Im Herbst 2009 bzw. im Frühjahr 2010 wird mit der Planung einer zweizügigen Grundschule auf diesem Gebiet begonnen. Mit eingeplant soll auch eine Turnhalle werden. Mit der Fertigstellung ist in 2011/2012 zu rechnen.
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Hans-Willi Meier

Das schrieb der CDU-Bürgermeister H.W. Meier am 07. August 2009 einem Bürger des Stadtteils Grube Carl.
Die CDU-Fraktionsvorsitzende Susanne Stupp sprang ihm im gleichen Monat zur Seite und erklärte:
"Die CDU in Frechen macht auf allen Politikfeldern eine verlässliche Politik mit Augenmaß. (...) * Vorbehaltlich der noch ausstehenden Antworten haben wir uns eindeutig für die im Plan vorgeschlagene Variante 1 ausgesprochen. Dies bedeutet:
1. Den Neubau einer zweizügigen Grundschule auf Grube Carl mit der Möglichkeit einer späteren Erweiterung.
Am 16. November 2009 wiederholte S.Stupp diese Erklärung ein weiteres Mal:
wie Ihnen bereits von BM H.W. Meier im August 09 schriftlich mitgeteilt wurde, wird die Verwaltung im Herbst 09 bzw. im Frühjahr 2010 mit der Planung einer zweizügigen Grundschule im Bereich Grube Carl bei gleichzeitigem Erhalt der Lindenschule beginnen.
Von der Presse im März 2010 auf seine persönliche und schriftlich formulierte Zusage angesprochen, erklärte BM H.W. Meier:
„Ich stehe zu dieser Aussage, aber ich habe mich getäuscht“, nahm Meier gestern zu seinem Schreiben Stellung. Erst später seien die Zahlen des Schulentwicklungsplanes auf den Tisch gekommen. (…)Generell nun hinter die Schule in Grube Carl ein Fragezeichen zu machen, hält Meier für verfrüht.
Die Frechener CDU und ihre Fraktionsvorsitzende S.Stupp sekundierten ihrem Bürgermeister:
„Gerade In Zeiten Immer knapper werdender Haushaltsmittel, müssen die Lösungen Für Frechen auch finanzierbar sein. „Trotzdem verlieren wir die Entwicklung Im Stadtteil Grube Carl Nicht aus den Augen“, so Stupp. Derzeit gibt es kaum Bauaktivitäten und es ziehen auch keine Familien Mit Kindern mehr dorthin. „Für den Neubau einer Grundschule zur jetzigen Zeit besteht deshalb keine Notwendigkeit“, so Berger. Wenn die Bebauung jedoch wieder anzieht und es entsprechende Schülerzahlen gibt, so wird die Planung für eine neue Schule In Grube Carl wieder aufgenommen.“
Da hätte man ja noch glauben können, dass es einzig darum geht, den Bau der Grundschule auf Grube Carl zu verschieben. Doch es handelte sich nicht um ein bloßes „Fragezeichen“, das BM H.W. Meier nicht „hinter die Schule in Grube Carl“ sehen wollte, es handelte sich um die unwiderrufliche Streichung des Projekts.
„Es ist jetzt nicht an der Zeit, mit dem Kopf durch die Wand zu wollen unter der Überschrift „das haben wir dem Bürger im Wahlkampf versprochen“ oder „das hat in unserem Programm gestanden“. Es ist an der Zeit, Verantwortung zu zeigen!“
So etwas verklausuliert S.Stupp in ihrer Haushaltsrede im April 2010 – dabei wurde zu diesem Zeitpunkt intern bereits ein Grundschulneubau auf dem Realschulgelände lanciert.

Als der Grundschulneubau auf dem Realschulgelände – wie schon häufiger erzählt – an den fehlenden Kindern scheiterte, hatte die CDU alle Erinnerungen an ihre alten Versprechungen verloren. Man nennt das politische Amnesie.

2011 wurde der Planungsstopp für den Stadtteil durch den Stadtrat aufgehoben, ein Planungsbeirat wurde ins Leben gerufen und es existieren Planungsszenarien, die ab 2016 die Bebauung weiterer Baufelder vorsehen. Man hätte 2011 in diesem Zusammenhang mit der Planung einer Grundschule im Stadtteil beginnen müssen, wenn man seine alten Versprechungen Ernst genommen hätte.

Wir müssen das Thema nicht weiter treiben.
Die CDU hat dem Stadtteil 2009 eine neue Schule versprochen. Diese Schule müsste seit 2012 eröffnet sein. Die Schule existiert nicht.
Die CDU hat versprochen, die Planungen wieder aufzunehmen, wenn die Bebauung anzieht und wenn genügend Kinder im Stadtteil leben. Die Bautätigkeiten werden in absehbarer Zeit wieder aufgenommen, Planungen gibt es keine und die dafür früher reservierten Flächen sind längst der Wohnbebauung zugeschlagen worden. Es gibt kein Interesse in der CDU, hier oben eine Schule zu bauen.

2012 erklärte S.Stupp nochmals, wie sehr der CDU Kinder und Schulen am Herzen liegen:
Wir investieren weiter in die Zukunft unserer Kinder“, lautet einer der wichtigsten Leitsätze in der Haushaltsrede der CDU Fraktionsvorsitzenden Susanne Stupp. Dabei verfolgt die CDU-Frechen schon seit Jahren das Ziel, in allen Schulen ausreichend Räume für guten Unterricht und für eine umfassende Betreuung zur Verfügung zu stellen.
Man war sogar im Herbst 2013 kurz im Stadtteil und berichtete darüber auf der CDU-Homepage:
„Wir wollten uns einmal anschauen, wie die Menschen im neuen Frechener Stadtteil leben, was ihnen gefällt und wo der Schuh noch drückt“, sagt die Fraktionsvorsitzende Susanne Stupp.
Die Grundschulfrage drückt den Stadtteil, und zwar schwer, aber wer ausser netten Nichtigkeiten konkretes Handeln von dieser regierenden CDU erwartet, der sieht sich massiv getäuscht. Zur Schulfrage hat sich die CDU auch in diesem Bericht nicht geäußert. Wir haben einen Verdacht, warum:
die Bebauung des Gebiets Grube Carl wird für die Stadt bestenfalls dann eine „entsprechende Wertschöpfung für die Stadt selbst“ erbringen, wenn möglichst wenig in die soziale Infrastruktur investiert wird. Wer sich also fragt, wodurch sich der Widerstand gegen einen Neubau einer Grundschule in der Stadtverwaltung und den Besitzstandswahrern von CDU und SPD erklärt, hier findet er eine mögliche Antwort.

* "„Es gilt das gebrochene Wort“, lautet - nicht nur, aber ganz besonders - dort Ihr Motto, Herr Bürgermeister und sehr geehrte Mitglieder der CDU-Fraktion." so der SPD-Fraktionsvorsitzende in seiner Haushaltsrede 2010 zum Thema Grube Carl.