haben kurze Beine, so spricht der Volksmund. Der aber scheint in der Frechener CDU in Vergessenheit geraten, anders sind die Inhalte des auf 12 Hochglanz-Seiten daherkommenden Wahlkampfprospektes der CDU nicht zu erklären.



Man könnte meinen, die CDU habe sich aktiv dafür eingesetzt, dass jedem Kind ein Betreuungsplatz zur Verfügung gestellt wird, wenn dieser benötigt wird. Ganz das Gegenteil ist der Fall. 2010 hat die CDU sich dafür ausgesprochen, das Betreuungsangebot im offenen Ganztag zu begrenzen:
Die weitere Änderung betrifft das Einfrieren der Betreuungszahlen an den Grundschulen auf den Stand des Schuljahres 2010/2011. Derzeit sind für 40 Prozent der Grundschüler Betreuungsplätze vorhanden. Nachfrage besteht bereits für jedes zweite Kind. (…) Die CDU hat schon früh angekündigt, allen (…) Punkten (…) zuzustimmen.“
KR v. 08.07.2010

Kurz gesagt, die CDU wollte den Ausbau der dringend benötigten OGS-Plätze an den Frechener Grundschulen zusammen mit der Verwaltung ausbremsen. Erst durch den massiven Widerstand der anderen Parteien und der betroffenen Eltern wurde dieser Beschluss verhindert.

Ein Versprechen, dass in diesem Jahr an der Lindenschule alle Kinder, die einen Platz in der OGS wünschen, diesen auch bekommen, vermissen wir dagegen. Es sieht nämlich nicht wirklich gut aus an der Lindenschule. 3 Eingangsklassen mit zusammen 61 Kindern, 2 Abgangsklassen mit rund 45 Kindern und geschätzt nur 10 freiwerdende Plätze in der OGS. Es wird ganz eng werden in der OGS der Lindenschule.
Hierzu hätten wir gerne ein Versprechen gelesen.



So ist es, wenn man seine Themen nicht kennt. Nein, das Gremium heißt nicht „Gestaltungsbeirat“ sondern „Planungsbeirat Grube Carl“ und er hat weitergehende Aufgaben als ein einfacher Gestaltungsbeirat, wie man ihn aus Köngisdorf kennt.
Er entstand im Übrigen – Ehre wem Ehre gebührt – auf einen Antrag hin, den die SPD-Fraktion gestellt hat. Und möglicherweise sah sich die SPD zu diesem Antrag genötigt, weil im Stadtteil die Bürgerintiaitive Grube Carl und hier wohnende Eltern denn doch massiv Kritik an der Stadtteilentwicklung geübt haben. Um es einfach zu formulieren: die CDU hat sich dem Planungsbeirat nicht verweigert. Wie sagte Bürgermeister Meier (CDU) „Am Anfang war ich skeptisch ….“ Unterstützung klingt anders.



Auch hier gilt: man sollte sich etwas mit der Materie beschäftigen, bevor man versucht eine gesamte Bürgerinitiative zu vereinnahmen. Nur der Ordnung halber: „Wir sind eine aus der Frechener Bevölkerung heraus gebildete lnteressenvereinigung“, so beschreibt sich die Bürgerinitiative „Sauberes Frechen“ selber auf ihrer Homepage. Zudem wurde die Unterschriftensammlung von der Bürgerinitiative initiiert und nicht von einer Partei. Ein Bürgerbegehren, worüber die CDU hier schwadroniert, mit dessen Hilfe die Müllverbrennung verhindert worden sei, hat es nicht gegeben.

Aber so scheint der CDU-Wahlkampf hier im Stadtteil zu funktionieren. Mit auf Hochglanz gedruckten Unwahrheiten wird für Kandidaten geworben, die nicht im Stadtteil leben.

Ob das wohl funktioniert? Wollen die Wählerinnen und Wähler auf Grube Carl so tumb an der Nase herumgeführt werden? Wir dürfen gespannt sein.