Unsere beiden Wahlkampfmatadore stehen beide hinter der Entscheidung für eine Gesamtschule. Das ist auch nicht verwunderlich, nachdem eine Elternbefragung im Juni 2015 eine deutliche Mehrheit für diese Schulform erbracht hat.

Soweit scheint alles gut zu sein. Dabei, der Ärger ist schon vorprogrammiert. Die Elternbefragung unter den Eltern der Zweit- und Drittklässler (also Kinder die jetzt die dritte und vierte Klasse besuchen) hat bei den jetzigen Viertklässlern ergeben, dass 100 Eltern ihr Kind sicher an der Schule anmelden wollen und 128 Eltern es sich gut vorstellen können. Nicht alle Eltern haben geantwortet, so dass sicherlich noch mit weiteren Interessierten zu rechnen ist.

In einem früheren Artikel hierzu wurden verschiedene Prämissen durchgerechnet. Diese Berechnungen ergaben, dass nicht ausgeschlossen werden kann, dass bis zu 200 Kinder im ersten Jahr angemeldet werden. Käme es dazu und will die Stadt allen Kindern einen Platz an ihrer Wunschschule geben, so müsste die Gesamtschule als 7-zügige Schule beginnen.

Frechen plant aber eine vierzügige Gesamtschule. Man muss kein Visionär sein, um jetzt bereits die Vorhersage zu treffen, dass eine vierzügige Gesamtschule dem Elternwunsch nicht entspricht.

Nun muss man noch in Anschlag bringt, dass Frechen strukturell über zu wenige Schulplätze an den weiterführenden Schulen verfügt. Das Gymnasium ist voll und schreckt Kinder ab und die Realschule erhält dieses Schuljahr zu den schon vorhandenen beiden Containern noch 8 weitere Klassenzimmer in der für Frechen typischen Containervariante.

Warum, so die nicht unberechtigte Frage, wird dann eine Gesamtschule in einem Format geplant und der Oberbehörde zur Genehmigung vorgelegt, die vorhersehbar zu klein ist?

Warum wird die Chance nicht genutzt, jetzt eine Schulgröße zu wählen, die einerseits auf dringende Bedürfnisse der Eltern reagiert und andererseits das Grundproblem der zu geringen Klassenzahl in den Sekundarstufen 1 und 2 an den Frechener Schulen zu lösen verspricht?

Hier wird so getan, als löse man ein Problem dabei ist es bestenfalls die halbe Lösung. Im Januar 2016 wird der Ärger unter den Eltern groß sein, deren Kinder auf der Gesamtschule angemeldet werden sollten, die aber eine Absage erhalten werden. Da kann die Uhr danach gestellt werden.

DARÜBER SOLLTE IN EINEM ERNSTHAFT GEFÜHRTEN WAHLKAMPF GEREDET WERDEN!

DA WÜRDE MAN GERNE HÖREN, WAS DIE BEIDEN BÜRGERMEISTERKANDIDATEN SO ZU SAGEN HABEN!

……….

RICHTIG ………………. BISHER WIRD DARÜBER NICHT GEREDET.

VON KEINEM DER BEIDEN!!





5 uhr-teefix, Montag, 7. September 2015, 16:30
Die offizielle Begründung für eine vierzügige Gesamtschule am Standort Herbertskauel lautet ja, das Gebäude gebe nicht mehr als eine Vierzügigkeit her. Wer das Gelände kennt, der weiß wieviel Platz dort ist. Vielmehr als auf dem Realschulgelände. Und dort soll es nicht möglich sein Anbauten zu errichten?
Der Realschule sei ihr neuer Anbau gegönnt, das Gebäude ist wirklich in einem erbärmlichen Zustand, aber was an der Realschule geht, das geht auch an der Herbertskauel.
Als das Raumprogramm für die Gesamtschule beschlossen wurde, hat die Jamaika-Koalition den Antrag der SPD-Fraktion, hierzu die „Kölner Schulbaurichtlinien“ zugrunde zu legen, weil nur diese genügend Differenzierungsräume vorsehen, abgelehnt. Begründung: Dies sei nicht finanzierbar.
Nachdem die Stadt eine Steuernachzahlung in mittlerer zweistelliger Millionenhöhe bekommen hat, kann das ernsthaft keiner mehr behaupten. Auch wenn das Geld, falls RWE seine Prozesse gewinnen sollte, möglicherweise irgendwann zurückgezahlt werden muss, so ist es doch erstmal da und sollte in die Zukunft unserer Schulen investiert werden. Im Falle der Realschule passiert das ja auch, und zwar in Form einer überplanmäßigen Ausgabe während der Sommerpause an den Fachausschüssen vorbei.
Und die Gesamtschule? Die ist und bleibt das ungeliebte Kind der neuen Jamaika-Koalition!
Ich vermisse den Aufschrei der Grünen in der Koalition, aber die sind schon so gleichgeschaltet und eingelullt in das Mantra der neoliberalen Sparpolitik, dass sie schon gar nicht mehr merken, oder merken wollen, was hier gespielt wird.