiver Runde. Eine Stiftung sei dafür wohl nicht notwendig, aber „spätestens nach der Bundestagswahl im Jahr 2017 müssen die Verhandlungen über einen sozial verträglichen Ausstieg aus der Kohle mit der Bundesregierung beginnen“. Im Klartext: Der Steuerzahler oder der Stromkunde soll in irgendeiner Form den Ausstieg mitfinanzieren.

Wer der RWE noch irgendwelche Durchhalteparolen glaubt, ist mir dem Klammerbeutel gepudert.

Wir dürfen gespannt sein, wie lange noch uns die hiesigen Parteien CDU, SPD und FDP erzählen wollen, dass die Braunkohle noch Zukunft habe.

Wenn sich RWE intern bereits von Tagebauen und Kraftwerken verabschiedet und es im Grunde nur noch darum geht, sich diesen Abschied versilbern zu lassen, warum verweigern sich unsere lokalen Volksvertreter weiterhin der Realität?

Blöde Frage? Vermutlich. Die Realität tut weh und an ihr wird sich (mal wieder) zeigen, dass unsere PolitikerInnen sich zu wenig um die Zukunftsfähigkeit der Region gekümmert haben, glaubend, dass RWE für ewige Glückseligkeit sorgen werde.
Jetzt kommt raus: bis in 10 Jahren wird die RWE vermutlich selbst hier im rheinischen Revier nicht mehr als Historie sein, wenn da nicht die sogenannten Ewigkeitslasten wären, all die vielen Rückstände aus den heroischen Tagen des Tagebaus, als Naturschutz noch ein Fremdwort war und Naturbeherrschung und Naturzerstörung als Fortschritt verstanden wurden.