Dienstag, 6. Mai 2014
Da bejubelte der Vertreter der Fraktion „Perspektive / Ja“ die nichtssagende Verwaltungsvorlage zur Zügigkeit der Lindenschule und äußerte die Hoffnung, dass „damit auch eine eventuelle Bedarfsdeckung (für Kinder des Stadtteils Grube Carl) in der Grundschule in Grefrath vom Tisch (wäre)“.

Und was darf man nur zwei Tage später in der Kölner Rundschau lesen?
„In der Verwaltung sieht man das aber weiterhin anders. Nach wie vor, so war zu erfahren, laufen Verhandlungen mit RWE, um im Rahmen der Entwicklung des Baugebietes Ammerstraße vom Konzern nicht nur eine Kita in Habbelrath, sondern auch eine Erweiterung in Grefrath bauen zu lassen, die auch einem größeren Ortsteil Grube Carl zugute kommen könnte.“
Ist es nicht schön? Im Schulausschuss loben CDU, SPD, FDP und Perspektive unisono die Verwaltung für die ach so tolle Verwaltungsvorlage und alle Welt gewinnt den Eindruck, die Lindenschule könnte auf bis zu 3,5 Zügen ausgebaut werden.

Und was tut die Verwaltung? Sie schweigt und genießt.

Dabei scheint die Verwaltung sich sehr sicher zu sein, dass entweder die Erweiterung auf 3 oder 3,5 Züge nicht kommen wird, oder aber eine Erweiterung in diesem Umfang nicht ausreichen wird, um den Bedarf eines wachsenden Stadtteils Grube Carl aufzufangen. Denn nur vor diesem Hintergrund macht eine entsprechend groß dimensionierte Erweiterung der Grundschule in Grefrath Sinn, über die mit RWE verhandelt wird.

„Schön“ daran ist natürlich, dass RWE für diese Kosten nicht in die Portokasse greifen wird (die ist eh leer), sondern die Kosten auf den Grundstückspreis umlegen wird. Die Grefrather Neubürger zahlen also Kita und Grundschulerweiterung selber, währenddessen die notwendigen Erweiterungen der anderen Grundschulen aus dem allgemeinen Steuertopf von allen Frechenern zu bezahlen sind.

Die Ammerstraße zahlt und der Kämmerer freut sich.

Nur, warum wird darüber im Kommunalwahlkampf bisher nicht geredet?

Wozu, ach ihr Kandidaten von der CDU (Lars Triebel und Stefan Schmitz) und ihr da von der SPD (Stefan Huck und Hans-Adam Breuer), verschönert ihr unsere Straßen mit euren Konterfeis, wenn ihr über zentrale Fragen eines wachsenden Stadtteils nicht einmal reden wollt?
Das wisst ihr wohl selber auch nicht so genau? Nun denn, auch eine Wahlempfehlung.

Und der Fraktion „Perspektive / Ja“ sei der Abschlusssatz gewidmet: Die Hoffnung stirbt zuletzt, aber sie stirbt.




Montag, 5. Mai 2014
Nun endlich scheint die Unzufriedenheit auch am Frechener Gymnasium angekommen zu sein.
In der letzten Schulkonferenz haben die versammelten Klassenpflegschaften des Gymnasiums einstimmig dazu aufgefordert, die Frechener Elternschaft über die kürzlich gegründete Elterninitiative zu informieren, die Unterschriften für eine Rückkehr zu G9 sammelt.

Alle zu diesem Thema bekannten Zahlen belegen deutlich, dass die Eltern in ihrer Mehrheit eine Rückkehr zum neunstufigen Gymnsium fordern. Ein Gymnasium in Löhne hat 2010 die Chance ergriffen, im Rahmen eines Modellprojekts neben G8 auch G9 anzubieten. Das Ergebnis ist eindeutig: G9 ist aus vielfältigen Gründen für die Kinder die bessere Schulform.

Die Widerstände gegen eine Rückkehr zum G9-Abitur kommen denn auch eher aus der Lehrerschaft und der Schulverwaltung. Aus dem hiesigen Gymnasium ist bekannt, dass es 2010 die Schulleitungen verschiedener Gymnasien des Regeirungsbezirks waren, die ein Grundsatzpapier erarbeitet hatten, auf dessen Basis die Schulkonferenzen im Sinne der Schulleitungen und LehrerInnen gegen eine Rückkehr zu G9 entschieden haben.

Auch die Stadt Frechen als Schulträger dürfte von einer Rückkehr zu G9 nichts halten, würde eine Rückkehr zu G9 doch nur die jetzt schon drohenden Raumengpässe am Gymnasium schlagartig verschärfen.

Am Frechener Gymnasium scheint jedoch die allgemeine Unzufriedenheit der Elternschaft mit den Zuständen so groß geworden zu sein, dass eine Rückkehr zu G9, auch gegen den ausdrücklichen Willen der Schulleitung, als Lösung ernsthaft in Erwägung gezogen wird.

Die hohe Wertschätzung für eine Gesamtschule in Frechen resultiert zu Teilen sicherlich auch daraus, dass an Gesamtschulen immer noch im Modell G9 unterrichtet wird.

Die Elterninitiative sucht weiterhin Unterschriftensammlerinnen und –sammler. Und es ist zu hoffen, dass die Frechener Gymnasialeltern nun zur Tat schreiten und in Frechen Unterschriften sammeln. Hier ist persönliches Engagement gefordert.




Freitag, 2. Mai 2014
so deutlich hättest du die Kritiker deiner SPD nicht bestätigen müssen.
Man solle bei der "Diskussion (um die Gesamtschule) ein bisschen den Wind aus den Segeln nehmen" hast du gesagt.
Dabei, lieber Uli, schwimmt das Schiff der SPD in den Rossbreiten. Die Rossbreiten, lieber Uli, sind eine sehr windschwache Zone im subtropischen Hochdruckgebiet. Um also im Bild zu bleiben, bei der Gesamtschule hängen die Segel des SPD-Schiffchens schlaff am Mast.
Wie meintest du daher ganz richtig: "Obwohl wir auch gerne eine Gesamtschule gehabt hätten ..."

Da fragt man sich doch glatt, lieber Uli, hat das SPD-Schiff überhaupt noch Segel?